Glücksgefühle nach dem Rauchen - die Wirkung von Nikotin

Trotz fester Vorsätze fällt es vielen Rauchern sehr schwer, mit dem Rauchen aufzuhören. So löst der Konsum von Zigaretten bei ihnen Glücksgefühle aus.

Von Jens Hirseland

Viele Nichtraucher fragen sich, warum es Rauchern so schwer fällt, auf das Rauchen zu verzichten. Trotz guter Vorsätze tun sich die meisten Raucher schwer damit, auf ihre geliebten Zigaretten zu verzichten.

Experten führen dies auf das hohe Suchtpotential von Nikotin zurück, das sie mit dem Suchtpotential von harten Drogen wie Kokain und Heroin vergleichen. Auch von diesen Drogen loszukommen, ist überaus schwierig.

Besonders fatal an Nikotin ist jedoch, dass es sich auf das Belohnungssystem des Gehirns auswirkt, wodurch Glückshormone ausgeschüttet werden.

Nikotin

Nikotin gilt als Nervengift. So reichen schon 50 Milligramm Nikotin auf einmal aus, um eine tödliche Wirkung zu erzielen.

Nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums (dkfz) ist Nikotin sogar noch giftiger als Zyankali und Arsen.

Beim Rauchen werden allerdings nur ca. 1 bis 2 Milligramm Nikotin vom Körper aufgenommen, sodass es zu keiner tödlichen Wirkung kommt. Dennoch sind die langfristigen Folgen des Tabakkonsums bedenklich, da der Raucher vom Nikotin süchtig wird und sich auf Dauer den anderen gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffen der Zigaretten aussetzt.

Wirkung von Nikotin

Die Wirkung des Nikotins zeigt sich schon innerhalb von Sekunden. Beim Rauchen werden ungefähr 30 Prozent des Nikotins, das in der Zigarette enthalten ist, freigesetzt. Bis zu 95 Prozent davon gelangen durch intensives Inhalieren in die Atemwege, von dort aus in den Blutkreislauf und schließlich bis ins Gehirn.

Nach dem Inhalieren dauert es nur etwa zehn Sekunden, bis sich das Nikotin an nicotinerge Rezeptoren heftet und es zu einer Anregung der Dopaminproduktion kommt. Dopamin zählt zu den so genannten Glückshormonen und bewirkt bei den Rauchern rasch eine Art Glücksgefühl während des Rauchens.

Das Nikotin ruft aber noch weitere psychisch stimulierende Effekte hervor. So verbessern sich die Aufmerksamkeit und das Gedächtnis des Rauchers. Unterdrückt werden dagegen

Das Nikotin hat aber auch physiologische Auswirkungen. So beschleunigt sich der Herzschlag und es kommt zu einem Anstieg des Blutdrucks. Außerdem nimmt der Hautwiderstand ab.

Des Weiteren wirkt sich das Nikotin auf den Stoffwechsel aus, was einen erhöhten Energieumsatz zur Folge hat. Auch die Darmtätigkeit und die Verdauung werden angeregt.

Zigaretten in Stresssituationen

Typisch für Raucher ist, dass sie vor allem in Stresssituationen rauchen. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass das Dopamin auch eine beruhigende Wirkung hat.

Der hohe Suchtfaktor entsteht aber vor allem durch den Einfluss auf das Belohnungszentrum des Gehirns. Sobald die Wirkung des Nikotins nachlässt, will der Körper erneut eine Belohnung, sodass eine weitere Zigarette geraucht wird.

Im Laufe der Zeit kommt es allerdings zu einem Abstumpfen des Belohnungsgefühls, was wiederum zu einer Steigerung des Nikotinbedarfs führt. Infolgedessen werden die Zigaretten in immer kürzeren Abständen geraucht.

Schluss mit Rauchen! Mögliche Hilfen:

  • Nikotinersatzmittel
  • Entwöhnungsprogramme
  • Hypnose
  • Akupunktur

Sofortiger Rauchstopp

Um mit dem Rauchen aufhören zu können, raten Experten zu einem sofortigen Rauchstopp von einem Tag zum anderen. Wichtig ist dabei, dass sich der Raucher bewusst gegen das Rauchen entscheidet.

Hilfreich für einen erfolgreichen Rauchstopp können Nikotinersatzmittel wie zum Beispiel Nikotinpflaster oder Nikotinkaugummis sein, die den Körper auch ohne das Rauchen mit Nikotin versorgen. Auf diese Weise verliert die Zigarette ihren Wert und das Gehirn kann allmählich lernen, ohne sie auszukommen.

Nach einer Weile lassen sich dann nach und nach auch die Nikotinersatzmittel wieder absetzen. Als weitere sinnvolle Möglichkeiten gelten spezielle Raucherentwöhnungsprogramme, Hypnose oder Akupunktur. Die Hauptarbeit muss jedoch letztlich der Raucher selbst verrichten.