Synthetische Drogen (Designerdrogen)
Unter synthetischen Drogen versteht man Drogen, deren Herstellung vollsynthetisch in einem Labor erfolgt. Man nennt sie auch Designerdrogen.
Spricht man von synthetischen Drogen, sind damit Rauschmittel gemeint, die in einem Labor hergestellt werden. Synthetische Drogen sind auch unter der Bezeichnung Designerdrogen bekannt.
Als Drug-Design wird die gezielte Suche nach neuen psychoaktiven Substanzen bezeichnet. Das heißt, dass die Hersteller auf der Grundlage von bereits bekannten Drogen nach Substanzen forschen, die eine ähnliche oder bessere Wirkung haben.
Die neuen Designerdrogen lassen sich dann zeitweise auf dem Schwarzmarkt verkaufen, ohne dass die Anbieter zunächst größere rechtliche Probleme zu befürchten haben, denn bis die Mittel in die Betäubungsmittelliste gelangen, dauert es einige Zeit. Für den Verkauf der Designerdrogen werden zumeist bekannte Namen benutzt.
Die Darreichungsform von synthetischen Drogen ähnelt herkömmlichen Medikamenten. So erfolgt die Einnahme der Rauschmittel zumeist
- per Tablette oder
- durch die Nase.
Durch die hohe Nachfrage an synthetischen Drogen konnte sich im Laufe der Zeit eine regelrechte illegale Industrie zur Herstellung dieser Rauschmittel entwickeln. Erforderlich dazu sind nicht nur genaue Chemiekenntnisse, sondern auch modernste Herstellungsanlagen. Trotz zahlreicher Aufklärungskampagnen über die Risiken von synthetischen Drogen, ist gerade bei jungen Menschen die Nachfrage nach diesen Mitteln nach wie vor ungebrochen.
Arten von synthetischen Drogen
Bei synthetischen Drogen handelt es sich zumeist um Stimulanzien, deren Wirkung bewusstseins- und wahrnehmungsverändernd ist. Im Unterschied zu den biogenen Drogen entstammen sie keinen natürlichen Stoffen, sondern verfügen über Substanzen, die eigentlich für Medikamente gedacht sind.
Zu den gebräuchlichsten Designerdrogen zählen
- Amphetamine wie Speed
- Hypnotika wie Benzodiazepine
- Entaktogene wie Ecstasy sowie
- Lösungsmittel und
- Schnüffelstoffe,
die aus Lacken oder Leimen stammen. Nicht selten werden die Wirkstoffe der synthetischen Drogen als Arzneimittel verschrieben. Um Missbrauch oder Drogenkonsum handelt es sich erst dann, wenn die Mittel ohne ärztliche Aufsicht und über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, um dadurch die angenehmen Nebenwirkungen wie Entspannung oder Angstfreiheit zu erleben. Häufig machen synthetische Drogen auch als Partydrogen die Runde.
Halbsynthetische Drogen
Von halbsynthetischen Drogen spricht man, wenn sich Substanzen einfach aus natürlich vorkommenden Stoffen herstellen lassen. Zu den halbsynthetischen Drogen gehören vor allem
Halbsynthetische Drogen haben die Eigenschaft, eine bessere Wirkung zu erreichen als ihre natürlichen Ausgangsstoffe. Aus diesem Grund lohnen sie sich auch mehr für den Schwarzmarkthandel.
Amphetamine
Zu den gängigsten synthetischen Drogen zählen Amphetamine. Diese haben die Eigenschaft, aktiv auf das zentrale Nervensystem (ZNS) einzuwirken und verschiedene Effekte zu erzeugen. In der Regel wirken Amphetamine anregend und stimulierend. So erlebt der Konsument einen Rausch der Euphorie.
Die Wirkung der synthetischen Drogen beruht auf der Freisetzung von Dopamin und Adrenalin. Da außerdem deren Wiederaufnahme verhindert wird, bleiben die Stoffe über längere Zeit aktiv.
Infolgedessen nimmt der Konsument Empfindungen wie Müdigkeit, Schmerzen, Durst oder Hunger nicht wahr. Außerdem kommt es zu einem gesteigerten Selbstbewusstsein. Doch auch Aggressionen nehmen zu.
Weitere Auswirkungen sind ein erheblicher Anstieg von Blutdruck und Herzrhythmus. Bei längerem Konsum von Amphetaminen besteht die Gefahr von unerwünschten Nebenwirkungen wie
- Schlaflosigkeit
- Angstzuständen
- Krämpfen oder
- zwanghaften Bewegungen.
Im schlimmsten Fall kann das zentrale Nervensystem nachhaltig geschädigt werden.
Ecstasy
Eine der bekanntesten synthetischen Drogen ist Ecstasy, auch XTC genannt. Sie erfreut sich vor allem bei jungen Menschen großer Beliebtheit. Zu ihren Wirkungen gehören die Steigerung der Wahrnehmung sowie euphorische Zustände. Auf diese Weise fällt den Konsumenten die Kontaktaufnahme zu anderen Menschen leichter.
Weitere Nebeneffekte sind eine größere Harmonie und bessere Gefühlswahrnehmung beim Geschlechtsverkehr oder in der Liebe. Diese Effekte trugen dazu bei, dass sich Ecstasy zu einer der begehrtesten Partydrogen entwickelte.
Die Konsumenten zeigen nach der Einnahme der Designerdroge ein größeres Mitteilungsbedürfnis. Darüber hinaus nehmen Empfindungen wie Schmerzen, Durst und Hunger ab. Dagegen steigt die Herzfrequenz deutlich an.
Wie alle Drogen ist auch Ecstasy nicht frei von Nebenwirkungen. So können
- Augenzucken
- Brechreiz
- Erektionsstörungen
- starke Kreislaufbeschwerden
- Sehnenreizungen
- Muskelkrämpfe und
- Bewusstseinsstörungen
auftreten. Des Weiteren sind psychische Schäden im Bereich des Möglichen.
Lösungsmittel
Auch Lösungsmittel lassen sich als Drogen gebrauchen. So werden sie vor allem von jungen Menschen inhaliert, damit es zu einer berauschenden Wirkung kommt. Enthalten sind Lösungsmittel in
- Lacken
- Klebstoffen oder
- Putzmitteln,
also ganz alltäglichen Dingen. Daher stellt es für die Konsumenten auch keinerlei Problem dar, an sie heranzukommen. Die Wirkungen der Mittel sind sehr verschieden. So können sie Erregtheit oder sogar Euphorie auslösen. Im Anschluss an den Rauschzustand erleben die Konsumenten zumeist eine angenehme Entspannungsphase sowie eine gelöste Stimmung. Mitunter kommt es auch zu akustischen oder visuellen Halluzinationen.
Bei dem Konsum von Lösungsmitteln besteht die Gefahr von Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen. Aber auch schwere Gehirnschäden sind möglich, wenn das Gehirn beim Konsum zu wenig Sauerstoff erhält.
Zu einer körperlichen Abhängigkeit kommt es zwar nicht, dafür besteht eine erhebliche psychische Abhängigkeit.
GHB
GHB (Gamma-Hydroxybuttersäure) ist eng mit dem Neurotransmitter GABA verwandt. In der Medizin verwendet man den Stoff unter anderem gegen Narkolepsie. Seit den 90er Jahren ist GHB aber auch eine verbreitete Partydroge. Zu ihren typischen Eigenschaften gehört, dass sich der Konsument nach einem Rausch zumeist an nichts mehr erinnern kann.
Da der Organismus GHB sehr schnell abbaut, lässt sich die Designerdroge später kaum noch nachweisen. Weil GHB die Ausschüttung von Wachstumshormonen fördert, verwendet man den Stoff auch in der Dopingszene.
Die Nebenwirkungen von GHB sind beträchtlich. So zeigen sich ziemlich schnell Entzugserscheinungen, die sich in Form von
- Schlaflosigkeit
- Zittern
- Schweißausbrüchen und
- Übelkeit
bemerkbar machen. Auch starke Halluzinationen können auftreten. Wird GHB zusammen mit Alkohol eingenommen, besteht das Risiko, dass es zu Störungen der Atemfunktionen bis hin zum tödlichen Atemstillstand kommt.
Weitere synthetische Drogen
Unter den Begriff synthetische Drogen fallen auch Arzneimittel, die zum Erzeugen von Rauschzuständen als Drogen missbraucht werden. Dazu gehören in erster Linie Schmerzmittel und Schlafmittel. So können diese eine betäubende Wirkung haben oder sich verstärkend auf andere Drogen auswirken.
Valium
Ein Medikament, das häufig zu diesem Zweck missbraucht wird, ist Valium. So haben Valiumtabletten die Eigenschaft, stark angstlösend und beruhigend zu wirken. Durch ihre Einnahme kann sich der Konsument entspannen und wird müde. Bei einer längeren Einnahme von Valium drohen jedoch sowohl physische als auch psychische Abhängigkeit.
Nach dem Absetzen von Valium können Entzugserscheinungen wie
- Angstzustände
- Wahrnehmungsstörungen
- Krämpfe und
- Halluzinationen
auftreten. Bei längerem Konsum drohen
- starke Muskelkrämpfe
- Bewegungsunsicherheit
- das Sehen von Doppelbildern sowie
- Artikulationsstörungen.
Kommt es erst einmal zu einer Medikamentenabhängigkeit, ist es schwer für die Betroffenen, sich wieder aus ihr zu befreien.