Gesichtscreme selber machen - Anleitung und Hinweise zu wertvollen Inhaltsstoffen
Eine Gesichtscreme kann unterschiedliche Eigenschaften besitzen. Besonders tolle bestätigen von den Herstellern durchgeführte Studien - doch gerade diesen Ergebnissen sollte man nicht trauen. Möchte man wissen, wie verträglich eine Creme wirklich ist und welche Stoffe sie enthält, sollte man entweder auf seriöse Testinstitute zurückgreifen oder die Gesichtscreme einfach selber machen. So kann man beispielsweise auch eine vegane Rosencreme mit einigen Zutaten und geringem Zeitaufwand in Eigenproduktion herstellen. Holen Sie sich Tipps, um eine Gesichtscreme selbst herzustellen.
Warum sollte man eine Gesichtscreme selbst herstellen?
Eine Gesichtscreme sollte stets auf den eigenen Hauttyp abgestimmt werden. Dementsprechend unterschiedlich können auch die Inhaltsstoffe ausfallen. Das Problem ist häufig, dass man keine hundertprozentige Sicherheit haben kann, dass nicht auch auch Stoffe darunter sind, die der Haut eher schaden als guttun.
Dass in der von einem selbst verwendeten Gesichtscreme keine bedenkenswerten Inhaltsstoffe enthalten sind, kann hingegen sicherstellen, indem man diese einfach selbst macht. Auf diese Weise kann man nämlich auf ungewünschte Zutaten verzichten und die Creme optimal auf die eigene Haut abstimmen.
Außerdem ist eine selbst hergestellte Gesichtscreme häufig auch günstiger als eine gekaufte. Zwar kann die Erstausstattung erst einmal teurer sein, aber dann muss man nur noch einzelne Zutaten nachkaufen und kann eine preisgünstige Creme herstellen.
Eine gute Gesichtscreme sollte aus möglichst natürlichen Zutaten bestehen und auf das individuelle Bedürfnis eines jeden Anwenders abgestimmt sein. Mit zunehmendem Alter und je nach Jahreszeit wechseln diese Ansprüche; es macht also durchaus Sinn, sich mit den unterschiedlichen Inhaltsstoffen von Gesichtscremes auseinander zu setzen.
Was benötigt man für eine selbst gemachte Gesichtscreme?
Cremes bestehen aus Öl und Wasser - einer Emulsion - sowie weiteren Zusatz- und Wirkstoffen. Es gibt neben der Fettphase noch eine Wasserphase, was sie von Salben unterscheidet. Damit sich Wasser und Fett verbinden können, wird ein Emulgator benötigt.
Basiszutaten einer selbst gemachten Gesichtscreme
Zu den Basiszutaten einer Creme zählen
- Basisöle und Wirkstofföle
- Wasser und
- Emulgatoren
Meist verwendet man bis zu vier Pflanzenöle. Zu den Basisölen zählen beispielsweise
- Olivenöl
- Mandelöl
- Jojobaöl
- Sesamöl
- Leinöl und
- Rapsöl.
Als Wirkstofföle verwendet man Arganöl oder Nachtkerzenöl; diese werden sparsamer dosiert. Möglich ist auch die Verwendung von festern pflanzlichen Fetten wie
- Mangobutter
- Kakaobutter oder
- Sheabutter.
Wichtige Basiszutat ist zudem Wasser, welches keimfrei und bestenfalls auch kalkarm ausfallen sollte. Hierbei lassen sich auch pflanzliche Wirkstoffe nutzen, indem man einen Tee oder Sud herstellt.
Und schließlich benötigt man den Emulgator - zu den gängigen Substanzen zählen etwa
- Wollwachsalkohol
- Fluidlecithin und
- Emulsan.
Weitere Zutaten der selbst gemachten Gesichtscreme
Außer den Basiszutaten gibt es noch weitere Bestandteile einer Gesichtscreme. Dazu gehören:
- Wachse für die richtige Konsistenz, z.B. Carnaubawachs, Rosenwachs, Bienenwachs
- Gelbinder wie Johannisbrotkernmehl, Agar Agar, Xanthan
- natürliche Konservierungsmittel
- Substanzen zur pH-Wert-Regulation, z.B. Zitronensäure
- ätherische Öle
Selbst gemacht Gesichtscreme - Welches Öl für welchen Hauttyp?
Die Vielfalt an Ölen, die man für die eigene Gesichtscreme verwenden kann, ist groß. In der folgenden Tabelle geben wir einen Überblick über beliebte Öle sowie deren Wirkung bzw. Eignung für bestimmte Hauttypen.
Öl | Wirkung | Hauttyp |
---|---|---|
Lavendelöl | beruhigend | sensible und unreine Haut |
Orangenöl | antibakteriell, hautstraffend | trockene Haut, Mischhaut |
Rosmarinöl | gegen Falten, für einen rosigen Teint | reifere Haut |
Teebaumöl | antibakteriell | unreine Haut, Mischhaut |
Wildrosenöl | regenerierend | trockene Haut |
Zitronenöl | antibakteriell, erfrischend | unreine Haut, Mischhaut |
Basisequipment zur Herstellung einer eigenen Gesichtscreme
Um eine Gesichtscreme herzustellen, braucht man keine besondere Ausstattung. Zu den wichtigsten Utensilien zählen
- leere Salbentiegel
- Stabmixer
- Schneebesen
- Rührstab aus Holz oder Glas
- leere Marmeladengläser
- ein großer Topf
Stellt man regelmäßig selbst Cremes her, sind zudem
- eine Präzisionswaage
- Thermometer
- Glasrührstäbe
- Messlöffel
- Messbecher
- Milchaufschäuer und
- pH-Teststreifen
zu empfehlen.
Anleitung: Herstellung einer eigenen Gesichtscreme
Beim Herstellen der Creme lässt sich im Prinzip stets ein grundlegender Ablauf festhalten. Zunächst werden Arbeitsflächen und Arbeitsgeräte gereinigt und mit Alkohol desinfiziert. Dann gilt es, alle Zutaten abzuwiegen. Verwendet man Leitungswasser, wird dieses abgekocht.
Als nächstes wird die Fettphase vorbereitet. Dazu gibt man alle Emulgatoren, Konsistenzgeber und Öle in ein Glas und erwärmt diese bei möglichst niedriger Temperatur in einem Wasserbad. So lange umrühren, bis alles flüssig ist.
Es folgt die Vorbereitung der Wasserphase: auch hier werden alle nötigen Zutaten in ein Glas gegeben und auf die gleiche Temperatur gebracht, wie die Zutaten der Ölphase. Unter Rühren gibt man dann die Wasserphase in die Fettphase; zu diesem Zweck nutzt man am besten einen Stabmixer oder Milchaufschäumer.
Man sollte so lange rühren, bis man eine homogene Creme erhält und diese auf Handwärme abkühlt. Hat sie eine Temperatur von etwa 30 Grad Celsius erreicht, fügt man Konservierungsstoffe und ätherische Öle hinzu.
Zuletzt passt man den pH-Wert gegebenenfalls an. Die Creme füllt man in desinfizierte Tiegel und beschriftet diese.
Rezept für die selbst hergestellte Gesichtscreme
Für die Herstellung einer Gesichtscreme gibt es mehrere Möglichkeiten. Im Folgenden geben wir ein Beispiel.
Eine Rosencreme herstellen
Möchte man eine vegane Rosencreme Gesichtscreme herstellen, so muss diese frei von tierischen Inhaltsstoffen sein. Eine solche Creme ist auch besonders für Allergiker geeignet sowie für Menschen mit empfindlicher Haut.
Benötigte Zutaten
Zuerst einmal braucht man Lamecreme-Ersatz. Lamecreme-Ersatz ist frei von tierischen Stoffen und vor allen Dingen ein Emulgator und Konsistenzgeber.
Ersatzweise kann man auch Emulsan verwenden, das ist ebenfalls ein Emulgator auf rein pflanzlicher Basis. Diese Stoffe erhält man zum Beispiel in der Apotheke.
Um eine Rosencreme herzustellen, benötigt man weiterhin
- Rosenwasser,
- Jojobaöl,
- Mandelöl,
- A-C-E Fluid,
- Meristemextrakt und
- Gurkenextrakt.
Rosenwasser eignet sich für alle Hauttypen und besitzt unzählige hautfreundliche Eigenschaften. Jojobaöl und Mandelöl haben ebenfalls hautpflegende Eigenschaften und sorgen für die erforderliche Rückfettung.
Bei dem A-C-E Fluid handelt es sich um liposomal verkapselte Vitamine, welche die Haut mit den nötigen Nährstoffen versorgen. Dadurch wird die Elastizität und Spannkraft der Haut verbessert und außerdem wird die Haut vor freien Radikalen geschützt.
Meristemextrakt wird aus den Spitzen von Eichenwurzeln extrahiert. Er hat ein breites Wirkungsspektrum und hauptsächlich Hautbild verfeinernde Eigenschaften. Beanspruchte Haut regeneriert sich und die Widerstandskraft wird erhöht.
Man verwendet ihn bei irritierter Haut, da er
- antiallergisch,
- juckreizstillend und
- abheilend
wirkt.
Gurkenextrakt reinigt und kühlt die Haut, außerdem macht er die Haut besonders geschmeidig und hat eine beruhigende Wirkung.
Zubereitung einer Rosencreme
Wenn man alle Zutaten besorgt hat, benötigt man außerdem ein hitzebeständiges Glas mit einem Schraubverschluss. Dann kann es auch schon losgehen.
- Zuerst füllt man den Lamecreme-Ersatz und das Mandel- und Jojobaöl in das Glas. Im Wasserbad bringt man diese Zutaten zum Schmelzen.
- Nun wird das Rosenwasser erwärmt und in das Glas gegeben. Dann wird das Glas verschraubt und einige Minuten gut geschüttelt, damit sich die Zutaten vermischen.
- Fühlt sich das Glas handwarm an, werden das A-C-E Fluid, der Meristemextrakt und der Gurkenextrakt hinzu gegeben. Anschließend wird das Glas wieder verschraubt und einige Minuten gut geschüttelt.
- Nun braucht man nur noch ein entsprechendes Behältnis, um die fertige Creme abzufüllen.
Eine solche selbst gemachte Creme ist etwas ganz Besonderes und eignet sich auch vorzüglich zum Verschenken. Tierliebhaber und Allergiker werden sich ganz besonders über die vegane Creme freuen. Kein Wunder: Man hat die positive Wirkung und weiß auch, was darin ist.
Beispiel Hyaluron Nachtcreme: Zutaten
Wer eine Hyaluron-Nachtcreme herstellen möchte, benötigt folgende Zutaten:
Für die Fettphase:
- 5 g Macadamianussöl kalt gepresst
- 72 Tropfen Squalan
- 5 g Mangobutter
- 15 ml Cremaba C3
Für die Wasserphase:
- 0.2 g Xanthan transparent
- 4 g Glycerin 85%, pflanzlich
- 62 ml destilliertes / abgekochtes Wasser
Als Zusatz- und Wirkstoffe:
- 1 kleine Messerspitze Vitamin B12 hochrein
- 18 Tropfen D-Panthenol 75 %
- 2 g Vitamin ACE-Fluid
- 3 g Hyaluron Gel
Wem der Aufwand der eigenen Herstellung etwas zu groß ist, sollte beim Kauf der Gesichtscreme zumindest auf ein paar Punkte achten...
Worauf sollte man beim Kauf einer Gesichtscreme achten?
Bei der riesigen Auswahl an Gesichtscremes und anderen Kosmetikprodukten kann die Orientierung schwer fallen. Worauf Sie beim Kauf von Gesichtscreme achten sollten, erfahren Sie hier.
Werbeversprechen, die durch angebliche Studien belegt wurden
Tipp: Den Aussagen von Studien auf Produktverpackungen sollte man lieber keinen Glauben schenken. Besser sind Tests von Stiftung Warentest, Ökotest und Co.
Oft versuchen die Hersteller von Kosmetikprodukten das Kaufinteresse der Kundschaft mit originellen, bunten Verpackungen zu wecken, auf denen sich auch viele Werbeversprechen finden, die für den Kunden überhaupt nicht nachzuvollziehen sind. So wird beispielsweise mit klinischen Studien geworben, welche eine Wirksamkeit der Gesichtscreme belegen sollen.
Möchte man herausfinden, was dahintersteckt, braucht man jedoch zumindest eine Lupe oder sehr gute Augen. Denn wer diese Studie wann und wo durchgeführt hat, steht höchstens in winziger Schrift irgendwo auf der Umverpackung - wenn man Glück hat. In vielen Fällen sind diese Angaben auch gar nicht zu finden.
Vorsicht bei Studien
Findet man jedoch die entsprechenden Angaben, sollte man diese gründlich studieren, denn oft sind sie geradezu aberwitzig. So führen beispielsweise viele Hersteller ihre klinischen Tests mit 100 oder weniger Probanden durch, die selbstverständlich gezielt ausgewählt wurden.
Damit sowie mit anderen Methoden lässt sich leicht eine deutliche Schönung der betreffenden Studie erzielen. Und das ist kein Wunder: Immerhin hört es sich doch wunderbar vielversprechend an, wenn auf der Packung vermerkt ist, dass 80 Prozent der Testerinnen eine deutliche Verringerung der Hauttiefe bemerkten.
Vertrauenswürdige Tests
Wirklich verlässliche Ergebnisse im Bereich der klinischen Studie bringen jedoch nur solche, die von unabhängigen und somit unvoreingenommenen Instituten wie etwa
- der Stiftung Warentest oder
- Ökotest
durchgeführt wurden.
Auf Prüfsiegel dieser Test-Institute zu achten lohnt sich jedoch auch in anderer Hinsicht. So testen beide regelmäßig Gesichtscremes auf die Verwendung von Duft- und Konservierungsstoffen hin. Das ist wichtig, weil immer noch Gesichtscremes im Handel erhältlich sind, in denen Inhaltsstoffe verarbeitet wurden, welche im Verdacht stehen Krebs auszulösen.
Daneben wird von beiden Instituten auch die Belastung der Gesichtscremes mit
- Umweltgiften,
- Schadstoffen und
- Allergenen
überprüft. Die genauen Testergebnisse werden dann auf der Homepage des jeweiligen Instituts frei zugänglich veröffentlicht.
Auf "gut" oder "sehr gut" setzen
Hat man keine Gelegenheit sich auf diesen Seiten zu informieren, so kann man einfach ein Produkt wählen, welches ein Siegel mit dem Prädikat
- "Gut" oder
- "Sehr gut"
trägt. Denn bei Produkten, die dieses Testsiegel tragen, kann man sich sicher sein, dass keine bedenkenswerten Inhaltsstoffe enthalten sind.
Gefährliche Inhaltsstoffe meiden
Produkte, die die folgenden Stoffe beinhalten, sollte man lieber meiden, da sie der Gesundheit schaden können:
- Aluminium (krebserregend, hautirritierend, austrocknend)
- Formaldehyd (krebserregend, hautirritierend)
- Polyethylenglycol/ PEG-Derivate (krebserregend, machen die Haut durchlässiger für Schadstoffe
- Parabene (krebserregend, blockieren Enzymaktivität)
- Mineralöle (lassen die Haut nicht atmen, z.B. Paraffine)
- Propylene Glycol (kann allergische Reaktionen hervorrufen und bei Eindringen in den Körper Leber und Nieren schädigen)