Aufgaben, Ausbildung und Weiterbildung von Angiologen
Angiologen beschäftigen sich mit den Gefäßen des menschlichen Körpers. Sie arbeiten in Krankenhäusern und Arztpraxen. Die Angiologie ist eine Zusatzbezeichnung des Internisten. Neben dieser Zusatzqualifikation kann der Facharzt weitere erwerben.
Tätigkeitsgebiete
Ein Angiologe ist ein Facharzt der Inneren Medizin mit der Zusatzqualifikation in Angiologie. Die Angiologie ist die Lehre der Gefäße des menschlichen Körpers. Zu den Gefäßen des Menschen gehören
- Blutgefäße wie Arterien und Venen
und zusätzlich auch
- die Gefäße des Lymphsystems.
Ein Angiologe beschäftigt sich mit
- der Diagnostik
- der Behandlung und
- der Vorbeugung
von Gefäßerkrankungen. Meist arbeitet er dazu auch mit anderen Fachärzten zusammen.
Arbeitsplatz
Angiologen können sowohl
- in einem Krankenhaus oder einer Arztpraxis als angestellter Facharzt arbeiten
- als auch eine eigene Praxis betreiben.
Aufgaben
Diagnostik
Der Angiologe
- untersucht im Rahmen seiner Diagnostik den Patienten
- hört das Herz ab und
- prüft den Pulsschlag
an verschiedenen Körperteilen. Wichtiger Bestandteil der Diagnostik beim Angiologen ist auch
- die Doppleruntersuchung.
Der Doppler ist eine spezielle Ultraschalluntersuchung, bei der der Angiologe die Fließgeschwindigkeit des Blutes durch die Blutgefäße untersuchen kann.
Ist ein Blutgefäß an einer Stelle verengt, so kann der Facharzt dies durch diese Untersuchung feststellen. Im Rahmen der Diagnostik kann der Angiologe auch einen Farbdoppler (Blut wird farblich dargestellt) oder eine Duplexsonographie durchführen.
Neben der Doppleruntersuchung gibt es weitere Untersuchungen, die der Angiologe im Rahmen seiner Diagnostik durchführen kann. Dazu gehört zum Beispiel
- die Angiographie.
Bei dieser Untersuchung können die Arterien, die Venen oder die Lymphgefäße untersucht werden. Die Angiographie findet in Vollnarkose oder örtlicher Betäubung statt. Der Angiologe spritzt während dieser Untersuchung ein Kontrastmittel in das zu untersuchende Blut- oder Lymphgefäß.
Nach dem Einspritzen erfolgt
- eine Röntgenaufnahme.
Das Kontrastmittel lässt die Blut- bzw. Lymphgefäße auf dem Röntgenbild bis in die feinsten Äste erkennen.
Behandlungsmöglichkeiten
Je nach Art der Diagnose
- verordnet der Angiologe Medikamente (z.B. in Form von Tabletten oder Infusionen) oder
- rät zu einer Operation.
Auch
- eine umfassende Beratung des Patienten
gehört zur Aufgabe des Angiologen. Da viele Gefäßerkrankungen durch eine ungesunde Lebensweise entstehen, muss der Arzt den Patienten ausführlich darüber aufklären, wie er sein Leben und seine Ernährung verändern muss. Patienten, die im Krankenhaus operiert werden mussten, werden von einem niedergelassenen Angiologen weiterbehandelt.
Angiologen, die in Krankenhäusern tätig sind, operieren auch die Patienten. Befindet sich eine Engstelle in einem Gefäß, so überbrückt der Angiologe diese durch
- das Legen eines Bypasses.
Das Blut wird dann um die Engstelle herumgeleitet.
Ausbildung
Das
- Medizinstudium
dauert 12 Semester und drei weitere Monate. In dieser Zeit studieren die angehenden Ärzte an einer Universität und arbeiten auch praktisch zum Beispiel in einem Krankenhaus.
Hat der Arzt sein Studium abgeschlossen, so kann er die Approbation (staatliche Zulassung) erlangen. Anschließend kann
- ein Facharztstudium
erfolgen. Der Arzt kann sich dann in einem Teilgebiet der Medizin spezialisieren. Teilgebiete sind zum Beispiel die Innere Medizin, die Dermatologie, die Gynäkologie oder die Urologie.
Weiterbildung
Nur ein Facharzt für Innere Medizin kann die Zusatzqualifikation Angiologie erwerben. Neben der Angiologie kann sich der Internist in weiteren Gebieten fortbilden und dann zum Beispiel die Zusätze
tragen. Ein Facharzt für Innere Medizin mit der Zusatzbezeichnung Angiologie kann zusätzlich noch einen anderen Bereich der Medizin studieren und diesen dann auch hier mit dem Facharzt abschließen.