Aufgaben, Ausbildung und Weiterbildung von Augenärzten
Ein Augenarzt beschäftigt sich mit Sehstörungen und Krankheiten der Augen. Die meisten Augenärzte sind selbstständig. Das Studium der Augenheilkunde dauert weitere fünf Jahre. Der Augenarzt kann sich in verschiedenen Bereichen weiterbilden.
Tätigkeitsgebiete
Ein Augenarzt ist ein Facharzt für die Behandlung jeglicher Augenerkrankungen und verschiedenster Sehstörungen. Der Augenarzt behandelt sowohl Kinder als auch Erwachsene.
Zu den Tätigkeitsgebieten eines Augenarztes gehören
- Vorsorgeuntersuchungen
- die Verschreibung von Sehhilfen
- Sehtests und Eignungsuntersuchungen sowie
- Laserbehandlungen und Operationen.
Arbeitsplatz
Augenärzte können sich
- mit einer Praxis selbstständig machen
- in einer großen Augenarztpraxis angestellt sein oder auch
- in einer Augenklinik arbeiten.
Niedergelassene Augenärzte betreuen nicht nur die Patienten in ihrer Praxis sondern
- führen teilweise auch Hausbesuche und Visiten in Altenheimen durch.
Aufgaben
Zu Beginn jeder Behandlung führt der Arzt
- ein ausführliches Gespräch
mit dem Patienten bzw. mit dessen Eltern oder Angehörigen.
Vorsorgeuntersuchungen und Verschreibung von Sehhilfen
Zum Aufgabengebiet des Augenarztes gehören Vorsorgeuntersuchungen genauso wie die Behandlung von Augenerkrankungen. Der Arzt führt meist zuerst
- einen Sehtest
durch. Dabei untersucht er die Sehkraft in die Ferne und in die Nähe. Anschließend prüft der Augenarzt zum Beispiel das Gesichtsfeld oder das Farbsehvermögen des Patienten. Teilweise untersucht der Arzt auch, wie die Pupillen im Auge des Patienten auf Licht reagieren. Mit Hilfe eines Gerätes,
- der so genannten Spaltlampe,
betrachtet der Augenarzt die Augen genau. Während dieser Untersuchung
Für die
verabreicht der Augenarzt spezielle Augentropfen, die nach etwa zwanzig Minuten eine Erweiterung der Pupille zur Folge haben. Je nachdem, was die Untersuchungen ergeben haben, erfolgt die Behandlung durch den Augenarzt.
Hat der Patient einen Sehfehler und ist somit zum Beispiel kurz- oder weitsichtig, so
- verordnet der Augenarzt eine Sehhilfe.
Mit der Verordnung kann der Patient zum Optiker gehen. Meist kann sich der Patient entscheiden, ob er zur Korrektur der Sehstärke eine Brille oder Kontaktlinsen verwenden möchte. Viele Augenärzte
- passen die Kontaktlinsen auch direkt dem Patienten an.
In jedem Fall berät der Augenarzt ausführlich, welche Art von Kontaktlinsen für den Patienten geeignet sind, wie diese eingesetzt werden und wie sie gereinigt werden müssen.
Operationen
Augenärzte führen auch verschiedene operative Eingriffe durch. Dazu haben viele Augenärzte Belegbetten in Augenkliniken. In den Augenkliniken arbeiten jedoch auch viele festangestellte Augenärzte und führen dort die Operationen und Behandlungen durch. Zur Korrektur der Sehstärke führen viele Augenärzte
- die so genannte LASIK-Operation
mit einem Laser durch. Auch diverse andere Operationen am Auge können vom Augenarzt durchgeführt werden.
Zusammenarbeit mit anderen Fachärzten und Eignungsuntersuchungen
Die Aufgabe des Augenarztes ist es auch,
- Befundberichte an den Hausarzt zu diktieren,
so dass dieser über die augenärztliche Behandlung informiert wird. Besonders bei Diabetespatienten erfolgt
- eine enge Zusammenarbeit zwischen Augenarzt und Diabetologe bzw. Hausarzt.
- Das Durchführen von Eignungsuntersuchungen
zum Beispiel für den Führerschein oder das Tauchen wird ebenfalls von Augenärzten durchgeführt.
Konnte der Augenarzt im Rahmen seiner Diagnostik eine Augenerkrankung feststellen, so kann diese häufig auch mit Medikamenten therapiert werden. Dazu gibt es
- verschiedenartige Augentropfen,
die direkt in das betroffene Auge getropft werden. Auch Salben können am oder im Auge aufgetragen werden. Teilweise verordnet der Arzt auch Tabletten zum Einnehmen.
Ausbildung
Nach
- dem Grundstudium,
das 12 Semester und drei Monate dauert, kann der Arzt
- seine Approbation erlangen.
Diese staatliche Zulassung ist die Voraussetzung, dass der Arzt Patienten behandeln darf. Bis zum Facharzt für Augenheilkunde dauert es weitere fünf Jahre. Um nach dieser Zeit zur Prüfung zugelassen zu werden, muss der angehende Augenarzt
- eine bestimmte Anzahl von durchgeführten Untersuchungen und Operationen vorweisen.
Anderenfalls ist eine Zulassung zur Prüfung nicht möglich. Neben der Augenheilkunde kann der Augenarzt
- seinen Facharzt auch noch zusätzlich in einem anderen Bereich der Medizin
wie zum Beispiel in der Allgemeinmedizin machen. Das Studium dauert dann nochmals einige Jahre. Die meisten Ärzte promovieren und erhalten nach Abschluss ihren Doktortitel.
Weiterbildung
Ein Facharzt für Augenheilkunde kann im Rahmen einer Weiterbildung diverse Zusatzbezeichnungen wie zum Beispiel
- Naturheilkunde
- Umweltmedizin oder
- Sportmedizin
erlangen.
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