Aufgaben, Ausbildung und Weiterbildung eines Ergotherapeuten
Ergotherapeuten betreuen Menschen mit körperlichen und/oder geistigen Einschränkungen. Sie sind sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich tätig. Die ergotherapeutische Ausbildung dauert drei Jahre. Es werden diverse Fortbildungskurse für ausgebildete Ergotherapeuten angeboten.
Tätigkeitsgebiete
Der Ergotherapeut behandelt sowohl Erwachsene als auch Kinder. Die Ergotherapie zählt zu den Heilmitteln der Medizin neben Krankengymnastik, Massage, Bäder usw. Menschen, die motorische Einschränkungen aufgrund einer Krankheit oder Behinderung haben, können durch ergotherapeutische Übungen viel erreichen. Ziel der Behandlung durch einen Ergotherapeuten ist es,
- dass der Patient im Alltag wieder selbstständiger wird und
- die jetzigen motorischen Fähigkeiten beibehalten oder verbessert werden können.
Ein Ergotherapeut arbeitet auf Anweisung bzw. Verordnung (Rezept) eines Arztes. Bestandteil einer ergotherapeutischen Behandlung ist auch
- das Gespräch mit dem Patienten über dessen psychische oder körperliche Erkrankung, die ihn in der alltäglichen Selbstständigkeit einschränkt.
Ergotherapie wird beispielsweise Patienten verordnet, die nach einem Schlaganfall eine Halbseitenlähmung oder auch aufgrund anderer Krankheiten
- eine teilweise Lähmung
haben. Auch
- geistig oder körperlich behinderte Kinder
erhalten häufig ergotherapeutische Behandlungen. Patienten, die
- eine schwere Operation hinter sich haben,
können ebenfalls Ergotherapie benötigen, wenn dadurch ihre Beweglichkeit eingeschränkt ist. Nachdem der Ergotherapeut ausführlich mit dem Patienten gesprochen hat, erstellt er einen Therapieplan. Die Einsatzbereiche eines Ergotherapeuten sind somit sehr vielfältig und lassen sich in folgendes Sparten zusammenfassen:
- Pädiatrie
- Geriatrie
- Psychiatrie
- Neurologie
- Rheumatologie
- Orthopädie und
- Traumatologie.
Arbeitsplatz
Der Beruf des Ergotherapeuten ist äußerst vielseitig und hat mit Patienten aller Altersschichten zu tun. Viele Ergotherapeuten arbeiten
- in der eigenen Praxis oder
- sind in einer großen ergotherapeutischen Praxis angestellt.
Auch
- in Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken sowie
- in Alten- und Pflegeheimen
- in der Tagespflege oder
- in Förderschulen und integrativen Kindergärten (Kindergärten mit gesunden und körperlich und/oder geistig behinderten Kindern)
sind Ergotherapeuten tätig.
Aufgaben
Während der ergotherapeutischen Behandlung
- üben die Patienten alltägliche Dinge
wie essen, sich waschen, kämmen, anziehen, schreiben, telefonieren und sich außerhalb der eigenen Wohnung zurechtzufinden. Patienten, die eine Prothese tragen müssen, im Rollstuhl sitzen oder an einem Rollator gehen, werden auch hier im Alltag von einem Ergotherapeuten unterstützt und
- lernen, mit dem jeweiligen Hilfsmittel zurechtzukommen.
Ein Ergotherapeut hilft den Patienten auch,
- den durch die Krankheit möglicherweise veränderten Tagesablauf neu zu gestalten.
Patienten, die noch im Arbeitsleben stehen können, erhalten von ihrem Therapeuten
- Hilfe zur eventuell nötigen Umgestaltung ihres Arbeitsplatzes.
Auch
- zur Hausarbeit kann ein Ergotherapeut nützliche Tipps geben,
wenn der Patient aufgrund seiner Erkrankung die Tätigkeiten nicht mehr so verrichten kann wie früher. Eine ergotherapeutische Behandlung ist meist langfristig ausgelegt. Auch die Angehörigen werden in die Therapie mit einbezogen. Um
- die Beweglichkeit der Finger wieder zu trainieren,
werden zum Beispiel Bälle verwendet. Der Patient trainiert damit und versucht den Ball zu nehmen und zu halten sowie ihn dann in der Hand kreisen zu lassen. Ergotherapeuten
- verwenden während ihrer Behandlung auch Sportgeräte wie zum Beispiel ein Trampolin
- lassen die Patienten malen oder
- zur Musik bewegen.
Ausbildung
Voraussetzung für den Beginn einer Ausbildung zum Ergotherapeuten ist ein Mittlerer Bildungsabschluss oder ein niederer Bildungsabschluss mit bereits abgeschlossener Berufsausbildung in einem anderen Bereich.
Die Ausbildung zum Ergotherapeuten findet
- an staatlichen Berufsschulen oder privaten Schulen (Theorie) und
- in ergotherapeutischen Praxen oder Kliniken (Praxis)
statt und dauert drei Jahre. Auszubildende, die zum Beispiel bereits den Beruf des Krankengymnasten oder des Erziehers erlernt haben, können die Ausbildungszeit verkürzen. Die Ausbildung wird mit einer schriftlichen und praktischen sowie teilweise auch einer mündlichen Prüfung beendet.
Auch
- an Hochschulen kann Ergotherapie studiert werden
und mit Abschlüssen wie zum Beispiel dem Bachelor verbunden sein. Teilweise ist dieses Hochschulstudium auch kombiniert mit einer Berufsfachschule. An der Hochschule kann ein ausgebildeter Ergotherapeut anschließend zum Beispiel auch Pädagogik oder Heilpädagogik studieren.
Weiterbildung
Ein ausgebildeter Ergotherapeut kann
- seinen Fachwirt im Sozial- und Gesundheitswesen machen.
Auch
- der Betriebswirt im Sozialwesen
ist nach der abgeschlossenen Ausbildung möglich. Ein Ergotherapeut kann zudem auch
- eine Weiterbildung zum so genannten Motopäden
absolvieren. Der Motopäde arbeitet hauptsächlich mit Kindern, die eine eingeschränkte Wahrnehmungsfähigkeit oder Probleme in ihrer Bewegung haben.
Fortbildungen
Auch diverse Fortbildungen kann ein Ergotherapeut absolvieren. Dazu zählen zum Beispiel Kurse über
- Schluckstörungen
- Trinktherapie
- spezielle Behandlung von Parkinson-Patienten
- Therapie mit Tieren
- Kunsttherapie
- Kinesiologie usw.