Aufgaben, Ausbildung und Weiterbildung eines Dermatologen (Hautarzt)
Hautärzte sind Fachärzte für die Behandlung sämtlicher Hauterkrankungen. Meist sind sie als selbständige Ärzte tätig. Die Weiterbildung zum Facharzt für Dermatologie dauert fünf Jahre. Ein Hautarzt kann verschiedene Zusatzbezeichnungen erwerben.
Tätigkeitsgebiete
Der Hautarzt, auch Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten oder Dermatologe genannt, behandelt Erkrankungen, auch Tumorerkrankungen, im Bereich der Haut.
Zu den Hauterkrankungen zählen Krankheiten wie
- Allergien
- Neurodermitis oder
- Venenerkrankungen und auch
- Krankheiten im Bereich von Haaren und Nägeln.
- Tumorerkrankungen der Haut
können sowohl gut- (z.B. Melanom) als auch bösartig (z.B. Basalzellkarzinom) sein. Auch
- Geschlechtskrankheiten
werden vom Hautarzt behandelt.
Arbeitsplatz
Viele Hautärzte sind
- als selbstständige Ärzte in der eigenen Praxis tätig.
- In größeren Praxen arbeiten auch mehrere selbstständige oder angestellte Dermatologen.
- In Hautkliniken und Rehabilitationskliniken arbeiten Hautärzte auch als angestellte Fachärzte.
Aufgaben
Untersuchungsmethoden
Zu Beginn jeder hautärztlichen Behandlung steht
- die Erstellung der Anamnese.
Der Hautarzt fragt den Patienten, welche Beschwerden bestehen, welche Medikamente der Patient nimmt, ob Vorerkrankungen bestehen, ob der Patient bereits einmal operiert wurde, ob Krankheiten in der Familie vorkommen usw.
Je nach Art der Beschwerden führt ein Hautarzt verschiedene Untersuchungen durch. Wenn ein Patient über allergische Symptome wie rote Flecken auf der Haut, ständiges Niesen oder rote Augen klagt, so könnte eine Allergie die Ursache sein.
Die meisten Hautärzte können im Rahmen ihrer Diagnostik
- umfangreiche Allergietests
durchführen. Durch diese Tests kann der Facharzt feststellen, gegen welche Stoffe der Patient allergisch ist. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Zum einen können
- im Blut des Patienten bestimmte Werte bestimmt werden,
die Auskunft über eine Allergie geben können. Zum anderen gibt es auch verschiedene Allergietests, bei denen
- die möglichen Allergie auslösenden Substanzen auf die Haut des Patienten getropft werden und die Stellen jeweils leicht eingeritzt werden.
Die Lösung gelangt dann unter die Haut und löst eine leichte Rötung aus, wenn der Patient darauf allergisch ist. Dieser Test wird Prick-Test genannt.
Auch Pilzerkrankungen im Bereich von Haut oder Nägeln fallen in das Fachgebiet des Hautarztes. Im Rahmen der Diagnostik
- entnimmt der Hautarzt hier oftmals einen Abstrich
und untersucht diesen unter dem Mikroskop auf Pilzsporen. Auch die Diagnostik von Venenerkrankungen wie zum Beispiel Krampfadern ist die Aufgabe des Hautarztes. Dazu führt der Hautarzt häufig
- eine spezielle Ultraschalluntersuchung
durch. Patienten, die unter massivem Haarausfall leiden, können sich beim Hautarzt auch
erstellen lassen und so oftmals die Ursache für den Haarausfall herausfinden. Auch die Diagnostik von gut- und bösartigen Hauttumoren führt ein Hautarzt durch. Dazu
- begutachtet er die Hautveränderungen unter einem Vergrößerungsglas.
Um genau feststellen zu können, ob die Hautveränderung gut- oder bösartig ist, kann der Hautarzt eine kleine Hautstelle entfernen und unter dem Mikroskop auf Krebszellen untersuchen.
Behandlungsmethoden
Sofern sich der Verdacht bestätigt und der Patient Hautkrebs hat,
- entfernt der Hautarzt den gesamten Tumor.
In einigen Fällen ist dann auch
- eine Chemotherapie
notwendig. Neben der Diagnostik führt der Dermatologe auch viele unterschiedliche Behandlungen durch. Viele Eingriffe erfolgen heutzutage mit modernster Lasertechnik, die kaum Narben hinterlässt und für den Patienten wesentlich schonender abläuft als eine normale Operation.
Viele Hautärzte führen zur Behandlung von Hauterkrankungen wie zum Beispiel Akne auch
- die so genannte PDT, die photodynamische Therapie
durch. Hautärzte, die auch im Bereich der Schönheitsbehandlungen tätig sind,
durch eine Laserbehandlung. Auch
- Narben, Cellulite oder Falten können durch spezielle Behandlungen oder Spritzen (z.B. Botox) vom Hautarzt korrigiert werden.
Ein Hautarzt
- verordnet im Rahmen seiner Behandlung auch Medikamente.
Besonders bei Hauterkrankungen verschreibt der Dermatologe Salben, die individuell auf den Patienten und seine Krankheit abgestimmt sind. Diese werden in der Apotheke nach den Vorgaben des Hautarztes gemischt.
Zusätzlich behandelt ein Hautarzt auch Geschlechtskrankheiten wie zum Beispiel Syphilis.
Der Hautarzt betreibt auch Vorsorge, in dem er
- eine Hautkrebsvorsorgeuntersuchung durchführt.
Der Arzt sieht sich dabei die gesamte Haut des Patienten unter einer Lupe an und sucht nach abklärungsbedürftigen Hautveränderungen, um so eine Hautkrebserkrankung frühzeitig zu entdecken.
Ausbildung
Zu Beginn des Medizinstudiums steht
- das Grundstudium,
welches 12 Semester und drei Monate lang dauert. Anschließend erfolgt
- eine Prüfung,
die die Voraussetzung für die Erlangung der Approbation ist. Die meisten Ärzte spezialisieren sich dann in einem Fachgebiet der Medizin und machen so ihren Facharzt. Fachgebiete der Medizin sind zum Beispiel
- die Dermatologie
- die Gynäkologie
- die Urologie
- die Kinderheilkunde oder
- die Allgemeinmedizin.
Das
- Facharztstudium zum Dermatologen
dauert im Anschluss an das Grundstudium weitere fünf Jahre und endet dann erneut mit einer Prüfung. Nach Bestehen der Prüfung ist der Arzt Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten.
Weiterbildung
Nach Abschluss der Facharztprüfung kann ein Hautarzt Zusatzbezeichnungen wie zum Beispiel
- Naturheilkunde
- Akupunktur
- Allergologie oder
- Phlebologie
erreichen. Die meisten Ärzte promovieren auch und erhalten dadurch einen Doktortitel. Ein Hautarzt kann an diversen Fort- und Weiterbildungen teilnehmen. Einige Ärzte studieren in einem zweiten großen Fachbereich der Medizin und sind dann neben dem Facharzt für Hauterkrankungen auch Facharzt zum Beispiel für Allgemeinmedizin.
Fortbildungen gibt es in sämtlichen Bereichen der Medizin wie zum Beispiel im Bereich
- der Lasertechnik
- der medizinisch-dermatologischen Kosmetik oder
- der Autoimmunerkrankungen
das Immunsystem richtet sich gegen die Zellen des eigenen Körpers).
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