Aufgaben, Ausbildung und Weiterbildung eines Kardiologen
Ein Kardiologe ist ein Facharzt für die Behandlung von Herzkrankheiten. Kardiologen sind in einer Praxis oder einem Krankenhaus tätig. Er studiert nach dem Grundstudium weitere sechs Jahre. Neben der Kardiologie kann der Facharzt weitere Schwerpunkte der Inneren Medizin studieren.
Ein Kardiologe ist Facharzt für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Kardiologie.
Tätigkeitsgebiete
Ein Kardiologe
- behandelt angeborene und erworbene Fehlbildungen im Bereich des Herzens und der nahen Blutgefäße.
Dazu gehören Krankheiten wie
- der Bluthochdruck
- die Koronare Herzkrankheit (KHK)
- die Angina pectoris
- der Apoplex (Schlaganfall),
- Herzklappenerkrankungen
- Herzmuskelentzündungen usw.
Ein Kardiologe ist ein Facharzt, der den Patienten in der Regel auf Anweisung des Hausarztes behandelt. Der Patient erhält dazu einen Überweisungsschein von seinem Arzt.
Kardiologen in Krankenhäusern betreuen die Patienten auch auf der Intensivstation. Meistens behandeln die Kardiologen Erwachsene, da die Kinderkardiologie von speziell ausgebildeten Kinderärzten durchgeführt wird.
Der Kardiologe behandelt den Patienten und führt auch die Nachsorgeuntersuchungen und die weitere Betreuung durch.
Arbeitsplatz
Ein Kardiologe kann
- als selbstständiger Facharzt in der eigenen Praxis arbeiten.
Da die Apparate und Untersuchungsverfahren der Kardiologen sehr teuer sind,
- schließen sich meist mehrere Kardiologen zu einer Gemeinschaftspraxis zusammen.
Kardiologen sind jedoch auch
- in Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken beschäftigt.
Einige Kardiologen sind Belegärzte. Sie haben eine Praxis und führen größere operative Eingriffe in einem nahegelegenen Krankenhaus, dem Belegkrankenhaus, durch. So kann der Kardiologe den Patienten von der Diagnostik in der Praxis über die Operation im Belegkrankenhaus bis hin zur Nachsorge, die wieder in der Praxis stattfindet, betreuen.
Aufgaben
Anamnese
Der Kardiologe befragt den Patienten
- nach den momentanen Beschwerden
- nach den bisher verordneten Medikamenten
- nach Vorerkrankungen und
- Operationen, nach Krankheiten in der Familie
- nach der beruflichen Tätigkeit usw.
Untersuchungsmethoden
Im Rahmen seiner Diagnostik kann ein Kardiologe viele verschiedene Untersuchungen durchführen. Er
- misst Puls und Blutdruck
- hört das Herz mit dem Stethoskop ab und
- untersucht das Herz genau während einer Ultraschalluntersuchung (z.B. Herzecho).
Während dieser Herzuntersuchung kann der Arzt die Größe des Herzens feststellen, wie gut es durchblutet ist und wie regelmäßig es schlägt.
In einer kardiologischen Praxis oder im Krankenhaus kann auch
durchgeführt werden. Je nach Art der Beschwerden erfolgt eine Links- oder Rechtsherzkatheteruntersuchung. Je nachdem, welche Untersuchung durchgeführt wird, setzt der Kardiologe eine dünne Nadel mit Kanüle zum Beispiel in die Leiste des Patienten. Die Nadel wird entfernt und über die Kanüle ein dünner Schlauch bis zum Herzen eingeführt.
Bei der Rechtsherzkatheteruntersuchung kann der Kardiologe die rechte Herzklappe untersuchen, beim Linksherzkatheter die linke Herzklappe. Teilweise wird durch den Schlauch auch ein Röntgenkontrastmittel eingespritzt.
Durch diese Untersuchung kann der Kardiologe feststellen, wie hoch beispielsweise der Druck in der jeweiligen Herzkammer ist, er kann das Blutvolumen messen, das durch das Herz fließt oder kann feststellen, wenn ein Herzkranzgefäß verengt ist.
Im Rahmen der Diagnostik führt ein Kardiologe
- ein Ruhe- und
- Belastungs-EKG
durch,
- ein 24-Stunden-EKG oder
- legt auch ein 24-Stunden-Blutdruckmessgerät an.
Behandlungsmethoden
Während einer Herzkatheteruntersuchung kann auch gleichzeitig eine Behandlung erfolgen. Ist ein Herzkranzgefäß verengt, so kann es häufig wieder erweitert werden. Der Kardiologe bläst das verengte Gefäß dazu über den dünnen Schlauch minimal auf und
- setzt an die Verengung einen so genannten Stent,
der das Blutgefäß an dieser Stelle offen hält. Sind mehrere Gefäße von dieser Verengung betroffen oder ist das Blutgefäß an mehreren Stellen verengt, so muss der Kardiologe versuchen, mehrere Stents zu implantieren. Kardiologen
- implantieren Defibrillatoren und Schrittmacher.
Sowohl die Implantation als auch das Wechseln der Batterien erfolgt teilweise auch im Rahmen einer ambulanten Operation direkt in der Praxis des Kardiologen. Derartige Geräte werden dann benötigt, wenn das Herz des Patienten unregelmäßig schlägt oder immer wieder aufhört zu schlagen.
Ein Herzschrittmacher unterstützt das Herz, in einer normalen Geschwindigkeit zu schlagen. Der Defibrillator wird dann angewendet, wenn das Herz immer wieder für kurze Zeit aufhört zu schlagen.
Ausbildung
Grundstudium
Zu Beginn des Medizinstudiums erfolgt das so genannte Grundstudium. Dieses dauert zwölf Semester und drei Monate und endet mit einer Prüfung. Das Bestehen dieser Prüfung ist die Voraussetzung für die Erlangung der Approbation und das Facharztstudium.
In der Medizin gibt es viele große Bereiche, in denen der Arzt seinen Facharzt machen kann. Dazu gehört neben der Inneren Medizin zum Beispiel
- die Gynäkologie
- die Kinderheilkunde
- die Chirurgie
- die Urologie oder
- die Allgemeinmedizin.
Schwerpunkt der Inneren Medizin
Das Studium zum Facharzt für Innere Medizin dauert nach dem Grundstudium weitere fünf Jahre. Möchte ein Arzt sich hingegen auf einen Schwerpunkt der Inneren Medizin, also
- Angiologie
- Kardiologie
- Diabetologie und Endokrinologie
- Pneumologie
- Gastroenterologie
- Hämatologie und Onkologie
- Rheumatologie
- Nephrologie
spezialisieren, so dauert das Facharztstudium sechs Jahre. Nach dieser Zeit erfolgt erneut eine Prüfung. Bei Bestehen ist der Arzt dann zum Beispiel Facharzt für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Kardiologie.
Weiterbildungen
Neben diesem Schwerpunkt kann ein Kardiologe weitere Schwerpunktgebiete der Inneren Medizin oder auch diverse Zusatzbezeichnungen im Rahmen von Weiterbildungen erreichen. Dazu zählt zum Beispiel
- Notfallmedizin
- Akupunktur
- Naturheilverfahren oder
- Intensivmedizin.
Die meisten Ärzte promovieren und erhalten dadurch einen Doktortitel.
Kardiologen können in vielen Bereichen Fort- und Weiterbildungen belegen. Die Fachärzte können sich hier zum Beispiel über die neuesten Untersuchungsmethoden und neue schonendere Behandlungen informieren.
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