Aufgaben, Ausbildung und Weiterbildung eines Laborarztes

Laborärzte untersuchen das Blut und die Körperausscheidungen der Patienten. Sie arbeiten in Krankenhäusern oder Laboratorien. Das Studium zum Laborarzt dauert nach dem Grundstudium weitere fünf Jahre, danach kann verschiedene Zusatzbezeichnungen erwerben und Weiterbildungen absolvieren.

Von Claudia Haut

Tätigkeitsgebiete

Der Laborarzt, korrekte Bezeichnung ist Facharzt für Laboratoriumsmedizin, unterstützt den behandelnden Arzt bei der Diagnostik,

  • indem er Blut und Körperausscheidungen untersucht.

Die Laborärzte haben in der Regel keinen Kontakt zu den Patienten und stellen trotzdem einen wichtigen Teil in der Diagnostik dar. Der behandelnde Arzt bzw. seine medizinischen Fachangestellten nehmen dem Patienten Blut ab und senden die Blutröhrchen dann an ein Labor, in dem der Laborarzt arbeitet. Auch

gehört zu den Aufgabenbereichen des Laborarztes.

Arbeitsplatz

Ein Facharzt für Laboratoriumsmedizin arbeitet meist

  • in einer so genannten Laborgemeinschaft.

Hier haben sich mehrere kleine Labore zu einem großen zusammengeschlossen. Die Laborärzte teilen sich teure Geräte und beschäftigen viele Laborangestellten. Niedergelassene Ärzte sowie kleinere Krankenhäuser senden dann die Körpermaterialien an diese Laborgemeinschaft zur Untersuchung.

Ein Laborarzt kann jedoch auch

  • als angestellter Arzt zum Beispiel in einem Krankenhauslabor arbeiten

und dann dieses Labor leiten. Laborärzte können jedoch auch in der Forschung zum Beispiel bei Pharmakonzernen arbeiten.

Aufgaben

Blutbild

Blutproben werden im Labor analysiert
Analysiert Blutproben oder andere Gewebeproben im Labor

Einfache Laboruntersuchungen wie zum Beispiel ein Blutbild werden heutzutage in der Regel maschinell erstellt, so dass der Laborarzt und seine Angestellten sich auf die aufwändigeren Untersuchungen konzentrieren können.

Der Laborarzt kann im Blut zum Beispiel

er kann

  • Werte untersuchen, die bei einer Krebserkrankung auffällig erhöht sind,

er kann

und er kann

  • feststellen, ob ein Patient eine Allergie hat.

Durch die Untersuchung einer Blutprobe kann der Laborarzt auch die Blutgruppe des Patienten feststellen. Bestimmte Krankheiten hinterlassen Antikörper im Blut, die bei Bedarf

  • vom Laborarzt überprüft werden.

Häufig wird vor einer Impfung überprüft, wie hoch die Antikörperzahl im Blut ist und ob eine Auffrischimpfung notwendig ist. Auch dazu wird eine Blutprobe an den Laborarzt und seine Mitarbeiter gesendet.

Anlegen von Kulturen

Für die Untersuchung von Körperausscheidungen legt der Laborarzt häufig Kulturen an, die meist einige Tage in einen warmen Brutschrank gelegt werden, so dass dann das Ergebnis (zum Beispiel Pilzbefall) abgelesen bzw. unter dem Mikroskop festgestellt werden kann.

Wenn der Laborarzt die Probe untersucht hat, erstellt er einen Befundbericht über das Ergebnis. Bei umfangreichen Untersuchungen kann der Laborarzt auch Empfehlungen an den Arzt über ein zu verabreichendes Medikament notieren. Der Laborbericht wird dem behandelnden Arzt je nach Dringlichkeit vom Laborarzt per Fax oder per Laborkurier übersandt.

Mit der Untersuchung der Körpermaterialien trägt der Laborarzt zur Diagnosenstellung des behandelnden Arztes bei. Bei vielen Krankheiten muss der behandelnde Arzt auch Kontrollen der Körpermaterialien durchführen, um feststellen zu können, ob seine Therapie angeschlagen hat. Auch für diese Kontrolle ist der Laborarzt ein wichtiger Facharzt.

Bei sehr komplexen Fällen kann der behandelnde Arzt auch Rücksprache mit dem Laborarzt über die weitere Behandlung halten.

Ausbildung

Reagenzgläser zur Analyse im Labor
Neben dem Titel Facharzt für Laboratoriumsmedizin können noch viele Zusatzbezeichnungen erworben werden

Das

dauert zwölf Semester und drei Monate und endet mit einer Prüfung. Der Arzt kann anschließend seine Approbation erlangen.

Die meisten Ärzte machen nach Abschluss des Grundstudiums ihren Facharzt in einem Bereich der Medizin. Neben der Laboratoriumsmedizin kann ein Arzt auch zum Beispiel in den Bereichen Allgemeinmedizin, Kinderheilkunde, Augenheilkunde oder im Bereich der Urologie studieren. Das

  • Studium zum Facharzt für Laboratoriumsmedizin

dauert weitere fünf Jahre. Der angehende Laborarzt muss sich in dieser Zeit für die Dauer von einem Jahr im Bereich der Akutmedizin (z.B. Allgemeinmedizin) weiterbilden und zusätzlich vier Jahre in der Labormedizin.

Im Bereich der Labormedizin durchläuft der angehende Laborarzt verschiedene Bereiche wie zum Beispiel die Mikrobiologie oder auch die Hämatologie. Nach der fünfjährigen Weiterbildungszeit erfolgt eine Prüfung, die die Voraussetzung für die Erlangung des Facharztes ist.

Die meisten Ärzte promovieren und tragen dadurch einen Doktortitel.

Weiterbildung

Laborärzte können sich in verschiedenen Bereichen fort- und weiterbilden. So kann ein Laborarzt durch Weiterbildungen Schwerpunkte der Labormedizin wie zum Beispiel

  • die Klinische Chemie oder
  • die Mikrobiologie

erlernen. Ein Facharzt für Laboratoriumsmedizin kann auch diverse Zusatzbezeichnungen wie zum Beispiel

durch Fortbildungen erreichen. Jeder Arzt kann auch in zwei oder mehreren Bereichen der Medizin seinen Facharzt machen. Ein Laborarzt kann zum Beispiel zusätzlich im Bereich der Inneren Medizin studieren.