Aufgaben, Ausbildung und Weiterbildung eines Mikrobiologen

Mikrobiologen beschäftigen sich mit Krankheitserregern, die nicht mit bloßem Auge zu sehen sind. Ein Mikrobiologe arbeitet meist in einem Labor. Das Studium zum Mikrobiologen dauert fünf Jahre, danach kann er verschiedene Weiterbildungen absolvieren.

Von Claudia Haut

Tätigkeitsgebiete

Ein Mikrobiologe, die richtige Bezeichnung ist "Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie", arbeitet beruflich mit Mikroorganismen, die nur unter dem Mikroskop zu erkennen sind. Zu den Mikroorganismen gehören Bakterien, Protozoen (verschiedenartige Parasiten) und Pilze. Somit lässt sich die Mikrobiologie in folgende Teilgebiete einteilen:

  • die Bakteriologie (Wissenschaft der Bakterien)
  • die Virologie (Wissenschaft der Viren)
  • die Mykologie (Wissenschaft der Pilze) und
  • die Protozoologie (Wissenschaft der Urtierchen).

Der Mikrobiologe kennt sich sowohl mit den Krankheitserregern aus, die den Menschen befallen können als auch mit den Erregern, die ausschließlich Tiere befallen können.

Da die Mikrobiologie immer nur zusammen mit den beiden anderen Bereichen Virologie und Infektionsepidemiologie studiert werden kann, kennt sich der Facharzt auch bestens im Bereich der Viren und Infektionskrankheiten aus.

Arbeitsplatz

Laborprobe in Röhrchen
Analysieren Laborproben um schädliche Mikroorganismen nachzuweisen

Die meisten Mikrobiologen sind

  • in großen Laboratorien als angestellte Fachärzte tätig.

Diese Labore können sich auch

befinden. Mikrobiologen können auch

  • als Laborgemeinschaft für niedergelassene Ärzte

arbeiten. Ein Mikrobiologe kann sich zudem

und dann weitere Fachärzte und Labormitarbeiter beschäftigen.

Aufgaben

Die Aufgabe des Mikrobiologen ist es,

  • die verschiedenen Krankheitserreger in den entnommenen Körpermaterialien des Patienten zu erkennen und genau zu untersuchen.

Dazu benötigt der Mikrobiologe - je nach Art der Krankheit - Körpermaterialien wie Blut, Stuhlgang, Urin, Gewebeproben von Organen, Knochenmark usw.

Der behandelnde Arzt gewinnt diese Körpermaterialien zum Beispiel durch

Das zu untersuchende Material wird dann an das Labor gesandt, in dem der Mikrobiologe arbeitet. Der Befund wird vom Mikrobiologen notiert und an den behandelnden Arzt per Fax oder Kurier weitergeleitet.

Mikrobiologin schaut in ein Mikroskop
Mikroskope werden meist zur Analyse genutzt

Ein Mikrobiologe

  • erforscht den Bau der Mikroorganismen und wie bzw. ob sich diese vermehren.

Der Facharzt

  • untersucht auch, wie sich Mensch und Tier infizieren und ob eine Ansteckungsgefahr für andere Menschen oder Tiere besteht.

Der Mikrobiologe

  • teilt dem behandelnden Arzt auch mit, welche Präparate zur Therapie eingesetzt werden können,

um die Mikroorganismen zu zerstören. Durch sein Fachwissen trägt der Mikrobiologe somit auch dazu bei, Krankheiten durch Mikroorganismen vorzubeugen.

Ein Mikrobiologe hat in der Regel keinen Kontakt zu den Patienten, da er nur die Körpermaterialien zur Untersuchung erhält. Der behandelnde Arzt kann jedoch Rücksprache mit dem Mikrobiologen über die weitere Therapie halten.

Ausbildung

Bevor ein Arzt seinen Facharzt in einem medizinischen Bereich machen kann, muss er

  • das Grundstudium der Medizin

absolvieren. Dieses Grundstudium dauert zwölf Semester und drei Monate und endet mit einer Prüfung. Anschließend kann der Arzt seine Approbation erlangen.

Das Facharztstudium dauert mehrere Jahre. Die Dauer richtet sich danach, in welchem Bereich der Medizin der Arzt seinen Facharzt machen möchte.

  • Das Studium zum Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie

dauert nach dem Grundstudium weitere fünf Jahre. Der angehende Facharzt muss sich dazu vier Jahre im Bereich der Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie sowie ein Jahr im direkten Kontakt mit den Patienten weiterbilden. Die Weiterbildung erfolgt in großen Krankenhäusern oder bei niedergelassenen Laborärzten und endet erneut mit einer Prüfung.

Die meisten Ärzte promovieren und tragen dadurch den Titel "Dr. med.".

Weiterbildung

Ein Mikrobiologe kann im Rahmen von Weiterbildungen verschiedene Zusatzbezeichnungen wie

erreichen. Der Arzt ist dann beispielsweise "Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie mit der Zusatzbezeichnung Tropenmedizin". Der Mikrobiologe kann jedoch auch seinen Facharzt in einem weiteren Bereich der Medizin wie zum Beispiel

machen und dann Facharzt in zwei medizinischen Bereichen sein. Mikrobiologen können sich durch viele Veranstaltungen fortbilden. So gibt es zum Beispiel Kurse zum Thema

  • Lebensmittelmykologie oder
  • zur mikrobiologischen Untersuchungen von Lebensmitteln.