Aufgaben, Ausbildung und Weiterbildung eines Neurologen
Neurologen sind Fachärzte für die Behandlung des Nervensystems. Sie können selbstständig tätig oder in einem Krankenhaus angestellt sein. Die Weiterbildung zum Facharzt für Neurologie dauert fünf Jahre. Ein Neurologe kann Zusatzbezeichnungen erwerben oder an Fort- und Weiterbildungen teilnehmen.
Tätigkeitsgebiete
Ein Neurologe kennt sich bestens mit Krankheiten im Bereich
- des Gehirns
- des Rückenmarks sowie
- des zentralen und peripheren Nervensystems
aus. Der Neurologe behandelt Erkrankungen wie zum Beispiel
- einen Schlaganfall (Apoplex)
- einen gut- oder bösartigen Gehirntumor
- einen angeborenen oder erworbenen Wasserkopf (Hydrozephalus)
- Parkinson
- Multiple Sklerose
- Migräne, Hirnblutungen oder auch
- eine Gehirnentzündung (Meningitis).
Arbeitsplatz
Neurologen, die in einem Krankenhaus arbeiten, sind auch dafür zuständig, den Hirntod bei Patienten festzustellen. Dazu gibt es verschiedene Hinweise, die ein Neurologe prüfen muss und den Patienten dann für Hirntod erklären kann.
Neurologen arbeiten sowohl als niedergelassene Ärzte in einer Arztpraxis als auch als angestellte Ärzte in Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken.
Aufgaben
Vor der Untersuchung
Niedergelassene Neurologen werden meist aufgrund einer Überweisung des Hausarztes oder eines anderen Facharztes des Patienten tätig. Der Arzt fragt den Patienten dann genau
- nach den Beschwerden und wie lange diese bereits bestehen
- nach Vorerkrankungen
- Operationen
- eingenommenen Medikamenten und Erkrankungen in der Familie.
Anschließend erfolgt die Diagnostik des Neurologen.
Diagnostik
Dazu
- prüft er - je nach Art der Beschwerden - die Reflexe
- testet ob der Patient warm und kalt fühlen kann
- ob der Patient ohne Schmerzen den Kopf drehen kann und
- prüft die Pupillen in den Augen auf Lichtempfindlichkeit.
Teilweise sieht sich der Neurologe im Rahmen seiner Diagnostik auch den Gang des Patienten an und
- achtet darauf, ob der Patient unsicher ist.
Auch auf eventuelle Lähmungen am Körper des Patienten achtet der Neurologe. Untersuchungen wie zum Beispiel
- ein EEG (Messung der Hirnströme)
- eine Computertomografieaufnahme
- eine Blutabnahme
- eine Ultraschalluntersuchung der Hirnnerven usw.
können ebenfalls notwendig sein. Teilweise sind auch aufwändige Untersuchungen wie zum Beispiel
- die Untersuchung der Hirnnerven
notwendig. Diese benötigt der Mensch zum Beispiel zum Riechen, zum Sehen, zum Bewegen der Augen, zum Kauen, für die Mimik im Gesicht, für das Gleichgewicht und das Hören.
Um die zwölf Hirnnerven zu prüfen, muss der Patient zum Beispiel
- verschiedene Dinge riechen
- dem Finger des Arztes nachsehen
- die Hand des Arztes fest drücken
- eine Faust machen usw.
Die Behandlung, die ein Neurologe durchführt, unterscheidet sich dabei zwischen niedergelassenen Neurologen und Neurologen, die in einem Krankenhaus tätig sind.
Therapiemaßnahmen
Grundsätzlich
- verabreicht ein Neurologe zur Behandlung vieler Krankheiten Medikamente.
Dazu zählen zum Beispiel auch blutverdünnende Medikamente, die der Patient als Tablette oder Spritze erhält. Besonders bei Krankheiten wie zum Beispiel Alzheimer kann die medikamentöse Therapie des Neurologen die Patienten zwar nicht heilen, jedoch eine Verzögerung des geistigen Abbaus erreichen. Auch
- Operationen
können notwendig werden, um zum Beispiel einen Bluterguss im Gehirn zu entfernen. Hier arbeiten Neurologen eng mit anderen Fachärzten wie Chirurgen zusammen. Im Rahmen seiner Behandlung verordnet der Neurologe
- krankengymnastische Übungen und
- betreut den Patienten auch in dessen Rehabilitationsphase.
Ausbildung
Jeder Arzt muss
- vor seinem Facharztstudium
- das Grundstudium der Medizin absolvieren.
Dieses dauert zwölf Semester und drei Monate und endet mit einer Prüfung. Das Bestehen der Prüfung ist die Voraussetzung für die Erlangung der Approbation und für den Beginn eines Facharztstudiums.
Neben der Neurologie kann ein Arzt im Bereich der Allgemeinmedizin, Psychiatrie, Kinderheilkunde, Gynäkologie, Urologie und in vielen weiteren studieren.
Das Studium zum Facharzt für Neurologie dauert nach dem Grundstudium fünf Jahre. In dieser Zeit arbeitet der angehende Neurologe
- im Krankenhaus auf einer neurologischen und einer psychiatrischen Station
- auf der Intensivstation und auch
- bei einem niedergelassenen Neurologen.
Das Facharztstudium endet erneut mit einer Prüfung. Die meisten Ärzte promovieren und tragen dann den Titel "Dr. med.".
Weiterbildung
Ein Neurologe kann im Rahmen von Weiterbildungen verschiedene Zusatzbezeichnungen wie zum Beispiel
- Balneologische und Medizinische Klimatologie
- Betriebsmedizin
- Chirotherapie
- Flugmedizin
- Medizinische Genetik
- Notfallmedizin oder
- Physikalische Therapie
erreichen. Jeder Arzt kann zusätzlich in einem zweiten Bereich der Medizin studieren und dann zum Beispiel Facharzt für Neurologie und Psychiatrie sein. Diese Kombination wählen viele Neurologen, da die Neurologie eng mit der Psychiatrie verwandt ist und die Ärzte ihre Patienten durch dieses Studium umfassend behandeln können.
Für Neurologen werden neben den Weiterbildungen auch viele verschiedene Fortbildungen angeboten wie zum Beispiel
- die Sekundärprävention bei einem Schlaganfall
- die neuesten Behandlungsmethoden in der neurologischen Rehabilitation oder
- die Therapie von Schluckstörungen.