Aufgaben, Ausbildung und Weiterbildung eines Onkologen
Onkologen sind Fachärzte für die Diagnostik und Behandlung von Krebserkrankungen. Sie können sowohl in einer Arztpraxis als auch in einem Krankenhaus tätig sein. Das Studium zum Onkologen dauert sechs Jahre nach dem Medizingrundstudium, danach kann man verschiedene Weiterbildungen durchführen.
Tätigkeitsgebiete
Onkologen, die richtige Bezeichnung heißt Facharzt für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie, kennen sich bestens im Bereich der Krebserkrankungen aus.
Diese Fachärzte
- diagnostizieren Krebserkrankungen
- behandeln sie und
- betreuen die Patienten in der Rehabilitationsphase.
Onkologen arbeiten jedoch auch im Bereich
- der Prävention (Vorbeugung) von Krebserkrankungen.
Zu den Behandlungsmethoden eines Onkologen gehören:
- die Strahlentherapie
- die chirurgische Tumorentfernung
- die Chemotherapie sowie
- die medikamentöse Therapie.
Arbeitsplatz
Ein Onkologe kann
- selbstständig in der eigenen Praxis tätig sein oder
- als angestellter Arzt in einem Krankenhaus, in einer Rehabilitationsklinik oder in der Forschung arbeiten.
Aufgaben
Aufklärungsarbeit
Onkologen erforschen die Entstehung von Krebserkrankungen und durch welche Faktoren eine bösartige Erkrankung begünstigt werden kann. In diesem Bereich betreiben die Onkologen Aufklärungsarbeit, in dem sie zum Beispiel
- Vorträge über die Raucherentwöhnung zur Verhinderung von Krebserkrankungen wie etwa den Lungenkrebs halten.
Mögliche Untersuchungen
Niedergelassene Onkologen können jedoch auch verschiedenartige Untersuchungen im Rahmen einer Krebsvorsorgeuntersuchung durchführen. Dazu gehört
aber auch zum Beispiel
zur frühzeitigen Erkennung von Darmkrebs.
Zur Vorbereitung vor einer Darmspiegelung muss der Patient eine Lösung trinken, die den Darm reinigt. Der Onkologe führt dann einen langen dünnen Schlauch mit einer Lichtquelle über den Enddarm des Patienten ein und schiebt ihn durch den Darm hindurch. So kann der Arzt den Darm und dessen Schleimhaut begutachten und Veränderungen sofort erkennen.
Sofern dies notwendig ist, kann der Onkologe auch
- Gewebeproben entnehmen
und unter dem Mikroskop auf Krebszellen untersuchen lassen. Neben den bereits genannten Untersuchungen kann ein Onkologe weitere Untersuchungen im Rahmen seiner Diagnostik durchführen, sofern diese nicht bereits von einem anderen Facharzt durchgeführt wurden.
Der Onkologe
- tastet den Bauch des Patienten ab
- nimmt dem Patienten Blut ab und
- lässt es im Labor unter anderem auf spezielle Krebswerte untersuchen oder entnimmt eine Gewebeprobe.
Im Bereich der Diagnostik ist die differenzierte Untersuchung des eventuell bösartigen Tumors äußerst wichtig, um die weitere Therapie genau planen zu können.
Anhand der Untersuchungsergebnisse kann der Onkologe feststellen, in welchem Stadium der Krebserkrankung sich der Patient befindet.
Behandlungsmöglichkeiten
Im Rahmen der Therapie stehen den Onkologen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten der Krebserkrankung zur Verfügung. In vielen Fällen wird
- der bösartige Tumor während einer Operation entfernt.
Hier arbeiten Onkologen eng mit Chirurgen zusammen. Nach der chirurgischen Entfernung eines bösartigen Tumors führen die Onkologen meist
- eine Chemo- und/oder Strahlentherapie
durch. Bei einigen Patienten werden diese Therapien auch als alleinige Behandlungsmaßnahme zur Krebsbehandlung durchgeführt. Zusätzlich
- verordnet der Onkologe spezielle Medikamente.
Je nachdem, wie groß ein bösartiger Tumor ist und wo er genau sitzt, kann der Onkologe seinen Patienten heilen oder nur noch die Beschwerden lindern. Kann ein Patient nicht mehr geheilt werden, so unternimmt der Onkologe alles, um dem totkranken Patienten die Beschwerden zu erleichtern. Drückt der Tumor beispielsweise auf ein Organ, so kann eine teilweise Entfernung für den Patienten Linderung verschaffen, ohne ihn dadurch heilen zu können.
Zusätzlich verordnet der Onkologe hier auch starke Schmerzmittel, so dass der Patient keine Schmerzen leiden muss.
Krebspatienten, die im Krankenhaus behandelt wurden, werden
- ambulant von einem niedergelassenen Onkologen weiter betreut.
Der Onkologe übernimmt dann auch die
- regelmäßig notwendigen Nachsorgeuntersuchungen.
Dazu nimmt der Onkologe bei jeder Untersuchung Blut ab und führt verschiedene Untersuchungen durch, um feststellen zu können, ob der bösartige Tumor erneut gewachsen ist oder ob sich Metastasen gebildet haben.
Onkologen behandeln sowohl Erwachsene als auch Kinder. Es gibt jedoch auch spezialisierte Kinder-Onkologen, die sich besonders mit Krebserkrankungen bei Kindern auskennen. Grundsätzlich ist ein gutes Einfühlungsvermögen Voraussetzung für die Tätigkeit eines Onkologen, da diese Fachärzte überwiegend mit Krebspatienten zu tun haben.
Teilweise kann der Onkologe trotz seines Fachwissens den Patienten nicht mehr helfen und muss ihn und seine Angehörigen medizinisch und menschlich in der schweren Zeit begleiten.
Ausbildung
Das
- Grundstudium der Medizin
dauert zwölf Semester und drei Monate. Es endet mit einer Prüfung. Das Bestehen dieser Prüfung ist die Voraussetzung für die Erlangung der Approbation. Der Arzt kann nun sein Facharztstudium beginnen.
Schwerpunkte
Im Bereich der Medizin gibt es viele verschiedene Facharztstudiengänge, die unterschiedlich lange dauern. Das Studium zum Facharzt für Innere Medizin ohne Schwerpunkt dauert fünf Jahre. Ärzte, die Internisten mit dem Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie werden möchten,
- studieren nach dem Grundstudium sechs Jahre.
Auch dieses Studium endet mit einer Prüfung. Nach bestandener Prüfung ist der Arzt dann Facharzt für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie.
Neben dem Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie kann ein Facharzt für Innere Medizin auch Schwerpunkte wie zum Beispiel Gastroenterologie oder Rheumatologie studieren.
Die meisten Ärzte promovieren und tragen dadurch einen Doktortitel.
Weiterbildung
Onkologen können im Rahmen von Weiterbildungen verschiedene Zusatzbezeichnungen wie zum Beispiel
- Allergologie
- Betriebsmedizin
- Bluttransfusionswesen
- Notfallmedizin oder
- Phlebologie
erreichen. Durch eine spezielle Weiterbildung kann der Onkologe sich auch
- auf Krebserkrankungen bei Kindern spezialisieren
und dann Kinder-Onkologe sein. Ein Onkologe kann an verschiedenen Fortbildungen wie zum Beispiel zum Thema
- Palliativmedizin
- Onkologie in Klinik und Praxis oder
- Ernährungsmedizin in der Onkologie
teilnehmen.