Tätigkeitsgebiet und Aufgaben eines Psychiaters
Ein Psychiater behandelt Patienten mit seelischen Krankheiten. Psychiater können sowohl selbstständig tätig als auch angestellt sein. Er studiert fünf Jahre bis zum Facharztabschluss, nach dem Studium stehen vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Tätigkeitsgebiete
Im Gegensatz zu den meisten anderen Fachärzten beschäftigen sich Psychiater nicht mit den körperlichen sondern mit den seelischen Erkrankungen des Patienten.
Psychiater diagnostizieren die Krankheit und behandeln sie auch. Viele Krankheiten können in ihrer Entstehung auch durch eine psychiatrische Behandlung verhindert werden.
Sowohl kleine Kinder als auch Jugendliche oder Erwachsene können psychische Krankheiten erleiden und dann psychiatrische Hilfe benötigen. Krankheiten, die Psychiater behandeln, sind zum Beispiel
- die Schizophrenie
- verschiedene Arten von Depressionen
- Zwangsstörungen
- Ängste oder auch
- Suchterkrankungen.
Arbeitsplatz
Psychiater können
- in allgemeinen Krankenhäusern
- in speziellen psychiatrischen oder kinderpsychiatrischen Krankenhäusern
- in Rehabilitationskliniken oder
- in Facharztpraxen
arbeiten.
In Arztpraxen sind die Psychiater meist
in den Krankenhäusern arbeiten sie
- als angestellte Ärzte.
Aufgaben
Diagnostik
Wenn ein Patient einen Psychiater aufsucht, führt dieser im Rahmen seiner Diagnostik
- ausführliche Gespräche
mit dem Patienten sowie gegebenenfalls mit dessen Angehörigen. Er fragt den Patienten nach seinen Beschwerden, Ängsten, Süchten, Zwängen etc. und wann diese auftreten. Auch das Lebensumfeld des Patienten ist für einen Psychiater wichtig zu erfahren.
Für etliche Krankheiten gibt es vorgefertigte Fragebögen, die dem Psychiater die Diagnostik erleichtern. Während der Diagnostik muss der Psychiater auch feststellen, ob die Ursache der Beschwerden möglicherweise eine körperliche Erkrankung ist. Teilweise sind dazu körperliche Untersuchungen bei anderen Fachärzten nötig.
Behandlungsmöglichkeiten
Je nach Art der Beschwerden des Patienten verordnet ein Psychiater zum Beispiel Medikamente. Häufig sind dies so genannte
die zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden. Neben den Medikamenten erfolgt bei den meisten Krankheiten auch
- eine ausführliche Gesprächstherapie,
die entweder als Einzelsitzung oder als Gruppensitzung mit mehreren gleichgesinnten Patienten stattfindet.
Patienten, die unter einer Phobie leiden, lernen im Rahmen einer so genannten
- Konfrontationstherapie,
mit ihren Ängsten umzugehen. Der Psychiater erarbeitet während der Therapie zusammen mit dem Patienten eine Lösung, wie dieser nicht mehr panisch zum Beispiel auf Spinnen reagiert. Der Patient wird dazu mit Spinnen konfrontiert. Patienten, die unter Winterdepressionen leiden, werden häufig auch mit einer so genannten
behandelt. Durch spezielles Licht, das auf den Körper des Patienten scheint, können häufig Depressionen, die nur in der dunklen und kalten Jahreszeit auftreten, geheilt oder gelindert werden. Ob die Behandlung ambulant oder stationär stattfindet, hängt von der jeweiligen Intensität der psychischen Krankheit ab.
Ausbildung
Zuerst muss jeder angehende Arzt
- das Grundstudium der Medizin
erfolgreich abschließen. Dieses dauert zwölf Semester und drei Monate und endet mit einer Prüfung. Wird diese erfolgreich abgeschlossen, so kann der Arzt seine Approbation erlangen.
Anschließend folgt
- das Facharztstudium.
Der Arzt legt sich hier auf einen Bereich der Medizin fest. Neben der Psychiatrie gibt es zum Beispiel die Bereiche Gynäkologie, Kinderheilkunde, Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Chirurgie oder Augenheilkunde.
Das Studium im Bereich der Psychiatrie beinhaltet auch immer die Psychotherapie, so dass der Arzt nach Abschluss des Facharztstudiums "Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie" ist.
Nach dem Grundstudium dauert dieses Facharztstudium weitere fünf Jahre, in denen der angehende Psychiater ein Jahr in der Neurologie und insgesamt vier Jahre unter anderem im Bereich der Psychiatrie, der Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie der Allgemeinmedizin arbeiten und lernen muss.
Auch das Facharztstudium endet mit einer Prüfung. Voraussetzung für das Bestehen der Prüfung ist eine bestimmte Anzahl an nachgewiesenen selbstständig durchgeführten Untersuchungen und Behandlungen.
Viele Ärzte promovieren und tragen dadurch den Titel "Dr. med.".
Weiterbildung
Ein Psychiater kann im Rahmen von Weiterbildungen verschiedene Zusatzbezeichnungen wie zum Beispiel
- Balneologische und Medizinische Klimatologie
- Betriebsmedizin
- Flugmedizin
- Medizinische Genetik, Psychoanalyse oder
- Rehabilitationswesen
erreichen. Zusätzlich werden für Psychiater diverse andere Fort- und Weiterbildungen angeboten. So gibt es zum Beispiel Kurse zum Thema
- forensische Psychiatrie
- Nebenwirkungen der Psychopharmaka oder
- Schmerzdiagnostik.
Zudem können sich Psychiater auf die Behandlung von Kindern und Jugendlichen spezialisieren und dann Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie sein.
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