Aufgaben, Ausbildung und Weiterbildung eines Rheumatologen
Rheumatologen sind Fachärzte für die Diagnostik und Behandlung von rheumatischen Erkrankungen. Soe können sowohl selbstständig tätig als auch angestellt sein. Die Weiterbildung zum Rheumatologen dauert mehrere Jahre.
Tätigkeitsgebiete
Ein Rheumatologe ist ein Facharzt für die Diagnostik, die Therapie und die Rehabilitation von chronischen rheumatischen Erkrankungen.
Rheumatologen sind entweder
- Fachärzte für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Rheumatologie
- Kinderärzte mit einer Weiterbildung im Bereich der Rheumatologie oder
- Orthopäden bzw. Chirurgen mit einer entsprechenden Zusatzbezeichnung.
Der Rheumatologe behandelt zum Beispiel Patienten mit Krankheiten wie
- der rheumatoiden Arthritis
- Arthrose
- Morbus Bechterew
- Fibromyalgie
- Lupus erythematodes
- Osteoporose
und viele weitere.
Merkmale rheumatischer Erkrankungen
Insgesamt zählen über vierhundert Krankheiten zu den rheumatischen Erkrankungen. Rheumatische Krankheiten äußern sich mit meist chronischen Beschwerden im Bereich des Bewegungsapparates. Der Patient hat Schmerzen, die als ziehend oder reißend beschrieben werden.
Die Beschwerden können zum Beispiel im Bereich der
auftreten und hängen nicht mit einer Verletzung oder Tumorerkrankung zusammen.
Da rheumatische Krankheiten häufig nur schwer diagnostiziert werden können, gibt es dafür einen Facharzt: den Rheumatologen. Durch regelmäßige Fortbildungen hält sich der Rheumatologe in seinem Fachgebiet auf dem aktuellsten Stand der Wissenschaft und kann so seine Patienten bestens betreuen.
Da viele rheumatische Krankheiten auch Auswirkungen auf die Funktion der inneren Organe haben können, gibt es die Unterscheidung zwischen einem internistischen und einem orthopädischen Rheumatologen.
Da rheumatische Krankheiten in jedem Lebensalter auftreten können, behandelt ein Rheumatologe sowohl Kinder als auch Erwachsene. Zudem gibt es auch spezielle Kinderärzte, die eine Weiterbildung im Bereich der Kinderrheumatologie absolviert haben.
Egal ob der Rheumatologe Kinder oder Erwachsene behandelt: Der Facharzt muss immer viel Einfühlungsvermögen bei den Untersuchungen und Behandlungen zeigen, da eine rheumatische Erkrankung das Leben des Patienten von Grund auf ändern kann. Häufig muss der Patient durch seine Krankheit auch sein Leben ändern.
Arbeitsplatz
Rheumatologen arbeiten häufig
- als selbstständige Fachärzte in der eigenen Praxis oder
- zusammen mit einem Facharztkollegen in einer Gemeinschaftspraxis.
Große Praxen beschäftigen auch angestellte Rheumatologen. Meist arbeiten angestellte Rheumatologen jedoch in
- Krankenhäusern
- Rehabilitationskliniken
- Kureinrichtungen oder
- in der Forschung.
Aufgaben
Diagnose
Beim ersten Arzt-Patienten-Kontakt
- fragt der Rheumatologe nach den genauen Beschwerden
und seit wann diese bestehen. Für den Facharzt ist auch wichtig zu wissen, wann die Beschwerden immer auftreten (bei Belastung?) und ob der Patient Medikamente einnimmt oder Vorerkrankungen hatte.
Im Rahmen seiner Diagnostik
- untersucht der Rheumatologe die schmerzende Stelle und bewegt sie.
Zusätzlich
- nimmt der Arzt auch Blut ab
und lässt im Labor zum Beispiel spezielle Entzündungswerte und den so genannten Rheumafaktor untersuchen, die häufig bei einer rheumatischen Erkrankung erhöht sind. Meist sind auch
- bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Computertomografie
notwendig, um die Erstdiagnose einer rheumatischen Erkrankung zu stellen.
Behandlung
Rheumatische Erkrankungen können häufig
- mit speziellen Medikamenten
therapiert werden. Dadurch kann der Rheumatologe eine Linderung der Beschwerden oder teilweise sogar eine Heilung erreichen. Patienten, die eine schwere rheumatische Erkrankung haben und dadurch gehunfähig sind, erhalten vom Rheumatologen
Auch Prothesen zum Schutz eines Gelenkes können vom Rheumatologen verschrieben werden.
Patienten, die wegen ihrer rheumatischen Erkrankung in einem Krankenhaus stationär behandelt werden mussten, werden anschließend von ihrem Rheumatologen in der so genannten Rekonvaleszenzphase weiter ambulant betreut.
Ausbildung
Jeder angehende Arzt muss zuerst
- das Grundstudium der Medizin
erfolgreich abschließen. Dieses dauert zwölf Semester und drei Monate und endet mit einer Prüfung. Nach bestandener Prüfung kann der Arzt seine Approbation erlangen und
- das Facharztstudium in einem Bereich der Medizin
beginnen. Hier gibt es zum Beispiel die Bereiche Allgemeinmedizin, Orthopädie, Chirurgie, Kinderheilkunde, Innere Medizin oder die Augenheilkunde.
Rheumatologie
Ein Arzt, der seinen Facharzt im Bereich der Inneren Medizin machen möchte, kann während dieses Studiums den Schwerpunkt "Rheumatologie" wählen. Statt einem fünfjährigen Facharztstudium zum Internisten dauert dieses Studium dann sechs Jahre und der Arzt ist "Facharzt für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Rheumatologie". Das Facharztstudium endet mit einer Prüfung.
Orthopädische Rheumatologie
Neben dem Schwerpunkt "Rheumatologie" kann ein Facharzt jedoch auch die Zusatzbezeichnung "orthopädische Rheumatologie" tragen. Während der Schwerpunkt Rheumatologie den Bereich der internistischen Rheumatologie abgedeckt, können die Zusatzbezeichnung "orthopädische Rheumatologie" Orthopäden oder Chirurgen mit der Schwerpunktsbezeichnung Unfallchirurgie erlangen.
Auch Kinderärzte können eine entsprechende Weiterbildung absolvieren. Für Kinder- und Jugendärzte gibt es eine gesonderte Weiterbildung im Bereich der Kinderrheumatologie.
Um die Zusatzbezeichnung "orthopädische Rheumatologie" zu tragen, muss ein Facharzt eine dreijährige Weiterbildung absolvieren. Kinderärzte, die Kinderrheumatologe werden möchten, müssen eine achtzehnmonatige Weiterbildung durchführen.
Weiterbildung
Neben der Zusatzbezeichnung orthopädische Rheumatologie kann ein Facharzt viele weitere Zusatzbezeichnungen erwerben. Dazu gehören zum Beispiel
- Allergologie
- Diabetologie
- Chirotherapie
- Akupunktur
- Naturheilverfahren
- spezielle Schmerztherapie
- Notfallmedizin usw.
Die meisten Ärzte promovieren und erhalten dadurch einen Doktortitel.
Fortbildungen
Rheumatologen nehmen regelmäßig an Fortbildungsveranstaltungen teil, um sich regelmäßig über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse im Bereich der Behandlung von rheumatischen Erkrankungen zu informieren.
Rheumatologen sind durch diese Fortbildungen immer bestens informiert und können dadurch Patienten mit rheumatischen Erkrankungen besser behandeln als einer ihrer Facharztkollegen ohne die Zusatzqualifikation.
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