Rheumatologie - Untersuchungen und Behandlungen

Die Rheumatologie beschäftigt sich mit der Diagnose und Behandlung von rheumatischen Erkrankungen. In den Rheumakliniken werden Patienten mit verschiedenen rheumatischen Beschwerden behandelt. Auch Patienten, die einen schweren Unfall hatten und dadurch schwere Knochenbrüche oder Gelenkverletzungen erlitten haben, können in einer Rheumaklinik aufgenommen werden. Informieren Sie sich über Untersuchungen und Behandlungen aus dem Bereich der Rheumatologie.

Von Claudia Haut

Womit beschäftigt sich die Rheumatologie?

Die Rheumatologie stellt ein medizinisches Fachgebiet dar. Dieses beschäftigt sich mit der Diagnose sowie der Behandlung von rheumatischen Krankheiten.

In erster Linie sind entzündliche Erkrankungen das Behandlungsgebiet der Rheumatologie. Hierbei kommt es vor allen Dingen zu Beschwerden am Bewegungsapparat - besonders Gelenke, Wirbelsäule und Knochen sind betroffen. Hinzu kommen Beschwerden an Sehnen, Bändern und Muskeln.

Es kann auch zu Störungen an den inneren Organen, dem Nervensystem oder der Haut kommen. Bewegungseinschränkungen und Gelenkschmerzen zählen zu den hauptsächlichen Beschwerden.

Im Rahmen der Diagnose zählen vor allem Anamnese und körperliche Untersuchung zu den zentralen Elementen. Hinzu kommen unterschiedliche Untersuchungsverfahren je nach Fragestellung.

Ebenso vielfältig sind die Behandlungsmöglichkeiten. Hierbei muss berücksichtigt werden, dass bei gleichen Erkrankungen ein sehr individueller Verlauf zu beobachten ist.

In erster Linie soll der Patient beschwerdefrei werden. Zudem gilt es, eine mögliche Schädigung von innerne Organen sowie die Zerstörung von Gelenken zu vermeiden.

Im Laufe der letzten Zeit gab es stets neue Therapieprinzipien im Bereich der Rheumatologie. So können mittlerweile deutlich bessere Prognosen gegeben werden.

Die Patienten werden oftmals in so genannten rheumatischen Kliniken aufgenommen. In diesen steht ein umfassendes Diagnose- und Behandlungsangebot zur Verfügung.

Die Rheumakliniken liegen in der Regel in ruhiger Lage in Kurorten oder etwas abseits vom Straßenlärm. In der Regel handelt es sich hierbei nicht um Akutkrankenhäuser, sondern um Kliniken, in denen Rehabilitationen und Anschlussheilbehandlungen durchgeführt werden.

Die Kliniken verfügen über

  • rollstuhlgerechte Patientenzimmer,
  • diverse Untersuchungs- und Behandlungsräume sowie
  • meist auch ein eigenes Schwimmbad
  • eine Lehrküche
  • eine Bibliothek und
  • Seminarräume.

Auch ein großer Garten gehört in der Regel zu den Rheumakliniken.

Bereiche der Rheumatologie

Zu den Erkrankungen, die in der Rheumatologie behandelt werden, zählen beispielsweise Gelenkentzündungen (Arthritiden), zu denen

zählen. Hinzu kommen entzündliche Wirbelsäulenerkrankungen (Spondylarthritiden) wie

Des Weiteren zählen entzündliche Bindegewebserkrankungen (Kollagenosen) wie

  • Systemischer Lupus erythematodes
  • Polymyositis
  • Sklerodermie (Systemsklerose, CREST-Syndrom)
  • Sharp-Syndrom (Mischkollagenose)
  • Sjögren-Syndrom

zum Behandlungsgebiet. Zu den Entzündungen der Blutgefäße (Vaskulitiden) gehören

  • Großgefäßvaskulitis
  • Vaskulitis mittelgroßer Gefäße und
  • Vaskulitis kleiner Gefäße.

Und schließlich lassen sich auch der entzündliche Weichteilrheumatismus (Polymyalgia rheumatica) sowie Osteoporose zu den Bereichen der Rheumatologie zählen.

Fachpersonal der Rheumatologie

In den Rheumakliniken arbeiten

sowie Ärzte mit den Zusatzbezeichnungen

Auch nicht-ärztliche Mitarbeiter wie

ist in den Rheumakliniken beschäftigt.

Untersuchungen der Rheumatologie

Je nachdem, welche Diagnostik bereits durchgeführt wurde, können in den Rheumakliniken viele weitere Untersuchungen notwendig werden, damit sich der behandelnde Arzt ein umfassendes Bild über den Patienten machen kann.

Röntgenuntersuchungen

Die Rheumakliniken verfügen häufig über eine eigene Röntgenabteilung, in der Röntgenaufnahmen zum Beispiel der Lunge oder auch der Knochen durchgeführt werden können. Auch eine Untersuchung der Venen, die so genannte Phlebografie, kann im Rahmen der Diagnostik notwendig werden.

Blut-, Harn- und Stuhluntersuchungen

Die meisten Rheumakliniken verfügen über ein eigenes Labor, in dem das Blut auf verschiedene Werte wie zum Beispiel die Anzahl der roten und weißen Blutkörperchen getestet werden kann oder auch Urin und Stuhl der Patienten untersucht wird.

Herzuntersuchungen

Daneben führen die Rheumakliniken Herzuntersuchungen wie das EKG oder Belastungs-EKG durch, machen Ultraschall- und Doppleruntersuchungen oder auch eine Magenspiegelung.

Behandlungen der Rheumatologie

Ebenso zählen unterschiedliche Behandlungsmethoden zu denen der Rheumatologie.

Rehabilitationsbehandlungen

Die Rheumakliniken führen in der Regel sowohl Rehabilitationsbehandlungen als auch Anschlussheilbehandlungen durch. Rehabilitationsbehandlungen dienen der beruflichen Wiedereingliederung und werden von den Rentenversicherungsträgern finanziert, Anschlussheilbehandlungen werden nach schweren Krankheiten durchgeführt und von den Krankenkassen bezahlt.

Physiotherapie

Die Therapien, die in den Rheumakliniken durchgeführt werden, erfolgen entweder als Einzel- oder auch als Gruppentherapie. Wichtiger Teil jeder Therapie in den Rheumakliniken ist die Physiotherapie.

Die Patienten erhalten hier

Sport

Zusammen mit einem Sporttherapeuten treiben die Patienten sowohl in der Klinik als auch im Freien Sport. Die Bewegungen sind dabei auf die vorliegende Erkrankung abgestimmt und der Therapeut gibt Anweisungen und Ratschläge. Die Patienten trainieren hier zum Beispiel auf einem Fahrradergometer oder schwimmen im hauseigenen Schwimmbad.

Ergotherapie

Da viele Patienten durch ihre oftmals jahrelang andauernden Schmerzen eine Schonhaltung einnehmen, wird auch Ergotherapie in den Rheumakliniken durchgeführt. Bei dieser Behandlungsform erhalten die Patienten Ratschläge und üben mit den Therapeuten, sich wieder normal zu bewegen.

Zudem erhalten die Patienten auch Anregungen über

ihre Freizeit anders als bisher zu gestalten und andere Dinge kennenzulernen. Wichtiger Bestandteil der Ergotherapie ist auch das Trainieren der Fein- und Grobmotorik. Während ihrer mehrwöchigen Behandlung in der Rheumaklinik erlernen die Patienten Entspannungsübungen wie Autogenes Training oder erhalten bei Bedarf auch eine Raucherentwöhnung.

Gesunde Ernährung

Da die Ernährung einen großen Einfluss auf die Gesundheit ausübt, werden auch regelmäßige Schulungen von Ernährungsberatern gehalten. Die Patienten erhalten während der Schulungen einen Einblick, welche Lebensmittel gesund sind und bei welchen Krankheiten auf eine besondere Ernährung geachtet werden muss.

Viele Rheumakliniken haben auch eine Lehrküche, in der die Patienten das gesunde Kochen erlernen können. Einige Rheumakliniken bieten einen eigenen Gemüsegarten für die Patienten, in dem diese lernen, wie trotz ihrer schmerzhaften Erkrankung Gartenarbeit in gebückter Haltung möglich ist.

Teilstationäre Behandlungsangebote

In einigen Rheumakliniken kann die Therapie nicht nur im Rahmen einer mehrwöchigen vollstationären Behandlung durchgeführt werden, sondern auch als teilstationäre Behandlung. Die Patienten verbringen bei dieser Behandlungsmöglichkeit den ganzen Tag in der Rheumaklinik, erhalten während dieser Zeit ihre Anwendungen und werden verpflegt. Sie übernachten jedoch nicht in der Rheumaklinik sondern fahren nach den Anwendungen wieder nach Hause.