Aufgaben, Ausbildung und Weiterbildung eines Urologen

Urologen sind Fachärzte für die Harnorgane und die männlichen Geschlechtsorgane. Urologen können selbstständig oder angestellt tätig sein. Das Studium zum Facharzt für Urologie dauert fünf Jahre, danach kann man vielfältige Weiterbildungen absolvieren.

Von Claudia Haut

Tätigkeitsgebiete

Teilweise herrscht die Meinung, Urologen würden ausschließlich Männer behandeln, so wie Frauenärzte Frauen behandeln. Dies stimmt nur zum Teil. Ein Teil des Aufgabengebietes des Urologen bilden tatsächlich die männlichen Geschlechtsorgane wie

Urologen sind jedoch auch Fachärzte für die Harnorgane und behandeln in diesem Bereich sowohl Männer als auch Frauen. Zu den Harnorganen zählen Organe wie

Behandlungsfelder

Urologen behandeln im Bereich der Harnorgane zum Beispiel

Im Bereich der männlichen Geschlechtsorgane behandelt der Urologe Krankheiten wie

und führt Untersuchungen beim Mann durch, wenn ein unerfüllter Kinderwunsch besteht. Urologen können sowohl

tätig sein.

Aufgaben

Männliche Geschlechtsorgane
Behandelt Krankheiten der männlichen Geschlechtsorgane und der Harnorgane

Die meisten Patienten suchen auf Anraten ihres Hausarztes oder eines anderen Facharztes einen Urologen auf. Beim ersten Arzt-Patienten-Kontakt

  • fragt der Urologe nach den genauen Beschwerden

und seit wann diese bestehen bzw. wann diese immer auftreten, ob der Patient Medikamente einnimmt, welche Vorerkrankungen er hat, welche Operationen bisher durchgeführt wurden, ob Krankheiten in der Familie vorkommen usw.

Je nach Art der Beschwerden kann der Urologe verschiedene Untersuchungen im Rahmen seiner Diagnostik durchführen. Er

Während der Diagnostik kann auch

notwendig sein. Diese wird zum Beispiel dann durchgeführt, wenn der Urologe eine Blasenentzündung oder Blasensteine vermutet. Meist wird die so genannte Zystoskopie ambulant vom Urologen durchgeführt und dauert nur wenige Minuten. Die Patienten verspüren dabei kaum Schmerzen, da der Urologe vor der Untersuchung die Harnröhre mit einem leichten Betäubungsmittel einreibt.

Der Urologe führt das Zystoskop in die Harnröhre und durch diese weiter in die Harnblase. Durch das Zystoskop bringt der Arzt Wasser in die Harnblase ein. Vorne am Zystoskop befindet sich eine Lichtquelle, so dass der Urologe die Harnblase dann untersuchen kann.

Entzündete Myelinscheide

Sofern dies notwendig ist, kann der Urologe während dieser Untersuchung auch

und an ein Labor zur Untersuchung zum Beispiel auf Krebszellen senden.

Bei Männern führt der Urologe auch

  • Krebsvorsorgeuntersuchungen

durch. Viele Urologen haben sich im Rahmen einer Fortbildung zum so genannten zertifizierten Männerarzt ausbilden lassen.

Anlaufstelle bei unerfülltem Kinderwunsch

Paare mit unerfülltem Kinderwunsch können sich ebenfalls an den Urologen wenden. Sofern die Frau gesund ist, kann sich der Mann beim Urologen auf seine Zeugungsfähigkeit hin untersuchen lassen. Der Mann gibt dazu u.a. eine Spermienprobe ab, die im Labor in der urologischen Praxis genau untersucht wird.

Der Urologe bespricht anschließend mit dem Patienten das Ergebnis und leitet ggfs. eine Therapie (z.B. mit Medikamenten) ein. Der Urologe kann jedoch auch die Samenzellen des Mannes für eine künstliche Befruchtung entnehmen und entsprechend aufbereiten. Hier erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit den Frauenärzten.

Viele Urologen haben auch Belegbetten in so genannten Belegkrankenhäusern. Diese Belegärzte können ihre Patienten dann auch während der stationären Behandlung betreuen.

Sterilisation

Sofern dies ein Mann wünscht, führen Urologen auch Sterilisationen durch mit dem Ziel, dass der Mann keine Kinder mehr zeugen kann. Den Eingriff führt der Arzt im Rahmen einer ambulanten Operation in örtlicher Betäubung durch.

In Einzelfällen bei medizinischer Indikation oder auf Wunsch des Patienten kann auch eine Vollnarkose verabreicht werden.

Einige Urologen haben sich auf die Behandlung von Kindern spezialisiert. Der Kinderurologe behandelt Kinder mit häufig auftretenden Blasenentzündungen oder auch ältere Kinder, die regelmäßig nachts ins Bett machen.

Ausbildung

Jeder angehende Arzt muss zuerst

absolvieren, bevor er sich auf ein medizinisches Gebiet spezialisieren kann. Das Grundstudium dauert zwölf Semester und drei Monate. Nach bestandender Prüfung kann der Arzt seine Approbation erlangen und

  • das Facharztstudium

beginnen. Neben der Urologie kann ein Arzt zum Beispiel auch in den Bereichen Gynäkologie, Kinderheilkunde, Allgemeinmedizin, Innere Medizin oder Augenheilkunde studieren.

Das Studium der Urologie dauert nach dem Grundstudium weitere fünf Jahre. Die meiste Zeit lernt und arbeitet der angehende Urologe im Bereich der Urologie, die restliche Zeit in der Chirurgie und anderen Fachgebieten sowie auch bei einem Urologen in dessen Praxis. Das Facharztstudium endet mit einer Prüfung.

Voraussetzung für das Bestehen dieser Prüfung ist

  • der Nachweis über eine bestimmte Anzahl an selbstständig durchgeführten Untersuchungen und Operationen.

Die meisten Urologen promovieren und erhalten dadurch ihren Doktortitel.

Weiterbildung

Arzt am Computer
Im Rahmen der Fortbildung können Urologen sich in vielen weiteren Bereichen weiterbilden

Fachärzte können viele verschiedene Fort- und Weiterbildungen absolvieren. Im Rahmen von Weiterbildungen können beispielsweise Zusatzbezeichnungen zum Facharztberuf erreicht werden. Ein Urologe kann zum Beispiel die Zusatzbezeichnungen

tragen. Ein Urologe kann durch spezielle Weiterbildungen auch so genannter

  • Kinderurologe und/oder
  • zertifizierter Männerarzt

werden. Zudem gibt es Fortbildungen zum Beispiel zu den Themen

  • "laparoskopische Prostatektomie"
  • "aktuelle Entwicklung in der urologischen Prothetik" oder
  • "medikamentöse Tumortherapie".