Aufgaben, Ausbildung und Weiterbildung des Verhaltenstherapeuten

Bei einem Verhaltenstherapeuten handelt es sich um einen psychologischen Psychotherapeuten. Er hilft seinen Patienten dabei, negative Verhaltensmuster zu ändern. Um als Verhaltenstherapeut arbeiten zu können, ist ein entsprechendes Studium nötig. Die Ausbildung nimmt drei bis fünf Jahre in Anspruch.

Von Jens Hirseland

Als Verhaltenstherapeut wird ein psychologischer oder ärztlicher Psychotherapeut bezeichnet, der über einen Fachkundenachweis zur Verhaltenstherapie verfügt. Zu seinen Aufgaben gehören die Diagnostik und Therapie von menschlichen psychischen Störungen.

Aufgaben

Ein Verhaltenstherapeut hat die Aufgabe, bestimmte Verhaltensmuster seines Patienten, die diesen negativ belasten, positiv zu verändern. Auf diese Weise sollen die Probleme der betroffenen Person gelöst werden. Dabei kommen spezielle Verhaltens- und Lernprinzipien zur Anwendung.

Der Verhaltenstherapeut zeigt dem Patienten Möglichkeiten auf, die diesem dabei helfen, seine negativen Verhaltensmuster in positivere Muster umzuwandeln, damit er besser mit seinen psychischen Beeinträchtigungen umgehen kann.

Dabei geht es zumeist um Dinge, die dem Patienten große Angst bereiten, wie zum Beispiel der Aufenthalt in großen Menschenmengen oder der Umgang mit anderen Personen bzw. bestimmten Situationen.

Zu den psychischen Erkrankungen, die sich von einem Verhaltenstherapeuten behandeln lassen, gehören u.a.:

Sogar Traumata lassen sich durch Verhaltenstherapeuten behandeln.

Neben Therapien für einzelne Personen leitet der Verhaltenstherapeut auch Gruppentherapien oder Paartherapien im Falle von partnerschaftlichen Problemen.

Tätigkeitsgebiete

In den meisten Fällen arbeiten Verhaltenstherapeuten selbstständig in eigenen psychotherapeutischen Praxen oder in psychotherapeutischen oder psychiatrischen Kliniken. Sie können aber auch in sozialen Beratungsstellen oder Heimen für verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche tätig sein.

In Deutschland ist eine spezielle Ausbildung, die drei bis fünf Jahre dauert, nötig, um den Beruf des Verhaltenstherapeuten ausüben zu können. Darüber hinaus muss eine staatliche Approbation für einen Heilberuf erworben werden.

Zu den Grundvoraussetzungen für eine Ausbildung gehört geistige Gesundheit. Außerdem dürfen keinerlei Vorstrafen vorliegen.

Ausbildung

Am Anfang der Ausbildung steht ein mehrjähriges Studium in Psychologie. Dabei liegt der Schwerpunkt des Hauptstudiums auf der klinischen Psychologie. Darüber hinaus arbeitet der Auszubildende an staatlich anerkannten Ausbildungsorten bzw. psychotherapeutischen und psychiatrischen Einrichtungen.

Verhaltenstherapeut in der Aus- und Fortbildung
Führt hauptsächlich Verhaltenstherapien bei Patienten durch und betreut diese

Im Zentrum der staatlich geregelten Psychotherapieausbildung steht die Verhaltenstherapie.

Gelingt es dem Auszubildenden, das Staatsexamen zu bestehen, verfügt er über eine staatliche Approbation. Diese gibt ihm das Recht, einen heilkundlichen Beruf wie Psychotherapeut auszuüben.

Außerdem erfolgt bei der Kassenärztlichen Vereinigung der Eintrag ins staatliche Arztregister. Des Weiteren erhält der Verhaltenstherapeut die Mitgliedschaft in der Psychotherapeutenkammer.

Die Approbation zum Psychotherapeuten lässt sich nach dem Staatsexamen bei der jeweiligen Bezirksregierung beantragen.

Weiterbildung

Für Ärzte stellt die Verhaltenstherapie zumeist eine Weiterbildung dar. Diese erfolgt entweder auf dem Gebiet Psychotherapie und Psychotherapeutische Medizin oder auf dem Gebiet Psychotherapie und Psychiatrie.

Abgesehen von Psychologen und Medizinern, besteht auch für Diplom-Heilpädagogen, Diplom-Sozialpädagogen, Diplom-Pädagogen und Diplom-Sozialarbeiter die Möglichkeit, sich zum Verhaltenstherapeuten weiterzubilden, um als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut zugelassen zu werden.