Aufgaben, Ausbildung und Weiterbildung eines Zahnarztes
Zahnärzte behandeln nicht nur Erkrankungen an den Zähnen sondern auch Krankheiten im Bereich von Kiefer und Mund. Da es für Mund- und Kiefererkrankungen jedoch auch andere spezialisierte Fachärzte gibt, haben sich die meisten Zahnärzte auf die Prävention, die Diagnostik und die Behandlung von Zahnerkrankungen spezialisiert. Das Studium der Zahnmedizin dauert zehn Semester und sechs Monate, danach kann er viele verschiedene Weiterbildungen absolvieren.
Tätigkeitsgebiete
Die Tätigkeit eines Zahnarztes ist sehr umfangreich und umfasst die Diagnostik und Behandlung von zahlreichen Zahnerkrankungen; des Weitern zählen Vorsorge und Beratung zu den Aufgabengebieten. Möglich sind beispielsweise
- die Kariesbehandlung
- die Wurzelbehandlung
- Implantationen und Zahnextraktionen
- Behandlungen mit moderner Medizintechnik sowie
- ästhetische Behandlungen.
Arbeitsplatz
Zahnärzte
- sind häufig selbstständig und arbeiten in ihrer eigenen zahnärztlichen Praxis.
Viele Zahnärzte
- betreiben auch mit einem Kollegen eine Gemeinschaftspraxis.
- Große Zahnarztpraxen beschäftigen auch angestellte Zahnärzte.
- Auch in Zahnkliniken sind angestellte Zahnärzte tätig.
Aufgaben
Patientengespräch und Diagnostik
Zu Beginn der Diagnostik
- fragt der Zahnarzt den Patienten nach bestehenden Beschwerden.
Anschließend
- untersucht der Zahnarzt jeden einzelnen Zahn mit Hilfe eines kleinen Spiegels von allen Seiten.
Teilweise führt der Zahnarzt auch
- einen Kältetest
im Rahmen seiner Diagnostik durch um feststellen zu können, ob der Patient an einem Zahn noch Kälte spüren kann. Während der Vorsorge wird auch
- Zahnstein entfernt.
Meist erledigen dies jedoch speziell geschulte zahnmedizinische Fachangestellte.
Kariesbehandlung
Konnte der Zahnarzt an einem Zahn eine kariöse Stelle diagnostizieren, so muss diese entfernt werden. Je nachdem, wie tief die Karies bereits in die Zahnsubstanz vorgedrungen ist, erfolgen unterschiedliche Behandlungen. Meist muss der Zahnarzt die
- Karies durch Bohren entfernen
und so einen Teil des Zahnes entfernen. Das dadurch entstandene Loch wird anschließend
- mit einer Füllung (z.B. Amalgam oder Kunststoff) wieder verschlossen.
Wurzelbehandlung
Teilweise ist auch eine Wurzelbehandlung notwendig, wenn die Erkrankung bereits sehr weit fortgeschritten war. Die Behandlung erfolgt in mehreren Sitzungen. Der Zahnarzt
- bohrt hier nach Entfernung der kariösen Stellen bis zum Nerv des Zahnes und entfernt diesen.
Der Zahnarzt informiert den Patienten darüber, dass der Zahn nun gefühllos ist und dadurch nicht mehr die gleiche Stabilität wie die anderen Zähne hat.
Zahnextraktion und Implantationen
Teilweise ist auch die Entfernung eines Zahnes notwendig. Auch diese erfolgt meist beim Zahnarzt. Die dadurch entstehende Lücke muss anschließend wieder verschlossen werden. Hier gibt es verschiedene
- Möglichkeiten des Zahnersatzes.
Häufig wird eine Brücke eingesetzt. Auch ein Zahnimplantat kann die Lücke schließen. Um Zahnersatz anfertigen zu können, nimmt der Zahnarzt oftmals
- einen Abdruck der Zähne.
Im Zahnlabor fertigt der Zahntechniker dann den passenden Zahnersatz wie zum Beispiel Brücke oder Krone an.
Modernste Medizintechnik
Zahnärzte können heutzutage
- viele Behandlungen auch mit Computer und Laser
durchführen, so dass die Behandlung für den Patienten angenehmer und schmerzfreier wird. Ist dennoch eine schmerzhafte Behandlung geplant, so
- spritzt der Zahnarzt dem Patienten ein Betäubungsmittel in das Zahnfleisch,
so dass die zu behandelnde Stelle taub wird und der Patient nichts mehr spürt.
Prävention
Neben der Behandlung von Zahnerkrankungen führt der Zahnarzt auch Behandlungen durch, um Zahnerkrankungen verhindern zu können. Dazu zählt
bei der festsitzende Zahnbeläge professionell entfernt werden und so Bakterien im Mund vermindert werden.
Ernährungsberatung
Auch in Sachen zahngesunde Ernährung sind Zahnärzte die richtigen Ansprechpartner. Wer genauer wissen möchte, welche Lebensmittel gut oder schlecht für seine Zähne sind, kann sich darüber von seinem Zahnarzt informieren lassen.
Dabei erklärt einem der Zahnarzt auch, auf welche Weise die Nahrung am besten verzehrt werden sollte. So spielt das Kauen eine wichtige Rolle für den Zahnhalteapparat. Bei einer unzureichenden Beanspruchung des Apparats besteht nämlich die Gefahr, dass er sich zurückbildet.
Im Rahmen einer Ernährungsberatung untersucht der Zahnarzt die Zähne und das Zahnfleisch gründlich, um festzustellen, ob möglicherweise bereits Schäden aufgetreten sind. Des Weiteren hat er die Möglichkeit, eine professionelle Zahnreinigung durchzuführen, in die auch die Zahnzwischenräume einbezogen werden. Falls erforderlich, kann zudem eine Fluoridierung erfolgen.
Ästhetische Behandlungen
Einige Zahnärzte bieten auch ästhetische Verschönerungen der Zähne an, in dem sie
- kleine Steine oder Figuren in unterschiedlichen Farben auf den Zähnen aufbringen.
Auch
kann das Aussehen der Schneidezähne verschönern und zählt zu den ästhetischen Behandlungen, die von vielen Zahnärzten angeboten werden. Auch das so genannte
ist ein Teil der Arbeit des Zahnarztes. Während dieser Behandlung werden die Zähne gebleicht und strahlen nach der Behandlung wieder weiß. Da die Behandlung auch Nebenwirkungen zur Folge haben kann, erfolgt zuvor
- eine ausführliche Beratung durch den Zahnarzt
mit der Information über das zu erreichende Ergebnis.
Kinderbehandlung
Zahnärzte behandeln sowohl Kinder als auch Erwachsene. Besonders bei Kindern müssen sie viel Einfühlungsvermögen zeigen und ihnen so die Angst nehmen. Speziell ausgebildete Kinderzahnärzte haben ihre gesamte Praxis und Behandlung auf Kinder abgestimmt.
Auch Erwachsene leiden häufig unter einer Zahnarztphobie. Diese Patienten muss der Zahnarzt ebenfalls besonders einfühlsam beraten und behandeln.
Ausbildung
Das
- Zahnmedizinstudium
wird in zwei Bereiche unterteilt: Den so genannten vorklinischen Teil und den klinischen Teil. Beide dauern fünf Semester. Das Studium endet mit drei staatlichen Prüfungen:
- der naturwissenschaftliche Vorprüfung
- der zahnärztlichen Vorprüfung sowie
- einer zahnärztlichen Prüfung.
Nach erfolgreich abgeschlossenem Studium kann der Zahnarzt seine Approbation erlangen. Viele Zahnärzte promovieren und erhalten dadurch den Titel "Dr. med. dent.".
Die meisten Zahnärzte, die sich selbstständig machen, möchten neben Privatpatienten auch Kassenpatienten behandeln. Dazu benötigen sie jedoch eine Kassenzahnarztzulassung. Beantragen sie diese Zulassung nicht, dürfen sie anschließend nur privat Versicherte und Selbstzahler behandeln.
Weiterbildung
Nach dem Studium der Zahnmedizin kann ein Zahnarzt weiter studieren und dann zum Beispiel
werden. Das Studium dauert nach dem Zahnmedizinstudium weitere vier Jahre. Zahnärzte, die künftig überwiegend chirurgische Eingriffe vornehmen möchten, können sich zum
- Oralchirurgen
weiterbilden und studieren dann nach dem Zahnmedizinstudium ebenfalls weitere vier Jahre. Auch eine Weiterbildung zum
ist dem Zahnarzt möglich. Hier muss jedoch zusätzlich zu dem Zahnmedizinstudium ein komplettes Studium der Humanmedizin absolviert werden. Anschließend ist eine fünfjährige Weiterbildung notwendig, bis der Zahnarzt ein Mund-Kiefer-Gesichtschirurg ist. Neben Weiterbildungen in Form von Studiengängen kann ein Zahnarzt auch Weiterbildungen in den Bereichen
- Ästhetik
- Implantologie oder
- Prophylaxe
absolvieren.
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