Zahnmedizin - Bereiche, Untersuchungen und Behandlungen
Die Zahnmedizin oder auch Zahnheilkunde als medizinisches Fachgebiet befasst sich mit der Diagnose und Behandlung sowie der Vorbeugung von Erkrankungen der Zähne, des Mundes und des Kiefers. Dabei greift sie auf unterschiedliche Techniken, Methoden und Geräte zurück. Informieren Sie sich über Bereiche, Untersuchungen und Behandlungen der Zahnmedizin.
Womit beschäftigt sich die Zahnmedizin?
Die Zahnmedizin wird auch als Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde oder Zahnheilkunde bezeichnet. Sie beinhaltet die Behandlung, Diagnostik und Vorbeugung von Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen. Außerdem befasst sie sich mit funktionellen Bereichen, die im Zusammenhang mit Mund, Kiefer und Zähnen stehen.
Berufe und Bereiche der Zahnmedizin
Zu den Zahnmedizinern zählen vor allem
Zu den zahnmedizinischen Teildisziplinen gehören
- Befunderhebung mit Zahnstatus
- die Prophylaxe
- die Kinderzahnheilkunde
- die konservierende Zahnheilkunde
- die Parodontologie
- die zahnärztliche Chirurgie
- die Prothetik
- die Kieferorthopädie
- die forensische Zahnmedizin
- die Etho-Zahnmedizin
Mit der Zahnheilkunde verwandte medizinische Fachgebiete sind
- die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
- die Traumatologie sowie
- die Psychosomatik.
Überschneidungen mit anderen medizinischen Fachgebieten
Teils gibt es Überschneidungen mit anderen Fachgebieten. Zu diesen zählen die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Ebenso können zahlreiche Krankheiten mit Symptomen in der Mundhöhle zu tun haben, so etwa Infektionen, Bluterkrankungen oder Krebs.
Untersuchungen der Zahnmedizin
Eine Vorsorge-Untersuchung beim Zahnarzt wird jedes halbe Jahr empfohlen. Dabei besteht sie aus verschiedenen Punkten:
- Anamnese
- Untersuchung an den Zähnen
- Untersuchung der Härte des Zahnschmelzes
- Untersuchung des Pflegezustands
- Überprüfung von Füllungen und Zahnersatz auf den richtigen Sitz und Schäden
- Ermittlung der Tiefe der Zahnfleischtaschen
- Überprüfung auf Parodontitis mit Parodontalem Screening Index (PSI)
Zur Diagnose der verschiedenen Erkrankungen im Mund- und Kieferbereich kommen unterschiedliche Techniken und Geräte zum Einsatz, über deren Funktion und Verwendung wir im Folgenden informieren.
Computertomographie in der Zahnmedizin
Die Computertomographie (CT) zählt zu den gängigen bildgebenden Untersuchungsmethoden. Dabei wird ein digitales Schnittbild einer bestimmten Körperregion wie beispielsweise dem Kiefer angefertigt. Mithilfe von spezieller Software ist zudem eine dreidimensionale Darstellung der Aufnahmen möglich.
In der Zahnmedizin kommt eine Computertomographie vor allem beim Einsetzen von Zahnimplantaten zur Anwendung. So dient sie als wichtige Unterstützung der computer-navigierten Implantologie (CNI).
Durchführung
Bei einem Computertomographiegerät handelt es sich um eine rotierende Röntgenröhre. In dieser Röhre wird der Patient bzw. der zu untersuchende Körperbereich untergebracht. Im Rahmen der Untersuchung durchleuchtet das Gerät die entsprechende Körperregion und fertigt dabei nicht nur Schattenbilder wie beim herkömmlichen Röntgen an, sondern sogar digitale Schnittbilder.
Die digitale Darstellung der Aufnahmen erfolgt in einem Computer.
- Während Knochen und Kontrastmittel weiß dargestellt werden,
- erhalten Weichteile eine graue oder schwarze Färbung.
Da die Abbildungen sehr scharf sind, lassen sich Strukturen genau zuordnen. Dies hat den Vorteil, dass der Arzt eine exaktere Diagnose stellen kann.
Anwendung in der Zahnheilkunde
- Die Zahnmedizin greift auf eine Computertomographie zurück, um das Einsetzen von Zahnimplantaten zu planen.
- Darüber hinaus können durch das Verfahren der Kieferknochen und das Kiefergelenk räumlich beurteilt werden.
Ein Nachteil der Computertomographie ist, dass aufgrund des höheren Aufwands im Vergleich zur konventionellen Röntgenuntersuchung auch höhere Kosten entstehen. Außerdem fällt die Strahlenbelastung höher aus.
Röntgen: Digitale Volumentomographie in der Zahnmedizin
Bei der digitalen Volumentomographie (DTV) handelt es sich um eine digitale Röntgenmethode, die von der Zahnmedizin verwendet wird. Für den Fall, dass der Zahnarzt während einer Untersuchung an einem Zahn Auffälligkeiten entdeckt, können weitergehende Untersuchungen erforderlich sein.
Normalerweise erfolgt dann eine Röntgenuntersuchung des Kiefers. Allerdings fertigen konventionelle Röntgenaufnahmen nur zweidimensionale Bilder an. Ein moderneres Verfahren stellt die Digitale Volumentomographie dar, die in der Lage ist, dreidimensionale Aufnahmen von Zähnen und Kiefer zu machen.
Durchführung
Im Rahmen einer Digitalen Volumentomographie macht eine Röntgenröhre, die um den Patienten kreist, Aufnahmen. Die Daten dieser zweidimensionalen Aufnahmen werden dann von einem Computer in ein dreidimensionales Bild umgewandelt.
Außerdem lassen sich einzelne Schnittbilder generieren, wodurch man die Aufnahmen noch genauer betrachten kann. Durch die Digitale Volumentomographie erhält der Zahnarzt optimale Röntgenbilder.
Darüber hinaus lassen sich die Aufnahmen auch am Computer nachbearbeiten. Das Anfertigen der Röntgenaufnahmen nimmt nur wenige Sekunden in Anspruch.
Zu den Vorteilen der Digitalen Volumentomographie zählt, dass die Strahlenbelastung deutlich niedriger ausfällt als bei einer konventionellen Röntgenuntersuchung. Das Verfahren eignet sich nicht nur zur Planung von operativen Eingriffen und Implantateinsätzen, sondern auch zur Diagnostik und Behandlung von Karies und Parodontitis.
Digital Imaging in der Zahnmedizin
Ein weiteres bildgebendes Verfahren der Zahnmedizin ist Digital Imaging. Dieses ermöglicht es dem Zahnarzt, mithilfe eines Computers, ein Behandlungsergebnis schon im Voraus zu simulieren.
Durch eine spezielle Kamera werden Fotoaufnahmen in der Mundhöhle gemacht. Anschließend überträgt die Kamera die Bilder auf einen Computer, der sie verarbeitet.
Anwendungsgebiete
Durch das Digital Imaging hat der Zahnarzt die Möglichkeit, dem Patienten durch Vorher- und Nachherbilder die Behandlungsmöglichkeiten gut zu erklären. Zur Anwendung kommt Digital Imaging unter anderem
- bei der Behandlung von Parodontitis
- bei Fehlstellungen von Zähnen oder Kiefer
- beim Bleaching oder
- bei dem Austausch von Amalgamfüllungen.
Die Demonstrationsmethode ist auch für den Patienten von Vorteil, weil er sich auf diese Weise besser über die Behandlung und deren einzelne Schritte informieren kann. Der Zahnarzt wiederum kann dem Patienten mithilfe der präzisen Fotos seine Vorgehensweise besser erklären.
Intraoralkamera
In die Tat umgesetzt wird das Digital Imaging mithilfe einer Intraoralkamera. Dabei handelt es sich um eine kleine Kamera, die Bilder aus dem Mundraum aufnimmt. Diese Fotos sind dann in Echtzeit auf einem Monitor zu sehen.
Da die Intraoralkameras sehr klein sind, können sie auch in engen Mundbereichen qualitativ hochwertige Bilder machen. Sogar feinste Risse auf der Zahnoberfläche oder schwer einsehbare Bereiche lassen sich erkennen. Zur Weiterverarbeitung der Aufnahmen dient ein Computer, der an die Kamera angeschlossen wird.
Digitale Zahnfarbbestimmung in der Zahnmedizin
Damit Zahnersatz wie eine Krone, eine Brücke oder eine Prothese möglichst natürlich und ästhetisch wirkt, ist es wichtig, die Zahnfarbe zu bestimmen. Normalerweise nimmt der Zahnarzt die Bestimmung der Farbe nach seinem Augenmaß vor.
Da die Farbwahrnehmung jedoch individuell unterschiedlich ausfällt und Faktoren wie Hintergrundfarben oder Licht das Auge beeinflussen können, ist es möglich, dass es zu unerwünschten Abweichungen bei der Zahnfarbe kommt.
Darüber hinaus verwenden handelsübliche Farbmuster lediglich 16 Farbtöne, von denen einer ausgewählt werden muss. So können bei der Farbmessung durchaus Fehler passieren.
Eine ausgezeichnete Möglichkeit, die Zahnfarbe optimal zu bestimmen, bietet die digitale Zahnfarbbestimmung, die als präziseste Methode zu diesem Zweck angesehen wird.
Im Rahmen einer digitalen Zahnfarbbestimmung erfasst ein Computer jedes einzelne Zahnbild und wertet es aus. Zur Bestimmung von Faktoren wie
- Farbe
- Farbton und
- Helligkeit
dienen mehr als 90.000 Messpunkte. Mithilfe einer speziellen Software werden präzise Informationen zusammengestellt, um den Zahnersatz anzufertigen. Die Zahnfarbbestimmung nimmt lediglich zwei Minuten in Anspruch.
Ein Nachteil der digitalen Zahnfarbbestimmung ist, dass die Kosten nicht von den gesetzlichen Krankenkassen getragen werden. Der Patient muss also selbst dafür in die Tasche greifen.
Endometrie in der Zahnmedizin
Die Endometrie wird auch als elektrometrische Längenbestimmung bezeichnet. Bei diesem Verfahren ermittelt man mit einem elektronischen Messgerät, dem Apex-Lokalisator, die Länge eines Zahnwurzelkanals.
Ziel und Zweck der Endometrie
Bevor mit einer Wurzelkanalbehandlung begonnen werden kann, ist es erforderlich, die Länge des Wurzelkanals zu bestimmen. So sollte für den erfolgreichen Erhalt des Zahns sämtliches entzündetes Gewebe beseitigt werden. Dazu muss der Zahnarzt jedoch über die Länge des Wurzelkanals genau Bescheid wissen.
Bei einer Wurzelbehandlung wird das Kanalsystem des Zahns komplett desinfiziert und aufbereitet. Erst nach diesem Schritt erfolgt das Füllen der Wurzelkanäle. Die Wurzelfüllung darf weder zu kurz noch zu lang sein.
- Bei einer zu kurzen Füllung besteht die Gefahr, dass verbliebene Bakterien erneut eine Entzündung hervorrufen,
- während bei einer zu langen Füllung die Keime bis zum Kieferknochen vordringen können.
Die Endometrie gilt als überaus genau. Durch ihre Anwendung lässt sich auf Röntgenuntersuchungen und die damit verbundene Strahlenbelastung verzichten.
Ablauf
Zur Bestimmung der Wurzelkanallänge greift der Zahnarzt auf ein dünnes Instrument zurück, das mit einem elektronischen Messgerät verbunden ist. Die Bestimmung der Wurzelkanallänge erfolgt mithilfe von zwei Elektroden. Während eine Elektrode sich im Zahn befindet, wird die andere vom Zahnarzt festgehalten.
Zwischen beiden Elektroden kommt es zu einer Spannung, wodurch ein Stromkreis entsteht. Die Elektrode im Zahn wird weiter in den Zahn vorgeschoben, was zu einem langsamen Abfall des Widerstands führt.
Erreicht die Elektrode am Ende des Kanals ein kleines Loch, endet der Widerstand. Der Zahnarzt sieht dann auf dem Messgerät die Länge des Wurzelkanals.
Grundlage der Endometrie ist ein stabiler Widerstand zwischen der Wurzelhaut (Desmodont) und der Schleimhaut. Sobald die Wurzelspitze (Apex) erreicht wird, fällt der Widerstand abrupt zusammen.
Lasergestützte Kariesdiagnostik in der Zahnmedizin
Die lasergestützte Kariesdiagnostik hilft dem Zahnarzt dabei, Karies bereits im frühen Stadium zu erkennen. So ist im Anfangsstadium von Karies ein Erkennen mit dem bloßen Auge ziemlich schwierig.
Mithilfe eines Lasers lassen sich jedoch schon kleinste Veränderungen im Zahnrelief feststellen, wodurch eine frühzeitige Kariesbehandlung eingeleitet werden kann.
Durchführung
Im Rahmen der lasergestützten Kariesdiagnostik bestrahlt und fluoresziert man die Zähne mit einem Laserlicht. Sollte der Zahn tatsächlich unter Kariesbefall leiden, fluoreszieren die betroffenen Stellen anders als die kariesfreien Bereiche.
Optisch sichtbar machen lässt sich der Unterschied mit einem Spektrometer. Als weitere Hilfestellung dient ein akustisches Signal. Zu Schmerzen kommt es bei dieser Untersuchungsmethode nicht. Außerdem vermeidet man unnötige Röntgenstrahlung.
Auch Behandlung mit dem Laser möglich
Neben der Diagnostik lässt sich der Laser aber auch zur Kariesbehandlung einsetzen. So ist der Laser in der Lage, Bakterien oder bakteriellen Zahnbelag durch Beschuss zu entfernen. Auf diese Weise können zudem Ablagerungen beseitigt werden. Allerdings sind nur kleine Kariesstellen mit einem Laser behandelbar.
Behandlungen der Zahnmedizin
Ebenso gibt es eine Vielzahl spezifischer Zahnbehandlungen. Zu den häufigsten zählen
- die professionelle Zahnreinigung (Prophylaxe)
- die Zahnsteinentfernung
- das Bleaching
- Zahnfüllungen
- Wurzelbehandlung
- das Bohren
Nadelfreie Injektion in der Zahnmedizin
Von einer nadelfreien Injektion spricht man, wenn ein örtliches Betäubungsmittel vor einer Zahnbehandlung durch hohen Druck in das Gewebe eingebracht wird. Im Gegensatz zu einer Betäubungsspritze kommt dabei keine Nadel zum Einsatz.
Ziel und Zweck einer nadelfreien Injektion
Zahlreiche Zahnarztpatienten empfinden eine Betäubungsspritze vor einer Behandlung als unangenehm. Bei einigen Menschen besteht sogar eine ausgeprägte Phobie gegen Spritzen. Mitunter artet dies sogar zu einer regelrechten Angst vor dem Zahnarzt aus.
Für eine weitgehend schmerzfreie Behandlung ist jedoch die Gabe eines örtlichen Betäubungsmittels unvermeidlich. Durch eine nadelfreie Injektion kann das Betäubungsmittel ohne eine Nadel verabreicht werden. Zu diesem Zweck injiziert der Zahnarzt das flüssige Anästhetikum per Hochdruck in das Gewebe. Dabei verwendet er ein kugelschreiberähnliches Gerät. Dieser ist mit einer Sprungfeder ausgestattet, die genügend Druck zur Injektion des Betäubungsmittels erzeugt.
Vor der Betäubung setzt der Zahnarzt das Gerät auf die Stelle, die betäubt werden soll. Dann braucht er nur noch einen Knopf zu betätigen und das Anästhetikum gelangt in den Körper. Die meisten Patienten spüren davon nichts.
Da die nadellosen Betäubungsgeräte einfach anzuwenden sind, greifen immer mehr Zahnärzte auf sie zurück.
CEREC in der Zahnmedizin
CEREC steht für CEramic REConstruction. Gemeint ist damit ein CAD/CAM-Verfahren zum Rekonstruieren von Zahnrestaurationen. So kann der Zahnarzt schon während einer Behandlungssitzung eine Krone oder ein Inlay herstellen und einsetzen.
Methode
Entwickelt wurde CEREC im Jahr 1980 an der Universität Zürich von Werner I. Hörmann und Marco Brandestini. Seit 1985 kommt das Verfahren erfolgreich zur Anwendung.
Das Prinzip der Methode beruht darauf, dass mithilfe einer intraoralen Kamera ein optischer Abdruck des Zahns, den der Zahnarzt behandelt, eingescannt wird. Anschließend erfolgt durch einen Computer die Berechnung eines dreidimensionalen Modells, das sich auf einem Bildschirm darstellen lässt. Da der Computer die präzise Passform errechnet, ist kein Abdruck nötig.
Dank der dreidimensionalen Bilder hat der Zahnarzt die Möglichkeit, die spätere Zahnoberfläche genau zu gestalten. Bei der Berechnung werden auch die Gegenzähne berücksichtigt.
Der Computer ist mit einem speziellen Gerät verbunden, welches dazu dient,
- eine Krone
- ein Inlay oder
- eine Keramikverblendschale (Veneer)
aus einem Rohrblock genau herauszuschleifen. Zur Herstellung des Materials erhält das Gerät exakte Daten aus dem Computer. Zur perfekten Formgebung kommen Diamantschleifköpfe zum Einsatz.
Die Keramik, die man zum Herstellen von Zahnersatz verwendet, lässt sich mit einem natürlichen Zahn vergleichen, was die Farbgebung und die mechanischen Eigenschaften anbelangt. So verfügt Keramik über ähnliche Temperatureigenschaften wie der Zahnschmelz. Dadurch ist keine Beeinträchtigung des Materials durch Kälte oder Hitze zu befürchten.
Nach der Anfertigung des Zahnersatzteils bringt der Zahnarzt es schließlich per Adhäsiv-Klebetechnik in den Zahn ein.
Vor- und Nachteile
Zu den größten Pluspunkten von CEREC gehört die schnelle Anfertigung des Zahnersatzstückes. So erhält der Patient die Krone oder das Inlay bereits während der Sitzung. Auf einen Abdruck für das Zahnlabor kann verzichtet werden. Auch ein Provisorium ist nicht nötig.
Des Weiteren entfallen die Kosten für ein Modell und die Montage. Die Lebensdauer von CEREC-Inlays gilt als noch höher als die von Metallfüllungen.
Ein Nachteil der CEREC-Methode ist allerdings, dass die Präzision des Inlays nicht so hoch ausfällt wie bei einer Herstellung im Zahnlabor. Im Normalfall muss der Patient die Kosten für ein CEREC-Inlay oder CEREC-Veneer selbst tragen. CEREC-Kronen erhalten den üblichen Zuschuss der Krankenkassen für Kronen.
Geräte und Instrumente der Zahnmedizin
Sowohl bei der Diagnose als auch bei den Behadungen der Zahnmedizin kommen eine Menge Instrumente und Geräte zum Einsatz. Hierzu zählen:
- die Sonde: Untersuchung jedes Zahns, z.B. auf Karies
- der Spiegel: Inspizieren der Innenseiten der Zähne
- die Pinzette: Verteilung der Watterollen im Mund
- die Watteroll: Trockenhalten des Behandlungsfelds
- die Kürette: Abschabung harter Ablagerungen
- der Bohrer: Abtragen von Karies, Schaffung von Höhlungen
- der Speichelsauger: Absaugen von Speichel
- die Polymerisationslampe: Aufbau von Füllungen oder Provisorien
- der Matritzenspanner: hält Füllmaterial an gewünschter Stelle
- die Polierbürste: Glättung der Zahnoberfläche
- das Extraktionswerkzeuge: Lockerung beschädigter Zähne
Auf weitere, spezielle Geräte und Instrumente der Zahnmedizin gehen wir im Folgenden ein...
Operationsmikroskop in der Zahnmedizin
Ein Instrument, das in der Zahnheilkunde häufig zum Einsatz kommt, ist das Operationsmikroskop. Dieses Gerät ist vor allem bei Wurzelbehandlungen sehr nützlich, da sich mit ihm Strukturen erkennen lassen, die der Zahnarzt allein mit dem Auge nicht sehen kann. So ist ein Operationsmikroskop weitaus präziser als eine Lupenbrille.
Einsatzgebiete
- Zur Anwendung kommt ein Operationsmikroskop häufig in der Endontonie. Dabei handelt es sich um das Gebiet der Wurzelkanalbehandlung.
- Aber auch zum Erkennen von Karies oder zur Behandlung von Parodontitis ist das Instrument gut geeignet.
- Ebenso leistet es dem Zahnarzt bei der Zahnrekonstruktion sowie dem Aufbau von Füllungen und Kronen wertvolle Dienste.
Eigenschaften
Angebracht wird ein Operationsmikroskop über dem Behandlungsstuhl, wobei es sich an schwenkbaren Tragarmen befindet.
- Zu den wichtigsten Eigenschaften des Instruments gehören ein Vergrößerungsaufbau für jedes Auge, um einen räumlichen Seheindruck zu ermöglichen, sowie eine ausreichende Tiefenschärfe.
- Außerdem sollte sich das Operationsmikroskop stufenlos in sämtliche Dimensionen versetzen lassen. Dies ist wichtig, um enge und verwinkelte Hohlräume betrachten zu können.
- Ebenfalls von Bedeutung ist das variable Einstellen der Vergrößerung. Auf diese Weise kann der Zahnarzt die Feinheiten der Strukturen besser erkennen, ohne dabei den Überblick zu verlieren.
- Eine wichtige Rolle spielt zudem die perfekte Beleuchtung.
An einem Operationsmikroskop lassen sich auch zusätzliche Instrumente anbringen wie zum Beispiel ein weiteres Binokular, durch das eine zweite Person durchsehen kann. Weitere Apparaturen können eine Fotokamera oder eine Videokamera sein, die zur Dokumentation der Behandlungsschritte dienen.
Einsatz im Zahnlabor
Auf ein Operationsmikroskop greifen aber nicht nur Zahnärzte zurück, sondern auch Zahntechniker. Durch den Einsatz eines Mikroskops lassen sich Inlays und Kronen noch exakter herstellen.
Pulver-Wasserstrahlgerät in der Zahnmedizin
Ein Pulver-Wasserstrahlgerät wird auch als Airflow bezeichnet. Gemeint ist damit ein Instrument zur professionellen Zahnreinigung.
Funktionen
Ein Pulver-Wasserstrahlgerät dient dazu, Zahnbeläge und Verfärbungen der Zähne, die sich mit einer Zahnbürste nicht beseitigen lassen, zu entfernen. Zu den bewährten Geräten dieser Art zählt das Airflow-System, das sich mit den Bleaching-Verfahren vergleichen lässt.
Anwendung
Im Rahmen einer Airflow-Behandlung beschießt man die Zähne per Druckstrahl mit
- Wasser
- Sand oder
- Salz.
Die meisten Zahnärzte greifen auf Natriumkarbonat als feste Komponente zurück. Schmerzen braucht der Patient nicht zu befürchten. Stattdessen nimmt er oftmals einen angenehmen Zitronengeschmack wahr.
Mithilfe des Druckstrahls kann der Zahnarzt die Oberflächen der Zähne von Belägen (Plaque) und Zahnstein reinigen, was wiederum zur Vorbeugung von Karies und Parodontitis dient. So kommen in den Zahnbelägen kariesfördernde Bakterien vor. Ein weiterer Vorteil des Pulver-Wasserstrahlgerätes ist, dass es auch Stellen erreicht, an die man mit der Zahnbürste nicht herankommt.
Darüber hinaus beseitigt der Druckstrahl auch hartnäckige Verfärbungen von
Nach der Behandlung kann der Patient auf seinen Zähnen ein glattes Gefühl wahrnehmen. Eine Behandlung mit dem Pulver-Wasserstrahlgerät dauert nur wenige Minuten. Im Anschluss daran werden die Zähne gründlich nachpoliert.
Zahnärzte empfehlen die Durchführung einer Airflow-Behandlung ein bis zwei Mal jährlich. Nebenwirkungen wie Zahnfleischirritationen treten nur sehr selten auf. Als sinnvoll gilt zudem die Kombination von Airflow mit einer professionellen Zahnreinigung.
Dentallaser
Bei einem Dentallaser handelt es sich um ein zahnmedizinisches Instrument. Eingesetzt wird es bei Wurzelbehandlungen sowie bei Parodontitis.
Aufbau und Anwendungsgebiete
Ein Dentallaserstrahl besteht aus energiereichem, gebündeltem Licht. Zum Einsatz kommen verschiedene Lasertypen, die über unterschiedliche Wattleistungen und Frequenzen der Lichtwellen verfügen.
In der Zahnmedizin gilt der Dentallaser als alternative Behandlungsmethode bei einer Wurzelbehandlung oder Parodontitistherapie. Eine Wurzelbehandlung führt man bei einer Zahnnerventzündung (Pulpitis) durch. Dabei richtet der Zahnarzt den Dentallaser auf den zu behandelnden Wurzelkanal, um dort vorhandene Bakterien abzutöten und Entzündungsherde einzudämmen.
Ein großer Vorteil des Dentallasers ist, dass er auch Stellen erreicht, an die andere Instrumente nicht herankommen. Im Anschluss an die Wurzelbehandlung stattet der Zahnarzt die Wurzelkanäle mit einer Wurzelfüllung aus.
Auch zur Behandlung einer Parodontitis lässt sich der Dentallaser verwenden. So können mithilfe des Lasers Zahnfleischtaschen, in denen sich schädliche Bakterien befinden, gereinigt werden. Auf diese Weise lässt sich die Entzündung in der Regel eindämmen.
Darüber hinaus eignet sich der Dentallaser auch zum Eröffnen oder Abtrennen von Zahnfleisch.
Kariesbehandlung mit dem Dentallaser
Mittlerweile wird der Dentallaser zunehmend zur Behandlung von Karies eingesetzt. Dabei trennt der Laser, ähnlich wie beim Bohren, Hartsubstanz des Zahns ab. Die Lasermethode gilt als schonender für das Zahnfleisch und weniger schmerzhaft als das Bohren. Allerdings eignet sich der Dentallaser nicht für alle Kariesstellen.
Ein Dentallaser dient auch zur Behandlung von schmerzempfindlichen Zähnen. So ist der Laser in der Lage, die kleinen Kanälchen an den sensiblen Zahnhälsen zu verschließen, wodurch der Zahn weniger empfindlich reagiert.
Weitere Einsatzgebiete des Dentallasers sind die Fissurenversiegelung sowie diverse operative Eingriffe. Da der Laserstrahl die Augen gefährden könnte, müssen sowohl der Zahnarzt als auch der Patient während der Behandlung eine Schutzbrille anlegen.
Elektroanästhesie in der Zahnmedizin
Als Elektroanästhesie wird ein zahnmedizinisches Verfahren bezeichnet, das aus der Naturheilkunde stammt. Es dient zur Reduktion von Schmerzen.
Zur Anwendung kommen dabei elektrische Impulse. Diese aktivieren körpereigene Systeme, die wiederum im Zentralnervensystem (ZNS) die Unterdrückung von Schmerzen bewirken. Alternativ wird die Elektroanästhesie auch Myoelektrische Nervenstimulation (MENS) oder Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) genannt.
Anwendung
Für die Elektroanästhesie greift man auf ein spezielles Gerät zurück, das aus einem Generator mit Batteriebetrieb sowie zwei Elektroden besteht. Die Elektroden bringt der Zahnarzt im Mundraum oder im Gesicht an.
Von dem Gerät wird während der Behandlung leichter Strom an den Körper des Patienten abgegeben. Dies führt dazu, dass die Nerven Botenstoffe ausschütten, wodurch die Schmerzen im Behandlungsgebiet unterdrückt werden.
Durch den Stromfluss schüttet der Organismus Endorphine aus. Diese Opioidpeptide haben die Eigenschaft, Rezeptoren zu besetzen, die ansonsten von Botenstoffen genutzt werden, die der Weiterleitung von Schmerzimpulsen dienen. Auf diese Weise bleiben die Schmerzimpulse jedoch aus.
Während der Behandlung hat der Patient die Möglichkeit, mithilfe eines Schalters in seiner Hand, die Betäubungsstärke selbst zu bestimmen. Sowie das Elektroanästhesiegerät abgeschaltet wird, lässt die örtliche Betäubung sofort nach.
Vorteile
Die Elektroanästhesie eignet sich in erster Linie für kleinere Behandlungen, die nur geringe Schmerzen hervorrufen. Vor allem Patienten, die Betäubungsspritzen nicht vertragen, können von ihr profitieren. Die Elektroanästhesie kommt auch außerhalb der Zahnheilkunde zum Einsatz.