Impfungen für Erwachsene und Senioren

Zu den wichtigsten medizinischen Präventivmaßnahmen zählen Schutzimpfungen. Dabei bringt man einen Impfstoff in abgeschwächter Form in den Körper ein. Neben den Impfungen, die im Kindesalter empfohlen werden, gibt es auch einige Impfungen für Erwachsene und Senioren, die sinnvoll sind. Informieren Sie sich über empfohlene Impfungen für Erwachsene und Senioren.

Von Jens Hirseland

Die Impfung im kurzen Überblick

Eine Impfung, die man auch als Vakzination bezeichnet, dient dazu, den Organismus vor bestimmten gefährlichen Infektionskrankheiten zu schützen. Im Rahmen einer Schutzimpfung verabreicht man dem Körper einen Impfstoff, der abgetötete oder abgeschwächte Krankheitserreger enthält.

Auf diese Weise wird das Abwehrsystem des Organismus dazu gebracht, so genannte Antikörper zu bilden, damit es zu einer langen Immunität gegen die auslösenden Erreger kommt.

Erkrankungen, gegen die es Impfungen gibt

Impfstoffe gibt es gegen zahlreiche bakterielle und virale Erkrankungen. Dazu gehören vor allem:

Nahaufnahme Tetanus Impfung: Spritze auf Impfpass
Nahaufnahme Tetanus Impfung: Spritze auf Impfpass

Geschichte der Impfung

Seuchen und Epidemien führten bis ins 19. Jahrhundert zu hohen Erkrankungs- und Todesraten. So fielen beispielsweise 30 Prozent aller Pocken-Patienten dieser Infektionskrankheit zum Opfer.

Impfung: Frau bekommt Spritze in Oberarm
Impfung: Frau bekommt Spritze in Oberarm

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gelang es jedoch endlich, Krankheitserreger wie Bakterien nachzuweisen, was zur Entwicklung der ersten Impfstoffe gegen Milzbrand und Tuberkulose führte. Schließlich starteten gegen Ende des Jahrhunderts die ersten landesweiten Impfprogramme.

Im Laufe der Zeit entwickelten Mediziner und Wissenschaftler immer mehr Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten wie Gelbfieber oder Kinderlähmung. Unter der Schirmherrschaft der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erfolgten seit 1967 weltweite Impfprogramme.

In Deutschland werden Impfempfehlungen von der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert Koch Instituts abgegeben. Dabei gibt es neben den Empfehlungen für Kinder auch Impfungen, die im Erwachsenenalter sinnnvoll sind.

Empfohlene Impfungen für Erwachsene und Senioren

Auch im Erwachsenenalter werden Auffrischungsimpfungen empfohlen. Diese sollten alle zehn Jahre erfolgen. Eine Auffrischung gegen Keuchhusten ist besonders für Eltern von Säuglingen sinnvoll.

Einen Sonderfall stellen Reiseimpfungen dar. Diese sind nur dann nötig, wenn eine Auslandsreise in Länder angetreten wird, in denen das Erkrankungsrisiko sehr hoch ist.

Dazu gehören zum Beispiel Impfungen gegen Hepatitis A. In manchen Staaten ist es sogar Pflicht, sich vor einer Einreise impfen zu lassen.

Folgende Impfungen stehen für Erwachsene zur Auswahl:

Im Folgenden gehen wir genauer auf die empfohlene Impfungen für Erwachsene ein.

Impfung gegen Diphtherie (Bakterium Corynebacterium diphtheriae)

Die Diphtherie zählt zu den ansteckendsten und gefährlichsten Krankheiten der oberen Atemwege. Verursacht wird die Erkrankung von dem Gift des Bakteriums Corynebakterium diphtheriae.

In früheren Zeiten nannte man die Diphtherie auch Würgeengel der Kinder, da sie vor allem Kinder befiel. Hier geben wir Informationen zur Impfung gegen Diphterie.

Impfung gegen FSME (FSME-Virus)

Unter FSME versteht man eine Frühsommer-Meningo-Enzephalitis. Ausgelöst wird die Infektionskrankheit von FSME-Viren, die durch Zeckenbisse übertragen werden. Die Erkrankung tritt vor allem in den Monaten März bis November auf.

Besonders verbreitet ist FSME in den deutschen Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern sowie in osteuropäischen Staaten. Aber ebenso tritt sie gelegentlich auf in:

Für Menschen, die in diesen Risikogebieten leben, ist eine Impfung empfehlenswert.

Impfempfehlung

Der FSME-Impfstoff ist ein Totimpfstoff, der abgeschwächte FSME-Viren enthält, von denen die Krankheit jedoch nicht mehr ausgelöst werden kann. Kinder lassen sich grundsätzlich ab dem ersten Lebensjahr impfen.

Insgesamt setzt sich die FSME-Impfung aus drei Injektionen zusammen. Die ersten beiden Impfungen erfolgen im Intervall von ein bis drei Monaten.

Neun bis zwölf Monate später findet dann die dritte Injektion statt. Die Dauer des Impfschutzes beträgt fünf Jahre. Danach ist eine Auffrischung erforderlich.

Mehr Informationen zum FSME-Impfstoff, zu Grundimmunisierung und Auffrischimpfungen, Kostenübernahme und möglichen Nebenwirkungen lesen Sie in unserem Artikel FSME-Impfung.

Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs (Humane-Papillomviren)

Humane Papillomviren (HPV) werden als Ursache für einen großen Teil aller Gebärmutterhalskarzinome angesehen. Diese Krebsform gilt bei Frauen als zweithäufigste bösartige Tumorerkrankung auf der Welt. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs.

Impfung gegen Gelbfieber (Gelbfieber-Virus)

Bei Gelbfieber handelt es sich um eine schwere Infektionskrankheit. Auslöser ist das Gelbfieber-Virus, welches nur in tropischen Regionen vorkommt, wie:

Die Übertragung des Krankheitserregers erfolgt durch Stechmücken. Von Mensch zu Mensch wird es hingegen nicht übertragen.

Jedes Jahr erkranken etwa 200.000 Menschen weltweit an Gelbfieber. Ohne eine Impfung nimmt die Krankheit häufig einen tödlichen Verlauf. Informieren Sie sich hier im Detail über die Gelbfieberimpfung.

Impfung gegen Grippe (Influenza-Viren)

Bei der Influenza handelt es sich um eine hochansteckende Infektionskrankheit der Atemwege, die nicht mit einem deutlich leichter verlaufenden grippalen Infekt (Erkältung) zu verwechseln ist. Verantwortlich für die Erkrankung ist das Influenza-Virus. Dieses verbreitet sich vor allem durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch.

Da das Virus die Schleimhäute der Atemwege in Mitleidenschaft zieht und die Abwehrkräfte schwächt, wird der Organismus anfälliger für gefährliche Sekundärinfektionen wie eine Lungenentzündung oder eine Herzmuskelentzündung. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über die Grippeimpfung.

Impfung gegen Hepatitis A (Hepatovirus)

Zu Hepatitis A kommt es durch:

Verursacher der Krankheit ist das Hepatitis-A-Virus. Auch gegen dieses Virus gibt es eine Impfung - Informieren Sie sich hier.

Impfung gegen Hepatitis B (Hepatitis-B-Viren)

Ähnlich wie bei Hepatitis A handelt es sich auch bei Hepatitis B um eine Leberentzündung. Zu den typischen Symptomen der Krankheit, die vom Hepatitis-B-Virus (HBV) verursacht wird, gehören:

  • Übelkeit
  • Druckschmerzen im Oberbauch
  • Abgeschlagenheit

Alles Wissenswerte über die Impfung gegen Hepatitis B erhalten Sie hier.

Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis-Bakterien)

Unter Keuchhusten (Pertussis) versteht man eine langwierige und ansteckende Atemwegserkrankung. Ausgelöst wird sie durch das Bakterium Bordetella pertussis. Während Keuchhusten zu Beginn der Krankheit in Form von erkältungsartigem Husten auftritt, kommt es später zu stakkatoartigen Hustenattacken.

Vor allem für Babys ist Keuchhusten sehr gefährlich, weil es bei ihnen sogar zu Atemstillstand kommen kann. Da sich Keuchhusten nur im Anfangsstadium ursächlich behandeln lässt, wird eine Impfung empfohlen. Hier gehen wir genauer auf die Keuchhusten-Impfung ein.

Impfung gegen Kinderlähmung (Polioviren)

In der Medizin bezeichnet man Kinderlähmung auch als Poliomyelitis oder Polio. Verursacher der hochansteckenden Infektionskrankheit ist das Poliomyelitis-Virus, das die Nervenzellen im Rückenmark, die für die Kontrolle der Muskeln sorgen, befällt.

Zwar ist der Krankheitsverlauf in den meisten Fällen leicht, bei rund einem Prozent aller Erkrankten kommt es jedoch zu Lähmungen der Gliedmaßen. Auch Gehirnschäden sind im Bereich des Möglichen. Lesen Sie hier alles Wissenswerte über die Impfung gegen Kinderlähmung.

Impfung gegen Meningitis (Meningokokken-Bakterien)

Junge, blonde Ärztin bei einer intramuskulären Impfung in den Oberarm
Junge, blonde Ärztin bei einer intramuskulären Impfung in den Oberarm

Meningokokken (Neisseria meningitidis) sind Bakterien, die auf der ganzen Welt vorkommen. Diese Erreger können sowohl eine Hirnhautentzündung (Meningitis) als auch eine Blutvergiftung (Sepsis) hervorrufen.

Als besonders gefährdet gelten Kinder unter fünf Jahren und Jugendliche. Hier geben wir Hinweise zur Impfung gegen Meningokokken.

Impfung gegen Mumps, Masern, Röteln (Viren)

Mumps, Masern und Röteln zählen zu den häufigsten Kinderkrankheiten. Es ist jedoch möglich, ein Kind gegen alle drei Erkrankungen impfen zu lassen. Informationen zu diesen Impfungen erhalten Sie hier:

Impfung gegen Tetanus (Bakterium Clostridium tetani)

Tetanus wird auch als Wundstarrkrampf bezeichnet. Das liegt daran, dass es bei den Betroffenen zu einer krampfartigen Erstarrung der Muskulatur kommt. Zu den typischen Symptomen des Wundstarrkrampfs gehören:

  • Krämpfe der Gesichtsmuskulatur
  • starke Krämpfe der Brustmuskulatur
  • Krämpfe des Kehlkopfes

Etwa 10-20 Prozent aller Tetanus-Patienten sterben trotz intensivmedizinischer Behandlung an Herzversagen oder Atemstillstand. Eine Impfung hilft - informieren Sie sich hier.

Impfung gegen Tollwut (Tollwut-Virus)

Tollwut tritt sowohl bei Tieren als auch bei Menschen auf. Dabei handelt es sich um eine Virusinfektion, die von dem Tollwut-Virus hervorgerufen wird.

Tollwut hat eine Gehirnentzündung (Enzephalitis) zur Folge, die beinahe immer tödlich endet. Hier informieren wir über die Tollwut-Impfung.

Impfung gegen Typhus (Bakterium Salmonella Typhi)

Typhus ist eine Infektionskrankheit, die von dem Bakterium Salmonella Typhi verursacht wird. Sie kommt vor allem in Ländern vor, die in warmen Gebieten liegen und in denen schlechte hygienische Zustände herrschen.

Mediziner unterscheiden bei Typhus zwischen Bauchtyphus und Paratyphus. Das Krankheitsbild von Paratyphus ist ähnlich, verläuft aber milder. Hier gehen wir auf die Typhus-Impfung ein.

Impfung gegen Windpocken (Varicella-Viren)

Windpocken (Varizellen) zählen zu den ansteckendsten Virusinfektionen. Besonders betroffen von dieser Krankheit sind Kinder im Vorschulalter, weswegen man die Windpocken zu den typischen Kinderkrankheiten zählt.

Doch auch bei Erwachsenen können sie mitunter vorkommen. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über die Windpocken-Impfung.

Im höheren Alter sollte man auch weitere Impfungen in Betracht ziehen...

Impfungen für ältere Menschen

Gerade für Senioren sind bestimmte Impfungen überaus wichtig.

  • So wird von der STIKO empfohlen, dass Menschen, die älter als 60 Jahre alt sind, sich regelmäßig gegen die schwere Grippe (Influenza), die nicht mit einem Grippalen Infekt (Erkältung) zu verwechseln ist, impfen zu lassen.
  • Ebenfalls zu den Empfehlungen der STIKO gehört eine einmalige Impfung gegen Pneumokokken. Diese Bakterien können eine schwere Lungenentzündung verursachen.

Bei Vorerkrankungen sind mitunter weitere Impfungen sinnvoll, was von Fall zu Fall individuell zu entscheiden ist. Der folgende Abschnitt erläutert die empfohlenen Impfungen im Alter im Detail.

Schwächelndes Immunsystem im hohen Alter

Mit zunehmendem Alter lässt das Immunsystem des Körpers allmählich nach. Infolgedessen sind ältere Menschen besonders anfällig für verschiedene Erkrankungen. Mediziner empfehlen Senioren daher, sich rechtzeitig impfen zu lassen.

Für Senioren sind Infektionskrankheiten weitaus problematischer als für junge Menschen, da die Gefahr von erheblichen Komplikationen besteht. Im schlimmsten Fall kann eine schwere Infektionskrankheit sogar zum Tode führen.

Menschen ab 60 Jahren sollten daher unbedingt an ihren Impfschutz denken. Besonders wichtige Schutzimpfungen für ältere Menschen sind:

Grippe-Impfung

Zu den bekanntesten Schutzimpfungen gehört die Grippe-Impfung, die erfreulicherweise auch viele ältere Menschen in Anspruch nehmen. Die richtige Grippe (Influenza), die von Influenza-Viren verursacht wird, ist nicht zu verwechseln mit einem grippalen Infekt, bei dem es sich um eine simple Erkältung handelt.

So fallen die Symptome einer Influenza weitaus stärker aus. Außerdem drohen Komplikationen wie eine lebensgefährliche Lungenentzündung.

In Deutschland sterben etwa 8.000 Menschen im Jahr an den Folgen einer echten Grippe. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts, Menschen über 60 Jahren, sich jedes Jahr einer Schutzimpfung zu unterziehen. Eine jährliche Impfung ist deshalb erforderlich, weil sich die Grippe-Viren immer wieder neu formieren.

Die Impfung sollte rechtzeitig vor Beginn der Grippe-Saison durchgeführt werden, denn bis die Wirkung des Impfserums eintritt, kann es bis zu zwei Wochen dauern. Eine Grippe-Impfung lässt sich auch mit einer Pneumokokken-Impfung verbinden.

Pneumokokken-Impfung

Bei Pneumokokken handelt es sich um Bakterien, die unterschiedliche Krankheiten hervorrufen, wie:

  • die Lungenentzündung (Pneumonie)
  • die Mittelohrentzündung (Otitis media)
  • die Hirnhautentzündung (Meningitis)

Besonders problematisch sind Infektionen mit Pneumokokken für:

  • Senioren
  • Babys
  • Kleinkinder
  • Kinder und Erwachsene, die unter Vorerkrankungen leiden

Bei ihnen kann im schlimmsten Fall eine Pneumokokken-Infektion bleibende Schäden oder sogar den Tod zur Folge haben. Übertragen wird der Erreger Streptococcus pneumoniae durch Tröpfcheninfektion. Besonders groß ist das Erkrankungsrisiko in Herbst und Winter.

Impfempfehlung

Seit 2006 empfiehlt die STIKO, Kinder ab dem 2. Lebensmonat gegen Pneumokokken impfen zu lassen. Das Gleiche gilt für ältere Menschen über 60 Jahre sowie Kinder und Erwachsene, bei den Vorerkrankungen wie zum Beispiel

bestehen.

Impfung

Gegen Pneumokokken kommen zwei Impfstoffe zur Anwendung.

  • Bei dem ersten Stoff handelt es sich um einen Polysaccharid-Impfstoff, der in erster Linie für Kinder und erwachsene Menschen bestimmt ist. Sein Wirkungsspektrum umfasst 23 unterschiedliche Arten von Pneumokokken.

  • Den zweiten Impfstoff bezeichnet man als Konjugat-Impfstoff. Der 2001 zugelassene Stoff ist vor allem für Kleinkinder geeignet. Er richtet sich speziell gegen Pneumokokken-Arten, die für Kinder gefährlich sind. Vor der Einführung des Konjugat-Impfstoffes konnten nur Kinder über drei Jahren oder Erwachsene geimpft werden.

    Die Wirkung des Polysaccharid-Impfstoffes ist bei Babys und Kleinkindern jedoch unzureichend. Durch die Entwicklung des neuen Impfstoffes ließ sich diese Lücke endlich erfolgreich schließen.

Bei erwachsenen Personen genügt eine einzige Injektion zur Immunisierung. Etwa drei Wochen nach der Injektion des Impfstoffes setzt dessen schützende Wirkung ein, deren Dauer etwa fünf Jahre beträgt. Die Pneumokokken-Impfung gilt als sehr zuverlässig. Eine Wiederholung ist allerdings für Menschen ratsam, die ein erhöhtes Erkrankungsrisiko aufweisen.

Nebenwirkungen

In der Regel ist eine Pneumokokken-Impfung gut verträglich. Gelegentlich kommt es zu:

  • leichten Reaktionen an der Einstichstelle
  • Temperaturerhöhungen
  • Magen-Darm-Problemen
  • Müdigkeit

FSME-Impfung

Eine Impfung gegen FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) kann sinnvoll sein, wenn man in bestimmten Risikogebieten lebt und dort viel im Freien unterwegs ist. Ausgelöst wird die Erkrankung vom FSME-Virus, dessen Übertragung auf den Menschen durch Zecken erfolgt.

Neben grippeähnlichen Symptomen kann die Erkrankung auch eine gefährliche Entzündung der Gehirnhaut zur Folge haben. Senioren sollten ihre FSME-Impfung im Abstand von 3 Jahren auffrischen lassen.

Impfung gegen Gürtelrose

In der Medizin wird die Gürtelrose auch Herpes Zoster genannt. Bei dieser Viruserkrankung kommt es zu schmerzhaften Hautausschlägen und Blasenbildung auf einer Seite des Körpers. Von einer Gürtelrose sind vor allem ältere Menschen häufig betroffen.

Ausgelöst wird die unangenehme Erkrankung von dem Varizella-Zoster-Virus (VZV), das zur Familie der Herpesviren zählt. Häufig kommt es bereits in der Kindheit zu einer Übertragung des Virus, welches dann die Windpocken verursacht. Anschließend bleibt der Erreger Jahrzehntelang im Nervensystem verborgen.

Da mit zunehmendem Alter das Abwehrsystem des Körpers nachlässt, besteht die Gefahr, dass es zu einer Gürtelrose kommt. Durch eine einmalige Impfung lässt sich das Risiko zu erkranken, jedoch um rund 50 Prozent reduzieren.

Impfung gegen Keuchhusten

Eine Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis), der von dem Bakterium Bordatella pertussis verursacht wird, kann sinnvoll für Senioren sein, die häufig Kontakt zu ihren Enkelkindern haben, denn wenn kleine Kinder oder Babys sich bei ihren Großeltern anstecken, hat dies für sie unter Umständen schwerwiegende Folgen. Eine Immunisierung der Großeltern ist also gleichzeitig ein Schutz für die Kinder.

Impfung gegen Tetanus und Diphtherie

Ebenfalls regelmäßig erneuert werden sollte der Impfschutz gegen Tetanus und Diphtherie. Bei Senioren gilt eine Auffrischung alle fünf Jahre als sinnvoll.

Impfungen bei Erwachsenen: mögliche Nebenwirkungen

Wie generell bei der Vergabe von Medikamenten können auch Impfstoffe zu unterschiedlichen Nebenwirkungen führen. Die Beschwerden sind jedoch meist harmlos und lediglich vorübergehender Natur; typisch an der Einstichstelle sind etwa

  • Hautrötungen
  • Schwellungen sowie
  • Schmerzen.

Dies sind leichte Impfreaktionen, die zeigen, dass der Körper sich mit dem Impfstoff auseinander setzt. Hinzu kommen allgemeine Krankheitssymptome wie zum Beispiel Unwohlsein, Fieber oder Kopfschmerzen, und auch die Lymphknoten können geschwollen sein. Nach wenigen Tagen sollten die Beschwerden spätestens wieder vorbei sein.

Wird mit Lebendimpfstoffen geimpft, so etwa bei der MMR-Impfung, können Beschwerden, die in leichtem Ausmaß denen der Masern ähneln, auftreten. Allergische Reaktionen braucht man in der Regel nicht zu befürchten.

Kosten und Kassenleistung

Generell sollte man sich stets bei seiner Krankenversicherung informieren, ob diese die Kosten für die Impfung übernimmt. Neben den Krankenkassen können aber auch der öffentliche Gesundheitsdienst oder etwa der Arbeitgeber für die Kosten aufkommen.

Zu den gesetzlich vorgeschriebenen Impfleistungen, deren Kosten von den Krankenversicherungen beim Impfen im Kindesalter übernommen werden, zählen

  • Windpocken
  • Tetanus
  • Diphtherie
  • Masern, Mumps, Röteln
  • Keuchhusten
  • Meningokokken
  • Rotaviren
  • Hib
  • Pneumokokken
  • Kinderlähmung und
  • Hepatitis B.

Hinzu kommen Impfungen, bei denen zumindest Zuschüsse gegeben werden, wie etwa bei der Grippeimpfung oder der Impfung gegen HPV. Geht es um die Reiseimpfung, bestehen große Unterschiede unter den Krankenversicherungen; auch hier gilt es, sich vorab zu informieren. Manche Krankenversicherung zahlen pro Jahr einen Pauschalbetrag, bei anderen wird die Impfung vollständig übernommen.