Vorsorgeuntersuchungen beim Allgemeinmediziner oder Internisten

Zu den wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen zählt der so genannte Gesundheits-Check-up. Dieser wird in der Regel von einem Allgemeinmediziner oder einem Internisten vorgenommen.

Von Jens Hirseland

Ab einem Alter von 35 Jahren haben gesetzlich versicherte Männer und Frauen alle zwei Jahre die Möglichkeit, sich einem Gesundheits-Check-up zu unterziehen. Durchgeführt wird diese spezielle Vorsorgeuntersuchung von:

Nutzen

Der Gesundheits-Check-up dient dazu, Erkrankungen wie die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Herz-Kreislauferkrankungen oder Nierenkrankheiten frühzeitig zu erkennen. Doch auch andere Erkrankungen lassen sich durch diesen Gesundheits-TÜV feststellen.

Des Weiteren soll der allgemeine Gesundheits- und Fitnesszustand des Patienten ermittelt werden.

Durch das rechtzeitige Aufzeigen von körperlichen Beeinträchtigungen ist es möglich, diese bereits im jüngeren Alter zu behandeln und auf diese Weise den Ausbruch von schwerwiegenden Folgeschäden und Erkrankungen zu verhindern.

Ablauf

Der Ablauf eines Gesundheits-Check-ups folgt stets einem bestimmten Muster.

Gespräch und Befragung

Als erstes führt der untersuchende Arzt ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten, bei dem er sich nach dessen Allgemeinbefinden sowie möglichen Vorerkrankungen erkundigt. Auch frühere Operationen oder Medikamente, die der Patient einnimmt, sind von Interesse.

Darüber hinaus befragt der Arzt den Patienten über seine Lebensweise, also ob er Alkohol trinkt oder raucht, und ob er sich regelmäßig bewegt. Wichtig ist auch zu wissen, ob bestimmte Krankheiten wie Krebs, Diabetes oder Herzinfarkte gehäuft in der Familie vorkommen.

Körperliche Untersuchung

Im Anschluss an die Befragung erfolgt eine gründliche körperliche Untersuchung des Patienten, um den Ganzkörperstatus zu bestimmen. Dabei werden auch Herz und Lunge mithilfe eines Stethoskops abgehört.

Weiterhin misst der Arzt Puls und Blutdruck. Durch diese Untersuchung ist es möglich, beispielsweise Bluthochdruck oder eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) festzustellen.

Danach werden sowohl das Körpergewicht als auch der BMI (Body-Mass-Index) des Untersuchten ermittelt.

Schließlich nimmt man dem Patienten auch ein wenig Blut ab, der zudem eine Urinprobe abgeben muss. Durch die Untersuchung von Blut und Urin sollen mögliche Stoffwechselstörungen wie beispielsweise Diabetes festgestellt werden.

Zu diesem Zweck wird der Blutzuckerwert bestimmt. Erhöhte Blutfettwerte können auch auf erblich bedingte Fettstoffwechselstörungen oder eine falsche Ernährung hinweisen.

Ergebnisbesprechung und Tipps

Am Ende des Gesundheits-Check-ups erfolgt noch einmal eine Besprechung zwischen Arzt und Patient, bei der die Ergebnisse der Untersuchungen und das weitere Vorgehen besprochen werden. Der Arzt fertigt anhand der Untersuchungswerte ein individuelles Risikoprofil des Patienten für bestimmte Krankheiten an.

Falls erforderlich gibt er dem Patienten Tipps für eine gesündere Lebensweise. Dazu können mehr Bewegung oder eine ausgewogene Ernährung gehören.

Weitere Untersuchungen werden nur dann durchgeführt, wenn der Verdacht auf eine Erkrankung vorliegt. Ist dies nicht der Fall, unterzieht sich der Patient zwei Jahre später erneut einem Gesundheits-Check-up.

Auf eigenen Wunsch ist es auch möglich, weitere Vorsorgeuntersuchungen vornehmen zu lassen. Für die Kosten dieser Maßnahmen muss der Patient dann allerdings selbst aufkommen.