Bier: Herstellung und Geschichte - Wie wird Bier gebraut?
Bier kann auf eine jahrtausendlange Geschichte zurückblicken. Doch was macht dieses Getränk so besonders, dass es bereits von den Ägyptern produziert wurde und bis heute in seiner Vielzahl von Sorten ein fester Bestandteil unserer Trinkkultur ist? Herstellung und Geschichte des Bieres stellen spannende Themen dar. Im Laufe der Zeit haben sich unterschiedliche Sorten entwickelt und immer wieder stellt sich die Frage, wie sich das Getränk auf die Gesundheit auswirkt. Lesen Sie über die Herstellung und Geschichte des Bieres.
Bierbrauen - Herstellung und Verarbeitung von Bier
Zu rund 90 Prozent besteht Bier aus Wasser. Zu den weiteren Bestandteilen gehören
- Alkohol
- Kohlensäure
- Eiweiß
- Kohlenhydrate und
- Mineralstoffe.
Zur Entstehung von Bier kommt es durch die alkoholische Gärung von
- Wasser
- Hopfen
- Malz und
- Hefe.
Während man für obergärige Biersorten auch auf Weizenmalz, Dinkelmalz oder Roggenmalz zurückgreifen kann, darf man für untergärige Biere ausschließlich Gerstenmalz verwenden.
Das Bierbrauen ist eine wahre Kunst, die erst im Laufe der letzten Jahrhunderte wahrlich perfektioniert wurde. Doch wie läuft der Herstellungsprozess konkret ab?
Was steckt drin im Bier?
Bier nach dem Reinheitsgebot kommt mit nur wenigen Grundzutaten aus. Welche das sind, erfahren Sie in unserer Bildergalerie.
Mälzen
Die Herstellung des Bieres beginnt mit dem Mälzen. Bei diesem werden die Gerstenkörner durch die Beigabe von Wasser zum Keimen gebracht.
Schroten
Darauf folgt das Schroten, bei welchem die fertig ausgekeimten Malzkörner systematisch in einer Mühle zerkleinert werden.
Maischen
Dem Schroten folgt wiederum das Maischen, ein Prozess, bei welchem die das geschrotete Malz in Wasser erhitzt wird. Die Stärke löst sich dabei aus dem Getreide.
Es gibt in der Regel mehrere Temperaturstufen. Während dieser Phasen werden unterschiedliche Enzyme aktiv. Das Produkt, welches beim Maischen entsteht, ist die Maische.
Läutern
Diesem Schritt folgt das Läutern. So wird nun das Malz, welches seinen Zweck erfüllt hat, durch ein spezielles Verfahren von der Restsubstanz getrennt. Die entstandene Flüssigkeit wird Würze genannt.
Würzekochen
Beim Würzekochen wird eben diese Restsubstanz hergenommen, zum Kochen gebracht und mit Hopfen vermischt. Hier sowie danach erfolgt die Zugabe weiterer variabler Zutaten.
Es gibt verschiedene Hopfensorten, die in Aroma- und Bitterhopfen unterteilt werden. Sie dienen der Haltbarkeit, sorgen für die im Bier bekannte Bittere und bringen auch bestimmte aromatische Noten hinein. Hier gehen wir gesondert auf die Hopfensorten und deren Bedeutung beim Bierbrauen ein.
Kühlen
Das Ganze wird in einem separaten Produktionsschritt heruntergekühlt, welcher im Endstadium auch mit Eiswasser beschleunigt werden kann.
Hefezugabe und Lagerung
Der Gärungsvorgang wird letztlich durch eine Hefezugabe und eine entsprechende Lagerung eingeläutet.
Filtern
Der erhaltene Grundstoff kann dann noch Wochen später filtriert werden und das Ergebnis ist das Bier, wie wir es kennen.
Bier selber brauen
Das Bierbrauen stellt ein interessantes und vielseitiges Hobby dar, das sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Mittlerweile hat der Markt darauf reagiert und bietet eine Vielzahl an Equipment an.
Dabei finden sich auch ganze Brausets, die das Brauen in der Küche mit wenig Ausstattung ermöglichen. Das Malz ist hierbei meist bereits geschrotet, die Mengen sind alle abgewogen, sodass auch dieser Arbeitsschritt entfällt.
Natürlich bekommt man in diesen Fällen auch das passende Rezept mitgeliefert. Schritt für Schritt wird man durch den Brauvorgang geleitet und nach einigen Wochen kann man sein erstes eigenes Bier probieren.
Wer sich für das Thema interessiert, wird im Internet mittlerweile viele Angebote finden: es gibt mehr und mehr Veranstalter, Kneipen und Co., die Braukurse anbieten.
Ebenso gibt es Lektüre zum Thema Hobbybrauen. Hier kann man sich dann noch mal intensiver mit den Grundlagen der Bierherstellung befassen.
Geschichte des Bieres
Die Erfindung des Bieres war ein reines Zufallsprodukt. So entdeckten bereits Bewohner in der Region des Nils vor circa 10.000 Jahren, dass gelagerter Getreidebrei das Gären anfing.
Es kann davon ausgegangen werden, dass die Menschen diesen Gärungsvorgang gezielt ablaufen ließen und mit diesen experimentierten, bis es schließlich zur Produktion erster bierähnlicher Produkte kam. Diese Erkenntnis wurde sogleich auch auf andere Substanzen übertragen bzw. mit diesen in ähnlicher Weise experimentiert, sodass es beispielsweise zur Entstehung von Wein durch die Gärung von Fruchtsäften kam.
Bier als Teil der Kultur und des Gesetzes
Das Produkt Bier wurde in den folgenden Jahrtausenden zu mehr als nur einem Getränk. Vielmehr wurde es bereits in Volksverbänden vor der Geburt Christ zu einem Teil der Kultur, sodass dieses sogar in Gesetzestexte eingebettet wurde. So gab es bereits 3000 v. Chr. bei den Sumerern, welche in etwa im Gebiet des heutigen Irak lebten, ein Gesetz, nach welchem Bierpanscher in Bier zu ertränken seien.
Die Zutaten waren allerdings ganz anders als in der heutigen Zeit. So verwendeten die alten Ägypter halbfertiges Brot, das sie mit Wasser vergärten. Die Römer betrachteten das Bier, das sie Cervisia nannten, eher als Getränk für Barbaren.
Entstehung und Verbreitung zahlreicher Biersorten
Etwa zu dieser Zeit begannen sich auch die zahlreichen Biersorten zu entwickeln, in deren Genuss wir noch heute kommen. In diesem Zusammenhang ist vor allem die Bierkultur der Babylonier erwähnenswert.
So kannten diese bereits etwa zwei Dutzend verschiedener Biersorten. Als Beispiel hierfür kann das sogenannte feine Schwarzbier genannt werden, welches aus einem Gemisch von 80 Prozent geröstetem Emmerkorn und 20 Prozent gekeimten Emmerkorn produziert wird. Beim Nachbier wurden hingegen die Grundstoffe für Gersten- und Emmerbier vermischt, um das Ganze daraufhin noch mit Wasser zu versetzen.
Bei den Römern gilt das Bier wiederum als ein Getränk der Germanen. Dies dürfte aber weniger auf die Qualität des Bieres, als vielmehr auf die wettertechnischen Voraussetzungen bezüglich des Anbaus zurückzuführen sein. So eignet sich die Region Italiens auch heute noch eher zum Wein- als zum Bieranbau.
In Mittel- und Nordeuropa setzte der Erfolgszug des Bieres natürlich seinen Weg fort. Im Mittelalter kam es dann zur Gründung des geregelten Braubetriebs, eine Aufgabe, die zahlreiche Klöster übernahmen. Während dieser Zeit entwickelten sich auch zahlreiche weitere Biersorten, Marken und nicht zuletzt auch das bayrische Reinheitsgebot, welches bis heute Gültigkeit hat.
Da Bier seinerzeit einen geringeren Alkoholgehalt aufwies als heute, konnte es auch von Kindern getrunken werden. Als der Bierkonsum im Mittelalter immer mehr zunahm, erhoben die staatlichen Behörden im deutschen Reich schließlich eine Verkaufs- und Produktionssteuer auf das beliebte Getränk.
Bis ins Jahr 1993 braute man Bier in Deutschland nach dem Biersteuergesetz, auch Reinheitsgebot genannt. Seither regelt das vorläufige Biergesetz die Herstellung von Bier.
Im Laufe der Zeit haben sich zahlreiche verschiedene Biersorten entwickelt, die bis heute gebraut werden. Hier geben wir einen Überblick.
Brauen mit obergäriger und untergäriger Hefe
Gebraut wurde das Bier lange Zeit mit obergäriger Hefe. Als jedoch im 19. Jahrhundert Möglichkeiten entstanden, Bier bei niedrigen Temperaturen zu lagern, konnte sich die untergärige Brauweise durchsetzen.
Auf die unterschiedlichen Hefearten beim Bierbrauen gehen wir hier genauer ein.
Ist Bier gesund?
Häufig findet man selbst in der Fachliteratur den Vermerk, dass Bier gesundheitlich bedeutende Nährstoffe enthalte und sehr nahrhaft sei. Diese Behauptung stimmt allerdings nur bedingt.
So wirken sich geringe Mengen Bier tatsächlich positiv auf die Gesundheit aus. Bei einem übermäßigen Konsum kann dieser Wirkung jedoch keine Bedeutung mehr geschenkt werden. Hier gehen wir ausführlicher auf das Thema Bier und Gesundheit ein.
Negative Aspekte des Bierkonsums
Besonders der Alkohol ist zu erwähnen, wenn es um die negativen Auswirkungen des Bierkonsums auf die Gesundheit geht. Ebenso spielen beispielsweise die Kohlenhydrate eine Rolle. Hier können Sie sich über die negativen Aspekte des Bierkonsums informieren.
Mehr zum Thema im Internet
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Bier.de Infos zu Bier, Brauereien u.v.m.
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Arbeitsgemeinschaft Aischgründer Bierstraße Erlebnistrip entlang der Aischgründer Bierstrasse, übernachten in gemütlichen Gasthöfen, Brauereien besichtigen u.v.m.
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Bier selber brauen: einfach - günstig - lecker, Books on Demand Gmbh, 2007, ISBN 3837003213
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Unterwegs auf den Spuren des belgischen Bieres, Grenz-Echo Verlag, 2005, ISBN 9054332018
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Königlich Bayerisches Bier-Kochbuch. Die besten Rezepte aus Schloss Kaltenberg, Rosenheimer Verlagshaus, 2005, ISBN 3475536536
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München und das Bier. Auf großer Biertour durch 850 Jahre Braugeschichte, Volk, München, 2009, ISBN 3937200592
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Auf ein Bier zum Schlappeseppel - Geschichten und Anekdoten aus dem alten Aschaffenburg, Band 2, Wartberg, 2007, ISBN 3831316414
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Bamberg, die wahre Hauptstadt des Bieres, Fiedler, Christian, 2007, ISBN 3000137238
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Die Hanse und ihr Bier, Böhlau, 2001, ISBN 3412114006
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Die schönsten Sagen vom deutschen Bier, Husum, 2001, ISBN 3880429901
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DLG Bier Guide 2009: Ausgezeichnete Biere und Brauereien. Der Genussführer für deutsche Bierkunst, Dlg, 2009, ISBN 3769007204
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DLG-Bier Guide 2010: Ausgezeichnete Biere & Brauereien, Dlg, 2010, ISBN 3769007484
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Vom deutschen Bier. Ein Bierbuch im Bierdeckelformat, Ardey-Verlag, 2006, ISBN 3870233141
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Gutes Bier selbst brauen: Praktische Anleitungen und Rezepte für die besten Sorten, BLV Buchverlag, 2008, ISBN 383540413X
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