Wissenswertes über Biermischgetränke - Entstehung, Herstellung und Sorten

Die Bierherstellung kann auf eine lange Tradition zurückblicken. So handelt es sich hierbei um ein Produkt, welches bereits seit Jahrhunderten ein integraler Bestandteil unserer Kultur ist. Doch wie sieht es in diesem Zusammenhang mit Biermischgetränken aus?

Maria Perez
Von Maria Perez

Geschichte

Bier wurde über viele Jahrhunderte hinweg nur rein konsumiert. Ein Vermischen des Bieres mit anderen Zutaten galt lediglich als Panschen. Letzteres wurde verachtet und mancherorts sogar hart bestraft, da dieses als Straftat angesehen wurde.

Mit Radler fing alles an

Als erstes Biermischgetränk kann das Radler bezeichnet werden, welches spätestens seit Mitte des 20. Jahrhunderts gesellschaftliche Akzeptanz genoss. Erfunden wurde es allerdings schon viel früher.

So wird heutzutage davon ausgegangen, dass das Radler Ende des 19. Jahrhunderts in verschiedenen Vereinen gemischt und konsumiert wurde. Einige Legenden, nach welchen das Radler beispielsweise zum ersten Mal auf einer Alm gemixt wurde, um einer Bierknappheit zu entgehen, erwiesen sich wiederum als falsch.

Entstehung weiterer Biermischgetränke

In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden daraufhin zahlreiche Biermischgetränke, welche oftmals stark mit einem Kulturkreis bzw. regionalen Bräuchen verwurzelt waren.

Eine noch stärkere Unterstützung erhielten Biermischgetränke im Jahre 1993. So wurde das Biersteuergesetz angepasst, sodass es Herstellern nun auch möglich war, Biermischgetränke als fertiges Produkt anzubieten. Zuvor mussten diese Getränke stets separat erworben und im privaten Bereich gemischt werden.

In diesem Zusammenhang ist es allerdings wichtig zu betonen, dass das deutsche Reinheitsgebot weiterhin akribisch gewahrt wird. So darf das Bier zwar fertig gemixt herausgegeben werden, jedoch bis heute lediglich als Biermischgetränk klassifiziert und angepriesen werden.

Einen letzten Schub erhielten Biermischgetränke nach dem Jahre 2004, als eine Alcopopsteuer eingeführt wurde. Diese verteuerte alkoholische Mischprodukte, in welchen Schnaps enthalten ist. Viele Händler änderten daraufhin die eigene Angebots- und Marketingstrategie, sodass eine Reihe neuer Biermischgetränke in das Sortiment aufgenommen wurden und entsprechend häufiger konsumiert werden.

Herstellung und Verarbeitung

Bei der Herstellung von Biermischgetränken müssen die einzelnen Bestandteile in der Regel lediglich vermengt und dann serviert werden. Jedoch sind zahlreiche Varianten stark mit verschiedenen Bräuchen verwurzelt, sodass insbesondere Einheimische auf eine akribische Beachtung der Zusammensetzung und der genauen Vorgehensweise legen.

So müssen beispielsweise die einzelnen Grundgetränke und Beigaben in einer bestimmten Reihenfolge gemischt werden. Insgesamt ist das eigene Mischen von Biermischgetränken heutzutage aber oftmals überflüssig, da diese dank der bereits erwähnten geänderten Gesetzeslage oftmals auch als Fertigprodukt angeboten werden.

Inhaltsstoffe und Gesundheitswert

Die Inhaltsstoffe und der Gesundheitswert können hinsichtlich von Biermischgetränken natürlich nicht pauschal genannt oder beurteilt werden. So hängt dieser vom jeweiligen Biermischgetränk ab. Jedoch sind Biermischgetränke in der Regel nicht gesünder als ein klassisches Bier.

  • So wird bei diesen einerseits oftmals weiterer teils hochprozentiger Alkohol hinzugegeben, was den ungesunden Alkoholgehalt erhöht.
  • Daneben enthalten Biermischgetränke aber auch häufig kalorienreiche und zuckrige Zusätze, was den Gesamtkaloriengehalt eines Bieres eher erhöhen als senken dürfte.

Beliebte Sorten

Der Bestandteil Bier in einem Biermischgetränk ist klar. Daneben gibt es hinsichtlich der weiteren Zutaten unzählige Möglichkeiten, welche mit dem Bier kombiniert werden können. In diesem Zusammenhang stellt sich natürlich die Frage, welche überhaupt die beliebtesten Biermischgetränke sind?

(Alm)radler

Das wohl älteste Biermischgetränk, das Radler, wurde bereits erwähnt. So wird bei diesem das Bier lediglich mit

vermischt, wobei das Mischverhältnis in etwa 1:1 betragen sollte. Eine Sonderform ist dabei das so genannte Almradler. Bei diesem wird nicht eine beliebige Zitronenlimonade vermischt, sondern ausschließlich die Markenkräuterlimonade Almdudler.

Altbierbowle

Eine Altbierbowle setzt sich neben dem Altbier wiederum aus

zusammen. Besonders beliebt sind dabei frische Erdbeeren oder Erdbeeren aus der Dose. Daneben kann eine Altbierbowle aber auch mit zahlreichen anderen Früchten durchsetzt werden.

Bismarck

Im Falle des Biermischgetränks Bismarck handelt es sich um eine einfache Mischung aus dunklem Bier und

welche in der Regel in einem 1:1 Mischverhältnis vermengt werden. Dabei ist zu beachten, dass das Mischen zumeist eine starke Schaumentwicklung nach sich zieht, welche zuvor bedacht werden sollte.

BMW

BMW steht im Falle der Biermischgetränke nicht für eine Automarke, sondern für Bier mit

Diese Mischung aus Bier und Mineralwasser ist vor allem in Nordrhein-Westfalen populär.

Diesel

Das Biermischgetränk Diesel stellt eine ähnlich einfache Mischung dar. So wird bei diesem Produkt, welches je nach Region beispielsweise auch als Moorwasser, Colaweizen, Gestreiftes oder Drecksack bezeichnet wird, lediglich Bier mit

vermischt. Das Mischverhältnis liegt dabei in der Regel in etwa bei 2:1 bis 1:1 seitens des Bieres und unterscheidet sich je nach Region.

Goaßmaß

Eine Goaßmaß, welche für gewöhnlich auch nur aus einem Maßkrug getrunken wird, setzt sich neben

  • Cola

und Bier auch noch aus

zusammen.

Laternmaß

Unter einer Laternmaß, welche in Bayern auch als Lichtlamoos bezeichnet wird, versteht man wiederum die Mischung aus

hellem Bier,

  • einer Zitronenlimonade und
  • Kirschlikör.

Neben diesen Hauptsorten existieren natürlich eine Vielzahl weiterer Biermischgetränke, welche charakteristisch für die Trinkkultur verschiedene Regionen sind.