So gelingt das Kaffeekochen auch ohne Kaffeemaschine
Kaffeekochen ist heutzutage vielfach ein maschineller Vorgang. In die Kaffeemaschine werden Wasser und Filterkaffee eingefüllt. Nach einem Knopfdruck beginnt der Filtervorgang, und der heiße Kaffee fließt in die darunter befinfliche gläserne Kaffeekanne. Doch nach wie vor kann der Bohnenkaffee auch per Hand gefiltert werden. Das ist der Auftakt zu einem mußevollen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen, mit einer oder auch einigen Tassen frischen Bohnenkaffees.
Im Büro oder im Baucontainer geht es beim morgendlichen Kaffee vorwiegend um die wohltuende Wärme des oftmals ersten Heißgetränkes am Tage. Die Mitarbeiter können es kaum erwarten, dass der Kaffee durch die Maschine läuft.
Ganz anders verläuft hingegen die Kaffeezubereitung ohne Kaffeemaschine - also traditionell per Hand. Das Zubereiten und Servieren von frischem Bohnenkaffe kann durchaus mit einer Teezeremonie verglichen werden. In beiden Fällen sind Können, Erfahrung sowie ausreichend Muße gefragt.
Das Ergebnis ist für den Kaffeefreund ein frischer, heißer Bohnenkaffee aus soeben gemahlenen Kaffeebohnen.
Die Kaffeezubereitung ohne Kaffeemaschine erfolgt in mehreren Schritten. Der frische Kaffee duftet schon während des Filtervorganges und sorgt für eine erwartungsvolle Stimmung an der Kaffeetafel.
Das richtige Wasser für den Filterkaffee
Das für einen Filterkaffee verwendete Wasser muss kalt und frisch sein. Das Kaffeearoma wird um Mineralien und Salze angereichert, die im Wasser enthalten sind. Das aus der Wasserleitung entnommene Trinkwasser sollte bestenfalls säurearm und mittelhart sein. Weiches Wasser betont den Kaffeegeschmack, während die feinen Kaffeesäuren mit zunehmender Wasserhärte neutralisiert werden.
Unterschiedliche Filtertüten
Heutige Filtertüten sind einheitlich nach den Vorgaben des Erfinders Melitta genormt. 102 oder 1x2 steht für zwei Tassen Kaffee mit einem Aufguss, 104 oder 1x4 für vier Tassen, und so weiter.
Bei allen Filtertüten läuft das Wasser langsam genug durch das Kaffeepulver, um die Aromen der aufgebrochenen, also gemahlenen Kaffeebohnen zu lösen. Gleichzeitig bleiben die Bitterstoffe zurück, sie werden sozusagen ausgefiltert.
Porzellanfilter
Als Filteraufsatz ist in der heutigen Zeit der Porzellanfilter wiederentdeckt worden. Zu seinen Vorzügen gehört das Speichern der Wärme, die sich durch das Aufgießen des heißen Wassers ergibt. Darüber hinaus ist Porzellen absolut geschmacksneutral, was sich positiv auf das Kaffeearoma auswirkt.
Dosierung des Kaffeepulvers
Der frische Filterkaffee erhält seine beste Qualität, wenn die Kaffeebohnen frisch, also direkt vor dem Filtervorgang, aus der Vakuumverpackung entnommen und gemahlen werden. Für den Filteraufguss sollte der Mahlgrad mittelfein sein. Für eine Tasse Filterkasse mit einem Fassungsvermögen von 125ml sind acht, maximal zehn Gramm Kaffeepulver angebracht.
Das Volumen der Kaffeekanne, auf die der Kaffeefilter aufgesetzt wird, ist bekannt, sodass die dementsprechende Menge Kaffeepulver in die Filtertüte eingefüllt wird. Handelsübliche Dosierlöffel sind nicht genormt - die geübte Hausfrau orientiert sich gerne an dem gestrichenen Tee- beziehungsweise Esslöffel.
Vorwärmen der Kaffeekanne
Parallel zu diesen Vorbereitungen muss auch die Kaffeekanne vorgewärmt werden. Kälte beeinträchtigt das Kaffeearoma. Jede Kaffeekanne, unabhängig von ihrem Material, sollte auch deswegen vorgewärmt sein, weil der Kaffee dann spürbar länger warm bleibt.
Kaffeeaufguss
Das aufzugießende Wasser muss heiß sein, es darf jedoch nicht kochen. Eine Temperatur von neunzig Grad Celsius ist passend. Mit einem ersten, kleinen Schwall heißen Wassers wird das Kaffeepulver angefeuchtet. Nach einem anschließenden Quellvorgang von bis zu einer halben Minute wird das Wasser dann im Abstand von etwa zehn Sekunden jeweils schwallartig nachgegossen.
Der Aufguss dauert fünf bis sechs Minuten. Diese Zeit wird benötigt, damit sich die Aromen im Kaffeefilter entfalten können. Dauert er zulange, verflüchtigen sie sich.
Der frisch gebrühte Kaffee schmeckt am besten, wenn er unmittelbar nach dem Filtervorgang getrunken wird. Wie es heißt, ist die erste Tasse Kaffee immer die beste. Mit zunehmender Stehdauer verflüchtigt sich das feine Aroma, und der Kaffee schmeckt zunehmend bitter.
Zu einer gekonnten Kaffeetafel gehören also, abhängig von der Zeitdauer, mehrere Filtervorgänge, damit beim Nachschenken auch die zweite und dritte Tasse Kaffee noch genauso gut schmeckt wie die erste.