Garoto

Der Espresso wird in Portugal beinahe häufiger getrunken als in jedem anderen europäischen Land. Es entstanden somit auch diverse Abwandlungen, die durchaus ebenso für Kinder geeignet sein können. Als sogenannter Kinderkaffee ist der Garoto auch bekannt. Da diese Variante stark verdünnt wird duch Milch und Wasser wird sie auch häufig von Kindern und Jugendlichen getrpunken. Lesen sie hier alles über den portugiesischen Garoto.

Maria Perez
Von Maria Perez

Auch die portugiesische Bevölkerung blieb im Laufe ihrer Geschichte von Krisen nicht verschont. Zuweilen waren die Lebensmittel knapp, andere konnten aufgrund ihrer hohen Preise nicht erworben werden. Das Vorhandene wurde daher bestmöglich verwertet und nicht selten mehrfach genutzt.

Zubereitung

So wie der Espresso. Vielen Mensch war es nicht recht, das einmal aufgebrühte Kaffeepulver nach der Verarbeitung wegzuwerfen. Sie pressten ein weiteres Mal heißes Wasser hindurch, erhielten eine stark verdünnte Variante des Getränks, füllten dieses mit Milch auf und konnten es somit ein weiteres Mal trinken.

Auf diese Weise entstand der Garoto, der heute etwas abschätzig auch als Kinderkaffee bekannt ist. So wird das Rezept zwar tatsächlich von Kindern und Jugendlichen geschätzt, hat sich aber in Portugal selbst als eigenständige Spezialität etablieren können.

Geschmacklich verstärkt wird der Garoto übrigens mit Zucker. Auf weitere Zutaten wird dagegen verzichtet. Ebenso kann die Menge der Milch variieren, wodurch sich die Zubereitung deutlich strecken lässt.

Der Kaffee kommt vor allem immer dann zum Einsatz, wenn ein milder Durstlöscher mit einigen herben Noten gefragt ist. Gerne am Morgen oder am Nachmittag wird er gereicht. Seltener ist er dagegen zu den Mahlzeiten zu finden.

Zubereitungsalternativen

Eine Abwandlung hat sich im Übrigen nicht durchsetzen können. So wurde dem Garoto ein Schuss Weinbrand beigegeben, um ihn geschmacklich abzurunden. Diese Raffinesse blieb kulinarisch aber eher unbedeutend.

Das mag auch daran liegen, dass der Garoto allgemein nicht mehr derart stark nachgefragt wird wie noch vor ein oder zwei Jahrzehnten. Die Spezialität fällt der Konkurrenz zum Opfer.