Kleines Kaffee-ABC: Kaffee-Begriffe kurz erklärt

Mit unserem kleinen Kaffee-ABC verschaffen wir Ihnen einen Überblick über Begriffe wie Aromen, Doppio, Irish Coffee, Robusta, Yrgacheffe und Co. Zudem erläutern wir den Unterschied zwischen normalem und entkoffeinierten Kaffee und informieren Sie, wie wichtig die richtige Wasserhärte für einen perfekten Kaffee ist.

Von Claudia Haut

Was bekomme ich, wenn ich einen Caffè doppio bestelle? Und worin besteht der Unterschied zwischen Doppio und Lungo? Genauso stellen sich aber gerade Nicht-Kaffeetrinker die Frage, was genau ein entkoffeinierter Kaffee ist. In unserem Kaffee-ABC verschaffen wir Ihnen einen Überblick über die Welt des Kaffeetrinkens.

Kaffee von A bis Z

Sie erfahren hier,

  • dass man die Fachkraft des Kaffeekochens Barista nennt
  • warum man zu Fairtrade-Kaffee greifen sollte und
  • ob man den Kaffeesatz eigentlich auf den Kompost werfen darf oder ob er in die Mülltonne gehört.

In Bezug auf den Kaffeesatz können Sie bei aufmerksamem Lesen unseres Kaffee-ABCs sogar noch viel Geld sparen.

Ernte, Wasserhärte und Co.

Besonders Kaffeeliebhaber sollten sich Gedanken darüber machen, wie die Bohnen, die dann später zum Kaffee verarbeitet werden, eigentlich geerntet werden. Je nach Qualität des Kaffees werden sie nämlich per Hand oder maschinell geerntet und zusätzlich werden bei qualitativ hochwertigem Kaffee die Früchte nur im reifen Zustand gepflückt.

Außerdem erfahren Sie auch, was es mit der Wasserhärte beim Kaffeekochen auf sich hat und wie bzw. woraus früher Ersatzkaffee, der so genannte "Muckefuck", hergestellt wurde.

Aromen

Kaffeekenner bezeichnen die unterschiedlichen Kaffeesorten als

  • blumig
  • erdig
  • fein
  • nussig

usw. Der Kaffee selbst enthält viele Hundert unterschiedliche Aromen, die ihn zu etwas ganz Besonderem machen. Eine künstliche Herstellung ist bis heute nicht möglich. Doch man kann dem Kaffee ganz nach Belieben ein Aroma zusetzen.

Schmeckt man dieses Aroma deutlich, so handelt es sich um einen "aromatischen Kaffee" oder "flavoured Kaffee". Dieses Aroma

  • kann fruchtig sein und nach Orange oder Zitrone schmecken;
  • klassische Aromen sind aber Vanille, Schokolade, Haselnuss und Karamell.

Um seinen Kaffee selbst zu aromatisieren, gibt es im Handel verschiedene Zusätze, die überwiegend zuckerhaltig sind. Kaffeekenner bezeichnen einen Kaffee aber auch dann als wenig aromatisch,

  • wenn er nicht frisch gemahlen ist oder
  • falsch gelagert wurde.

Auch

  • zu hartes Wasser

kann einem Kaffee sein natürliches Aroma nehmen oder es zumindest verfälschen.

Barista

Ein Barista arbeitet für gewöhnlich in einem Café oder einer Espressobar und ist die "Fachkraft" für Kaffeegetränke. Es handelt sich bei diesem Begriff um eine Berufsbezeichnung für die Mitarbeiter, die es gelernt haben, Kaffee professionell zuzubereiten.

Das Wort stammt aus dem Italienischen und bedeutet so viel wie "Barkeeper". Allerdings ist ein Barista bei uns ausschließlich für die Zubereitung von Kaffeegetränken zuständig, im Gegensatz zu einem klassischen Barkeeper.

Ausbildungsbereiche

Um Barista zu werden, müssen umfangreiche Kurse belegt werden. Hier lernt man

  • die Geschichte des Kaffees und
  • wie der Weg vom Anbau bis zur Tasse Kaffee aussieht.

Natürlich lernt ein Barista auch,

  • wie guter Kaffee gebrüht wird
  • wie Espressomaschinen bedient und gereinigt werden und
  • was zu tun ist, wenn der Kaffee nicht so schmeckt, wie er sollte.

In weiterführenden Kursen können die Barista auch lernen,

  • wie man kleine Kunstwerke aus Milchschaum in den Espresso zaubert.

Doppio

Der Begriff "Doppio" kommt ebenso wie der Begriff "Barista" aus dem Italienischen und bedeutet "doppelt". Bestellt man einen "Caffè doppio", so erhält man jedoch keinen besonders großen Kaffee, sondern einen doppelten Espresso. Dazu werden Wasser- und Espressopulvermenge verdoppelt, und man erhält die doppelte Menge Espresso. Möchte man hingegen einen gestreckten Espresso, also doppelte Wassermenge bei gleichbleibender Espressopulvermenge, so muss man einen "Caffè lungo" bestellen.

Entkoffeinierung

In jedem Supermarkt erhält man entkoffeinierten Kaffee. Doch worin besteht der Unterschied zwischen normalem und entkoffeinierten Kaffee? Auch jeder Teetrinker sollte diesen Unterschied kennen, denn ein überzeugter Kaffeetrinker wird nur ungerne entkoffeinierten Kaffee trinken wollen.

Bei der Entkoffeinierung wird der Kaffeebohne ein Teil oder das gesamte Koffein entzogen, das darin enthalten ist. Dies geschieht dadurch, dass

  • durch die Zugabe von Wasser oder Kohlendioxid

die Koffeinmenge reduziert wird. Entkoffeinierter Kaffee enthält nur noch einen verschwindend geringen Anteil an Koffein.

Fairtrade

Den Aufdruck "Fairtrade" findet man nicht nur auf Kaffee, sondern auch auf Produkten wie zum Beispiel Tee. Wer Fairtrade-Produkte kauft, sorgt dafür,

  • dass die Arbeiter in den Produktionsländern einen Mindestlohn erhalten.
  • Außerdem erhalten diese Arbeiter - im Gegensatz leider zu vielen Arbeitern anderer Plantagen - Schutzkleidung sowie Sozialleistungen wie zum Beispiel bezahlten Urlaub.
  • Außerdem wird mit jedem gekauften Fairtrade-Produkt Geld für soziale Projekte, wie zum Beispiel den Bau eines Trinkwasserbrunnens, zurückgelegt.

Ibrik

Als Ibrik bezeichnet man ein Kännchen mit Stiel, um türkischen Kaffee zuzubereiten. Erhältlich ist ein Ibrik beispielsweise

  • aus Glas, bei dem der Griff nicht heiß wird oder auch
  • aus Kupfer mit schönen Verzierungen.

Das Kännchen kann auch auf einer Herdplatte erwärmt werden und wird nicht nur für türkischen Kaffee, sondern auch für andere Heißgetränke verwendet.

Zubereitung

Um Kaffee im Ibrik zu kochen,

  • gibt man Kaffeepulver, Wasser und Zucker je nach Anzahl der benötigten Tassen hinein.

Statt Zucker kann auch ein Gewürz wie zum Beispiel Kardamom hinzugefügt werden.

  • Während die Flüssigkeit auf der Herdplatte erhitzt wird, muss ständig gerührt werden.
  • Wenn der Kaffee aufkocht, wird er auf die Tassen verteilt.
  • Anschließend kommt nochmals Wasser in das Kännchen, um die restlichen Kaffeebestandteile erneut aufkochen zu lassen.
  • Auch diese Mischung aus heißem Wasser und Kaffeeschaum wird in die Tassen zu dem zuvor eingegossenen Kaffee gegeben.

Irish Coffee

Unter einem Irish Coffee versteht man ein Kaffeemischgetränk, bei dem unter anderem Whiskey und Sahne zu den Zutaten gehören. Erfunden wurde dieser Hot Drink - wie der Name vermuten lässt - in Irland. Hier erfahren Sie mehr über diese Kaffeespezialität, und wie man diese zubereitet.

Kompost

Wer einen eigenen Garten hat und sich das Geld für die Biotonne sparen möchte, kann einen Kompost anlegen. Wer hier die richtigen Bestandteile verrotten lässt, hat den perfekten Dünger für seine Pflanzen. Dabei gilt der Kaffeesatz als ganz besonderer Dünger, sowohl auf einem Komposthaufen als auch zwischen den Blumen und Gemüsepflanzen.

Egal ob man Kaffeepads oder Filtertüten verwendet: Beides ist kompostierbar und kann somit auf einem Kompost entsorgt werden. Wer keinen Kompost hat, trotzdem aber das Geld für den Dünger sparen möchte, der verteilt einfach den Kaffeesatz ohne Pad bzw. Filtertüte zwischen den Pflanzen.

Regenwürmer lieben den Kaffeesatz, was zur Folge hat, dass der Boden immer gut aufgelockert wird, wenn man regelmäßig mit Kaffeesatz düngt oder den Kaffeesatz auf den Kompost statt in die Mülltonne wirft.

Lungo

Das Wörtchen "Lungo" kommt aus dem Italienischen und bedeutet "lang". Wer einen Caffé lungo bestellt, bekommt einen gestreckten Espresso, also

  • einen Espresso mit mehr Wasser als sonst üblich.

Für die Zubereitung benötigt man genauso viel Espressopulver wie für eine Tasse Espresso, jedoch die doppelte Menge an Wasser und eine längere Brühzeit. Der Caffé lungo ist durch die höhere Wassermenge nicht so stark, dafür aber bitterer.

Mokka

Den Begriff "Mokka" hat wohl jeder schon gehört, doch meist kann man gar nicht genau definieren, was sich dahinter verbirgt. Häufig bekommt man in Österreich einen Espresso, wenn man "Mokka" bestellt. Unabhängig davon gibt es aber auch zum Beispiel türkischen oder griechischen Mokka. In unserem separaten Artikel gehen wir im Detail auf den Mokka ein.

Picking

"Picking" ist praktisch das Gegenteil von "Stripping". Gemeint sind mit beiden Begriffen Methoden, wie die Kaffeefrüchte geerntet werden.

  • Bei der Picking-Methode, die wesentlich aufwendiger ist, pflücken die Arbeiter nur die reifen Früchte und lassen die anderen noch weiter reifen, um sie dann später zu pflücken.

Geerntet wird per Hand, um auch wirklich nur die reifen Früchte zu erwischen. Kaffee, der durch diese Erntemethode gewonnen wird, ist natürlich deutlich teurer als anderer Kaffee. Kaffeekenner schätzen aber durchaus den Unterschied.

Robusta

Robusta ist eine spezielle Kaffeesorte. Dieser Kaffee wächst an Sträuchern oder Bäumen. Der Vorteil dieser Pflanzen ist, dass sie recht widerstandsfähig sind, vor allem gegen

  • große Hitze
  • feuchtes Klima und auch
  • gegen Krankheiten.

Die Früchte können dadurch schneller reifen und bringen einen höheren Ertrag. Man findet diese Pflanzen unter anderem in Südostasien.

Ungefähr ein Drittel der weltweiten Kaffee-Ernte stammt von dieser Art. Der höher wertige Arabica-Kaffee enthält weniger Koffein wie der Robusta-Kaffee. Die vom Baum oder Strauch geernteten Früchte werden zum Trocknen in die Sonne gelegt. Erst in den Schälmaschinen kommen die Kaffeebohnen zum Vorschein.

Stripping

Kaffeebohnen, die nach der Stripping-Methode gepflückt wurden, ergeben einen Kaffee minderer Qualität. Im Gegensatz zur Picking-Methode

  • pflücken die Arbeiter hier alle Früchte eines Baumes oder Strauches, egal ob diese schon reif sind oder nicht.

In der Regel reifen nicht alle Früchte gleichzeitig, trotzdem werden beim Stripping alle auf einmal gepflückt, während beim Picking nur die reifen Früchte geerntet werden. Dabei können die Früchte bei der Stripping-Methode entweder per Hand oder auch mit Erntemaschinen gepflückt werden. Robusta-Kaffee wird beispielsweise durch die Stripping-Methode geerntet, welche weniger arbeitsintensiv ist und somit zu einem günstigeren Preis verkauft werden kann.

Wasserhärte

Die Wasserhärte spielt eine entscheidende Rolle für den Geschmack des Kaffees. Kein Wunder, denn die Tasse Kaffee besteht zu fast 100 Prozent aus Wasser. In Deutschland werden vier Wasserhärtegrade unterschieden,

  • dabei bezeichnet die Zahl 4 besonders hartes Wasser und
  • die Zahl 1 weiches Wasser.

Je mehr Mineralien im Wasser enthalten sind, desto "härter" wird es.

Kaffeekenner bevorzugen für die Zubereitung ihres Kaffees ein gesundes Mittelmaß, also weder ein besonders weiches noch ein sehr hartes Wasser. In manchen Gegenden Deutschlands kommt genau dieses Wasser aus der Leitung. Wohnt man jedoch in einem Gebiet, in dem man es mit sehr hartem Wasser zu tun hat, so merkt man dies nicht nur am Geschmack des Kaffees, sondern auch an den Kalkresten in der Kaffeemaschine.

Um immer optimales Wasser für die Kaffeezubereitung verwenden zu können, kann man spezielle Filter in die Zuleitungen einbauen lassen oder sich einfach eine Filterkanne kaufen. Alternativ gibt es für viele Kaffeemaschinen auch separate Filter, durch die das Wasser eingefüllt wird.

Yrgacheffe

Absolute Kaffeekenner schwören auf die Kaffeesorte Yrgacheffe. Dieser Kaffee stammt aus Äthiopien und wird dort, im Gegensatz zu vielen anderen Kaffeesorten, nicht als Massenware produziert. Dies spiegelt sich natürlich auch im Preis wieder. Zudem findet man den Yrgacheffe praktisch nur in Feinkostläden oder im Versandhandel.

Diese Kaffeesorte

  • schmeckt würzig und
  • hat eine leichte Zitrusnote,

weshalb man einem überzeugten Kaffeetrinker eine wahre Freude bereitet, wenn man eine Packung dieser Kaffeesorte z.B. in einem Geschenkkorb schenkt.

Zichorie

Zichorie wird im Volksmund oft auch als "Muckefuck" bezeichnet. Gemeint ist ein Ersatzkaffee bzw. eine Pflanze, die dessen Zubereitung dienen kann. Hier gehen wir im Detail auf den Muckefuck ein.