Pharisäer Kaffee

Wieviel Rum im Pharisäer sein darf? diese Frage beschäftigte sogar ein Gericht. Das Getränk wärm an kalten Wintertagen Körper und Seele. Lesen sie hier über die Zusammensetzung und den richtigen Genuss des Pharisäers

Maria Perez
Von Maria Perez

Kann ein Getränk derart wichtig sein, dass sich ein Gericht über dessen Zusammensetzung ein umfassendes Urteil bildet? Beim so genannten Pharisäer war genau das der Fall. Dabei spielte der aufgebrühte Kaffee an sich eine untergeordnete Rolle. Entscheidend war es vielmehr, wie viel Rum diesem beigegeben werden muss.

Zubereitung

Der Pharisäer besteht grundsätzlich aus vier Teilen:

  • einem sehr starken Kaffee
  • etwas Zucker
  • einer bestimmten Menge Rum und
  • einer Haube aus Schlagsahne.

Genießer trinken den anregenden Mix durch die Sahne, wodurch sich die einzelnen Komponenten wie gewünscht verbinden.

Weniger gebräuchlich ist das Verrühren der Sahne in dem Kaffee. Gerade an kalten Winterabenden wärmt das Getränk nicht nur den Körper, sondern stärkt auch die Seele und regt die Lebensgeister an - wenn denn genügend Rum enthalten ist.

Geschichte

Im Jahre 1981 kam das Amtsgericht Flensburg zu dem Schluss, dass exakt 4 cl der Spirituose verarbeitet werden müssen. Zuvor hatten Wirte versucht, einen Pharisäer auch mit 2 cl herzustellen, was jedoch in der Folge am Spruchkörper der norddeutschen Stadt scheiterte.

Typische Zutaten

Im Übrigen ist nicht alleine der Rum ein Qualitätsmerkmal des starken Kaffeemischgetränks. Auch der Zucker spielt eine bedeutende Rolle. Hierfür sollte Würfelzucker verwendet werden. Er löst sich langsam auf und verbindet sich mit den übrigen Bestandteilen des Kaffees.

Regional bedingt kann dabei auch der Einsatz von gewürfeltem Kandiszucker möglich sein, der dem Genuss aber meist eine etwas herbe und malzige Note verleiht, die nicht jedermanns Geschmack trifft.

Letztlich sollten der Kaffee mit seinem kräftigen Charakter und der Rum die entscheidenden Komponenten sein, um den Pharisäer optimal aufzubrühen.