Kefir ist gut für die Gesundheit - das sind die Facts

Kefir ist ein orientalisches Milchgetränk, welches sich zusehends auch in Deutschland einer steigenden Beliebtheit erfreut. Man unterscheidet den Milch- sowie den Wasserkefir. Er kommt aus dem Kaukasus und ähnelt unserer Buttermilch. Kefir kann sowohl aus Schafsmilch als auch aus Ziegen- oder Kuhmilch hergestellt werden und ist äußerst gesund. Lesen Sie über die gesundheitlichen Vorzüge von Kefir und holen Sie sich Tipps zum Selbermachen.

Maria Perez
Von Maria Perez

Kefir - Gesundheitswert und Inhaltsstoffe

Bei Kefir handelt es sich um ein Sauermilchprodukt mit dickflüssiger Textur. Es stammt aus der Kaukasus-Region und erfreut sich auch hierzulande einer wachsenden Beliebtheit.

Nährwerte: Eiweiß- und Kaloriengehalt von Kefir

Mit 100 Gramm Kefir etwa 3,3 Gramm Eiweiß ein. Diese Menge entspricht 61 Kalorien.

Unterschiede: Kefir oder Buttermilch?

In einem Punkt unterscheidet sich Kefir ganz entscheidend von unserer Buttermilch: im Fettgehalt. Während der Fettgehalt bei der Buttermilch immer gleich hoch ist, kann man Kefir sowohl mit fettarmer als auch mit Vollmilch zubereiten.

So hat Kefir zwischen weniger als einem Prozent bis hin zu zehn Prozent Fett. Neben der Milch kommen spezielle Milchsäurebakterien und Kefirpilze hinzu.

Die Pilze sind eine wichtige Zutat, denn durch sie wird ein Teil des in der Milch enthaltenen Milchzuckers zu Kohlensäure und Alkohol verwandelt. In Kefir ist knapp ein Prozent Alkohol enthalten. Kefir

  • schmeckt angenehm erfrischend
  • enthält Vitamine und Eiweiß und
  • ist je nach Fettgehalt äußerst fettarm.

Bereits seit 1909 wird Kefir in Russland produziert.

Kefir oder Joghurt?

Joghurt ist ebenso wie Kefir ein gesundes Milchprodukt. Einen Unterschied gibt es in der Herstellung: man nutzt für Joghurt warme, pasteurisierte Milch mit besonderen Joghurtkulturen, während man bei der Kefirherstellung den Kefirpilz zusetzt.

Gesundheitliche Vorzüge von Kefir

Kefir gilt als ein wahrhaftes Gesundheitswunder. Grund hierfür waren Studien des russischen Wissenschaftlers Metschnikow, der das lange Lebensalter bulgarischer Bauern mit dem Konsum dieses Milchgetränks in Verbindung brachte.

Insgesamt belegen heutige Studien, dass es sich bei Kefir tatsächlich um ein äußerst gesundes Milchprodukt handelt. Dabei sorgen die hierin enthaltenen Milchsäurebakterien zunächst für eine Verbesserung der Darmflora - ein Effekt, der bei zahlreichen Milchprodukten vorgefunden werden kann. Daneben enthält der Kefir noch zahlreiche Vitamine, namentlich vor allem die Wirkstoffe

Daneben stellen aber auch die hierin gelösten Mineralstoffe

wichtige Bausteine für den menschlichen Körper dar.

Kefir als Fitnessgetränk

Mit Kefir erhalten Sie in den meisten Supermärkten ein hervorragendes probiotisches Getränk, das in der Regel ziemlich preiswert zu haben ist. Probiotika helfen, das Verdauungssystem zu regulieren und auch das Immunsystem zu stärken.

In der Tat berichtet das British Journal of Sports Medicine im Jahr 2008, dass Probiotika die Immunzellen bei Sportlern aktivieren, wodurch die Schwere von Erkrankungen der Atemwege wie Schnupfen verringert wird. Das aus Osteuropa stammende fermentierte Milchgetränk gibt es auch mit Eiweiß angereichert, so dass sich die Muskeln nach einer harten Trainingseinheit schneller erholen können.

Weiterhin ist Vitamin B12 für einen guten Energiestoffwechsel enthalten und, als Non-Plus-Ultra für den tagtäglichen Bedarf an Stressabbau, Kalzium und Vitamin D.

Zu große Konsummengen vermeiden

Trotz dieser gesundheitlichen Vorzüge sollte von sehr großen Konsummengen abgesehen werden. Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass eine dauerhafte Aufnahme großer Milchsäurebakterienkonzentrationen das natürliche Gleichgewicht der Darmflora gefährden kann, statt dieses zu unterstützen.

Darf man Kefir in der Schwangerschaft zu sich nehmen?

Kefir weist viele nützliche Mikroben auf und kann auch in der Schwangerschaft von Vorteil sein. Bei der Auswahl sollte man darauf achten, eine Variante aus pasteurisierter Milch zu wählen und außerdem auf milden Kefir zurück zu greifen, da dieser kaum Alkohol enthält.

Herstellung und Verarbeitung von Kefir

Die Produktion von Kefir stützt sich auf die Kefir Knollen. Doch was macht diese Knollen überhaupt aus und wie werden diese verarbeitet, sodass aus diesen ein schmackhaftes Milchprodukt gewonnen werden kann? Bei Kefirknollen handelt es sich um eine Pilzsorte, welche in etwa die Größe von Walnüssen erreichen können und sich durch ihre gummiartige Konsistenz auszeichnen.

Industrielle Herstellung von Kefir

Kefir wird heutzutage einerseits industriell hergestellt. Dabei werden die Kefirknollen teils auch synthetisch hergestellt und daraufhin mit zahlreichen, je nach Hersteller variierenden Beigaben vermengt. Das Ergebnis ist ein Produkt, welches oftmals nur wenig mit dem originalen Rezept des Kefirs gemein hat.

Kefir selbst machen

Alternativ kann Kefir auch selbst hergestellt werden.

Zutaten und Zubehör

Hierzu benötigt man natürlich zunächst den Kefir Pilz selbst, welchen es als Kultur im Fachhandel zu erwerben gibt. Daneben werden für dessen rezeptgerechte Herstellung noch

  • Milch
  • Plastiklöffel
  • Plastiksieb sowie
  • ein verschließbares Gefäß

benötigt.

Produktion

Der Produktionsprozess beginnt daraufhin mit dem Aufkochen der Milch, welche daraufhin in das verschließbare Gefäß zum Abkühlen gegeben wird. Dabei gilt die Faustregel, dass je höher der Fettgehalt der Milch ist, desto sahniger der Kefir ausfällt. Der Kefir wird daraufhin in die Milch gegeben und das Glas fest verschlossen.

Das verschlossene Glas wird nun an einem lichtgeschützten Ort bei Zimmertemperatur aufbewahrt. Eine niedrige Temperatur kann einerseits einen merklichen Alkoholgehalt herbeiführen, wohingegen höhere Temperaturen die Säurebildung begünstigen, weshalb das Endprodukt weniger bekömmlich wird. Der Alkoholgehalt schwankt deshalb auch entsprechend der Lagerung, wobei in der Regel Werte zwischen 0,3 bis 2 Prozent Alkoholgehalt erreicht werden.

Nach etwa zwei Tagen Gärung ist der Kefir daraufhin fertig. Zum Verzehr muss dieser deshalb nur noch durch das Plastiksieb in ein Glas gegeben werden. Dabei ist es empfehlenswert, das verschlossene Gefäß zuvor noch zu schütteln, da es sonst zu keiner Vermengung der dickflüssigen Anteile mit Resten der Milch kommt.

Vermehrung

Die Kefirknolle, welche sich nun im Sieb befindet, kann natürlich auch weiter verwendet werden. So muss diese nur abgespült und einige Tage trocken gelagert werden. Daraufhin können mit dieser noch einige Portionen dieses nahrhaften Getränks produziert werden.

Rezepte mit Kefir

Kefir wird in der Regel pur getrunken. Dabei kann man ihn im Sommer zum Beispiel auch mit Eiswürfeln genießen.

Ebenfalls stellt er aber eine gute Zutat für Cocktails oder Smoothies dar. Auch sind diverse Desserts und Cremes möglich. Manche Menschen bereiten auch ihr Müsli mit Kefir statt Joghurt zu.

Kefir-Sorten

Milchkefir

Kefir ist ein Produkt, welches auf eine traditionsreiche orientalische Vergangenheit zurückblicken kann. Auf die Herstellung klassischen Kefirs wurde bereits eingegangen. So handelt es sich hierbei um den Milchkefir, welcher gleichzeitig auch jenes Produkt ist, welches eine lange Tradition genießt und von den damaligen Hirten konsumiert wurde.

Wasserkefir

Neben dem Milchkefir erfreute sich aber auch der Wasserkefir in den letzten Jahren einer steigenden Beliebtheit. Bei diesem kommen

zum Einsatz. Im Folgeprozess wird ein ähnlicher Gärungsprozess wie beim Milchkefir unternommen, wobei lediglich zuvor noch die restlichen Zutaten beigegeben werden. Wasserkefir ist heutzutage auch im Handel als Fertigprodukt erhältlich, stellt angesichts des populären Milchkefirs nichtsdestotrotz eher eine Randerscheinung dar.

Geschichte des Kefirs

Es kann davon ausgegangen werden, dass Kefir zunächst von Schafshirten im Orient hergestellt und konsumiert wurde. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte wurde Kefir zu einem festen Bestandteil der Stammeskultur dieser muslimischen Wanderstämme, weshalb es im Laufe des 18. Jahrhunderts auch zu ersten Aufzeichnungen kam.

Durch eine russische Frau erlangt der Kefir Bekanntheit

Es sollte allerdings bis zum Jahre 1908 dauern, bis der Kefir von der Stammeslandschaft aus die Weltbühne betreten konnte. Verantwortlich hierfür war die Russin Irina Sakharova, die nach einer Orientreise den Kefir mit nach Moskau brachte und dessen heilende Wirkung pries.

Der Kefir erlangte daraufhin die Aufmerksamkeit der russischen Bevölkerung, wonach dieser zunächst nach Russland, später auch in weite Teile Europas exportiert wurde. Heute ist Kefir immer noch ein typisch orientalisches Produkt, welches nichtsdestotrotz auch in der westlichen Welt erworben werden kann und relativ häufig konsumiert wird.