Der Elsbeerbrand

Früchte des Elsbeerbaums

Der Grund dafür ist zum einen die geringe Ausbeute bei der Ernte und zum anderen die mehrjährigen Fruchtpausen. Da der Elsbeerbaum nicht jedes Jahr Früchte trägt, kann auch nicht geerntet werden.

Der Elsbeerbaum ist eine Laubbaumart, er ist auch unter anderen Namen bekannt wie zum Beispiel

• Elzbeere
• Alzbeere
• Arisbeere
• Arlesbeere
• Atlasbaum
• Schöne Else
• Schweizer Birnbaum oder
• Wilder Sperberbaum.

Die Elsbeere blüht im Frühjahr weiß und ihre Früchte sind oval bis rundlich, zuerst sind sie olivgrün und später dann bräunlich mit helleren Punkten. In Deutschland findet man in einigen Regionen Elsbeerbaumbestände.

Als Solitärbaum ist die Elsbeere kaum anzutreffen. Ihre Früchte reifen im Oktober, sie sind klein und ähneln ein bisschen Äpfeln. Roh gegessen, schmecken sie recht herb.

Die Ernte ist sehr aufwendig, denn sie muss per Hand erfolgen, weil man die Früchte nicht abschütteln kann. Die Früchte sind wegen ihrer adstringierenden Eigenschaften bekannt.

Erst wenn sie überreif sind oder erhitzt werden, wird das Tannin abgebaut. Diese pflanzlichen Gerbstoffe sorgen für die zusammenziehende Wirkung.

Alkoholgehalt und Herstellung

Besonders im Elsass wird ein Obstbrand unter dem Namen Alisier aus Elsbeeren hergestellt. In Österreich ist er auch als Adlitzbeerenschnaps bekannt.

Unter Liebhabern gilt er als Spezialität. Sein eher herber Geschmack erinnert an Schlehenbrand. Der Alisier hat etwa 45% Alkohol.

Leider ist die Ausbeute nur sehr gering und wenig ertragreich. Um zwei Liter Schnaps zu gewinnen, benötigt man etwa hundert Liter Maische. Die Elsbeeren müssen nach der Ernte noch einige Tage nachreifen. Danach werden die Früchte zerkleinert und für etwa zwei Wochen eingemaischt.

Traditionell wird der Elsbeerbrand in Kupferbrennblasen zweifach gebrannt. Dem Rohbrand schließt sich ein Feinbrand an. Der Mittellauf wird mit Quellwasser auf Trinkstärke verdünnt.

Der fertige Elsbeerbrand wird von Genießern sehr geschätzt und hat einen hohen Seltenheitswert. Er ist für seinen außergewöhnlichen Geschmack und das erlesene Bouquet bekannt.

Verwendungsmöglichkeiten

Ein Elsbeerbrand ist eigentlich viel zu schade, um ihn zum Kochen und Backen zu verwenden. Diese Rarität genießt man am besten

• als Aperitif
• als Digestif oder
• zwischendurch pur.

Sein auserlesenes Bouquet verfeinert allerdings Dessert und verleiht ihnen eine hochfeine Note. Liebhaber bezeichnen die Elsbeeren als die "Trüffel unter den Früchten".

Dieses Wildobst kann auch

• zu Marmelade gekocht und
• mit einem Schuss Elsbeerbrand verfeinert werden.

In Longdrinks und Cocktails gibt der Elsbeerbrand ein ganz auserlesenes Aroma.

Aus Österreich kennt man Rezepte wie

• Elsbeernudeln in Steinpilzsoße
• Elsbeerschnitten
• Elsbeersuppe oder auch
• Elsbeer Topfenauflauf.

Alle Gerichte können mit Elsbeerbrand verfeinert werden. Elsbeerbrand passt aber auch besonders gut zu Wildgerichten.