Das Kirschwasser
Kirschwasser ist unter anderem als Zutat für die berühmte Schwarzwälder-Kirschtorte bekannt. Aber auch allgemein in Deutschland und weit über die Landesgrenzen hinaus erfreut es sich größter Beliebtheit.
Kirschen
Bei der Produktion von Kirschwasser finden Süßkirschen Verwendung. Der Anbau von Süßkirschen gehört nach den Äpfeln flächenmäßig zu dem bedeutendsten Obstanbau. Die Kirsche existiert als Wild- und Kulturform.
Die so genannte Herzkirsche zeichnet sich durch größere und süße Früchte aus. Ihre Früchte reifen im Juli. Süßkirschen gelten als wärmeliebendes Halbschattengewächs und sind in fast ganz Europa verbreitet.
Der Anbau von Süßkirschen hat in Europa Tradition, ganz besonders in Süddeutschland. Die Erträge sind allerdings geringer als bei anderen Baumobstarten. Für die Produktion von Kirschwasser werden ausschließlich Süßkirschen verwendet. Man findet aber auch Kirschwasserspezialitäten, die aus Sauerkirschen hergestellt werden.
Herstellung
Die Kirschen, die für Kirschwasser verwendet werden, sind kleinfruchtiger, haben dafür aber mehr Aroma und sind zuckerhaltiger als die Früchte, die für den Frischverzehr angeboten werden. Das gibt dem Kirschwasser den intensiven Geschmack. Auch hier bilden die vergorenen Früchte das Ausgangsprodukt für die Destillation.
Unter Destillation versteht man gemeinhin einen Stoff, dessen Dämpfe bis zum Sieden erhitzt werden, um dann durch einen Kühler geleitet wieder verflüssigt zu werden. Früchte werden vermutlich seit der Technisierung im 19. Jahrhundert gebrannt, da Baumobst vorher knapp war.
Es war arbeitsintensiv und versprach eine nur geringe Ausbeute. Deshalb wurden eher Getreide und später auch Trauben zur Schnapsherstellung verwendet. Dann bahnten sich allerdings die Edelobstbrände ihren Weg.
- Auch heute noch werden die Kirschen vorwiegend von Hand gepflückt und landen ohne Stiel in der Brennerei.
Das fertige Destillat lagert in Steingut oder Glasbehältern. So behält es sein farbloses Aussehen, was ihm dem Namen "Wasser" eingebracht hat.
- Unmittelbar nach dem Brennen enthält das Kirschwasser 60 bis 80 Prozent Alkohol.
- Das Destillat wird dann trinkfertig mit enthärtetem Wasser rückverdünnt
und enthält dann um die 45% Alkohol, manchmal auch höher. Bei der Lagerung sind Temperaturschwankungen erwünscht, da sich diese positiv auf die Qualität des Kirschwassers auswirken.
In der Regel wird Kirschwasser pur getrunken, am besten bei Zimmertemperatur oder leicht gekühlt. Man kann es aber auch für Cocktails und Longdrinks verwenden.
Exotischer Cocktail
Für einen exotischen Cocktail verwendet man:
- 2 cl Kirschwasser
- 100 ml Kirschsaft
- 50 ml Kokosnussmilch und
- crushed Eis.
Weitere Verwendung
Kirschwasser dient aber auch
- als Aromageber etwa beim Käsefondue oder in Soßen und Suppen.
Weiterhin kennt man es
- als Zutat bei der legendären Schwarzwälder Kirschtorte und bei der Zuger Kirschtorte.
Bei der Schwarzwälder Kirschtorte werden die Tortenböden mit Kirschwasser getränkt. Man findet aber auch Rezepte, bei denen die Kirschen in Kirschwasser eingelegt werden.