Der Mirabellenbrand
Es heißt, dass der Mirabellenbrand besonders bei Damen sehr beliebt ist. Die Mirabellen verleihen ihm die besondere fruchtige Note.
Mirabellen
Mirabellen sind eine Unterart der Pflaumen; man bezeichnet sie auch als die sonnengelben Schwestern der Zwetschgen. Man geht davon aus, dass sie in Kleinasien aus einer wilden Pflaumenart kultiviert wurden.
Mirabellen werden hauptsächlich in Mittel- und Südeuropa kultiviert; man findet sie aber auch im nördlichen Afrika. In Deutschland werden sie vorwiegend
- in der Pfalz
- am Mittelrhein und
- in Mainfranken
angebaut. Zu dem größten Mirabellenanbaugebiet zählt das französische Lothringen. So nennt man die Mirabelle auch die "Königin Lothringens". Mirabelle de Lorraine ist eine EU-weit geschützte Herkunftsbezeichnung. Diese Mirabellen
- kommen aus einem scharf umrissenen Gebiet
- müssen eine bestimmte Größe sowie
- einen festgelegten Zuckergehalt
aufweisen. Mirabellen werden im August und September geerntet. Die Früchte erntet man hauptsächlich durch Schütteln am Stamm, unter dem ein Netz aufgespannt wurde, um sie aufzufangen. Das aromatische Fruchtfleisch der Mirabellen lässt sich leicht vom Kern lösen.
Herstellung
Der Großteil der Ernte dient der Herstellung von Marmeladen und Mirabellenbrand. Zur Verwendung kommen nur reife Früchte; diese werden in Fässer gefüllt und eingeschlagen. Das bedeutet, dass die Schale mechanisch aufgeschlagen wird, um den Gärungsprozess zu beschleunigen.
Ungefähr sechs Monate reift die Maische und vergärt, um dann gebrannt zu werden. Das Destillat hat einen Alkoholgehalt von circa 80 Prozent; der Mirabellenbrand wird dann auf trinkfähige 40% Alkohol verdünnt.
Das Destillat reift in Glasbehältern und kommt dann in Glasflaschen auf den Markt. Vor allen Dingen von Kleinbrennereien kann so ein Mirabellenedelbrand den stolzen Preis von fast hundert Euro erreichen, hauptsächlich wenn er prämiert ist.
Verwendungsmöglichkeiten
Der Mirabellenbrand passt zu allen Gerichten, bei denen Mirabellen verwendet werden. Ob in
- der Mirabellenbrand gibt als Zutat ein ganz besonderes Aroma. Eine Spezialität sind beispielsweise die Mirabellenknödel. In Georgien gibt es die "Tkemali", eine populäre süß-scharfe Soße, aus Mirabellen und Mirabellenbrand bereitet wird.
Auch bei
kann der Mirabellenbrand Verwendung finden. Schokoladeneis mit eingelegten Mirabellen sowie ein Schuss Mirabellenbrand und Schlagsahne können den Abschluss für ein gelungenes Menü bilden.
- In Fruchtquark oder Joghurtcremes
schmeckt ein Obstbrand sehr lecker; man kann auch die Früchte in Mirabellenbrand einlegen und dann unter den Joghurt oder den Fruchtquark mischen. Besonders gut schmeckt so ein Dessert, wenn man ihm noch Rohrzucker beigibt.
Mit etwas Phantasie lassen sich ganz wohlschmeckende Desserts und andere Speisen kreieren, da ein Obstbrand mit vielen Geschmacksnuancen harmoniert.