Wissenswertes zum Karottensaft - Geschichte, Herstellung und Sorten

Beim Geschmack dieses Getränks scheiden sich die Geister. Während manche dessen natürlichen Geschmack und wohltuende Wirkung preisen, stören sich andere am vermeintlich bissigen und schlechten Aroma. Die Rede ist vom Naturprodukt Karottensaft. Heutzutage ist er als Fertigprodukt in jedem Supermarkt erhältlich.

Maria Perez
Von Maria Perez

Geschichte

Die Geschichte des Karottensaftes ist zum einen eng mit der Geschichte der Karotte verbunden und kann zum anderen heutzutage nur unzureichend rekonstruiert werden. Die Karotte war dabei schon bereits in der Antike bekannt. So pries man bereits damals deren antibakterielle Wirkung, nach welcher durch deren Konsum Krankheiten einfach verschwinden sollten.

Erste Verarbeitung von Karotten fand in Klöstern statt

Es kann davon ausgegangen werden, dass es bereits zu dieser Zeit zur Herstellung von Getränken kam, welchen zerstampfte Karotten beigegeben wurden. Einem geregelten Verarbeitungsprozess unterlag der Karottensaft dann aber wohl erst in den Klöstern des Mittelalters. So pflanzten die damaligen Mönche damals häufig Karotten in den Gemüsegärten an, da es sich bei der Karotte um ein Gemüse handelt, welches auch in Mitteleuropa gut gedeiht.

Die Verarbeitung der Karotten zum Saft wurde daraufhin auch schriftlich fixiert, wodurch diese Saftsorte zum ersten Mal als Rezept mit Hinweisen zur richtigen Herstellung festgehalten wurde. Im Zuge der Industrialisierung und den steigenden technischen Möglichkeiten kam es im 20. Jahrhundert schließlich auch zur industriellen Produktion und zu weltweiten Exporten dieses Konsumguts.

Heutzutage ist Karottensaft ein klassischer Gemüsesaft, der in fast jedem Supermarkt erworben werden kann.

Herstellung und Verarbeitung

Der Karottensaft ist ein natürliches Produkt, welches auch leicht selbst hergestellt werden kann. Doch worin unterscheidet sich die Eigenproduktion hinsichtlich des Ergebnisses von Fertigprodukten und welche Schritte sind bei dieser zu beachten?

Fertigprodukte

Zunächst einmal muss hiesiger Karottensaft dem deutschen Lebensmittelgesetz entsprechen, nach welchem es sich bei Gemüsesäften um unverdünnte, zum unmittelbaren Verzehr bestimmte Getränke handeln muss. Im Falle von Fertigprodukten ist dies oftmals nicht der Fall, weshalb diese streng genommen auch nicht als Karottensaft klassifiziert werden dürfen.

Stattdessen handelt es sich hierbei in der Regel um Karottennektar. Bei dieser Getränkesorte muss der reine Gemüseanteil nur 40 Prozent betragen. So wird es den Herstellern im Zuge des maschinellen Produktionsprozesses auch möglich, dem Gesamterzeugnis Zugaben beizumischen, welche dieses geschmacklich verändern und dessen Haltbarkeit verlängern.

Eigene Herstellung

Einen richtigen Karottensaft erhält man hingegen meist nur im Fachhandel oder indem dieser selbst hergestellt wird. Eine solche Eigenproduktion gestaltet sich relativ leicht. So benötigt man hierfür lediglich einen Entsafter. Eine Obstpresse eignet sich für den Saftgewinn hingegen nicht.

Die Karotten werden geschält, in kleine Stücke geschnitten und in den Entsafter gegeben. Das Produkt ist reiner Karottensaft, der theoretisch noch mit Wasser verdünnt werden kann.

Sorten

Das Aroma eines Karottensaftes ist nicht Jedermanns Geschmack. Existieren in diesem Zusammenhang vielleicht noch andere Sorten dieses Getränks, welche sich hinsichtlich der Geschmacksgebung von der Standardvariante unterscheiden?

Saft und Nektar

Prinzipiell existieren im Handel natürlich Karottensaft und Karottennektar. Letzterer mag süßlicher und somit in der Regel besser schmecken, enthält dafür allerdings auch zahlreiche Zutaten, welche als gesundheitlich fragwürdig einzustufen sind.

Mögliche Zutaten bei Eigenproduktion

Hinsichtlich der Eigenproduktion existiert prinzipiell eine Sorte des Karottensaftes. Dieser kann nichtsdestotrotz noch mit einer Reihe von Zutaten verfeinert werden. So eignet sich vor allem

  • die Beigabe von Honig und
  • die Streckung mit Wasser

dazu, den bissigen Geschmack von Karottensaft zu entschärfen. Daneben können aber auch

zum Einsatz kommen. Das Ergebnis ist dann ein interessantes Getränk, welches oftmals wenig mit dem Ausgangsprodukt Karottensaft gemeinsam hat.

Inhaltsstoffe und Gesundheitswert

Dem Karottensaft wird eine gesundheitlich äußerst positive Wirkung zugeschrieben. Doch ist ein solcher Wirkungsmechanismus überhaupt wissenschaftlich belegt und wenn ja, inwiefern äußert sich dieser überhaupt? Und kann der Konsum hoher Dosen dieses Gemüsesaftes nicht auch schädlich für unseren Körper sein?

Beta-Carotin und Vitamin A

Zunächst einmal weist der Karottensaft, ebenso wie die Karotten, eine hohe Konzentration an Beta-Carotin auf. Dieser Inhaltsstoff der Karotte, welcher auch für die für Karotten typische Farbgebung sorgt, wird innerhalb des menschlichen Körpers in Vitamin A umgewandelt.

Dem Vitamin A wird wiederum eine essentielle Bedeutung innerhalb des menschlichen Organismus zugeschrieben. Karottensaft trägt deshalb zu

bei.

Vitamin E

Neben dem Vitamin A findet sich innerhalb dieses Gemüsesaftes aber auch eine hohe Konzentration an Vitamin E. Letzteres gilt als

  • ein Binder freier Radikaler

und damit als

sodass es zu einer Verbesserung der Durchblutung des gesamten Körpers kommt. Diese zwei Vitamine finden sich allerdings in so großen Dosen innerhalb dieses Getränks, dass der menschliche Körper diese nur schwer aufnehmen kann.

Unterstützt werden kann dieser Aufnahmeprozess durch das Aufnehmen von etwas Fettigem. Dies kann ein in den Saft gemischter Esslöffel Öl oder eine fettige Speise sein. Die fettlöslichen Vitamine A und E können so besser gebunden und letztlich auch verwertet werden.

Insgesamt ist der Karottensaft demnach ein durchaus sehr gesundes Produkt, welches bedenkenlos in die tägliche Ernährung integriert werden kann. Überdosen sollten dennoch vermieden werden, da sonst der natürliche Vitamin- und Hormonhaushalt negativ beeinträchtigt werden könnte.