Wissenswertes zu Rum - Geschichte, Herstellung, Sorten und Gesundheitswert
Rum ist heutzutage ein Klassiker unter den Spirituosen, welcher auch in zahlreichen Cocktails Anwendung findet. Es gibt mehrere Sorten, die sich mitunter im Mischungsverhältnis oder der Lagerungsart voneinander unterscheiden.
Geschichte
Da für die Rumherstellung Zuckerrohr benötigt wird, welches ursprünglich nicht aus der Karibik, sondern aus Asien stammt, sollte die erste Rumherstellung bis auf die Zeit der Handelsfeldzüge des Christoph Kolumbus auf sich warten lassen. So brachte dieser das Zuckerrohr aus Asien mit in die Karibik, woraufhin dieses dort kultiviert wurde und aufgrund der idealen klimatischen Bedingungen auch prächtig gedieh.
Der erste Rum - Abfallprodukt bei der Zuckerherstellung
Während der Zuckerherstellung, welche nun in der Karibik zu florieren begann, entstand auch stets ein Abfallsprodukt. Einige Händler begannen mit diesem zu experimentieren und wandten auch die dort bekannte Destilliertechnik namens Taifa an.
Das Ergebnis erstaunte sie, da es sich beim Destillat um eine hochprozentige Substanz handelte, welche heutigem Rum ähnelt. Sie begannen daraufhin damit, die Abfälle der Zuckerherstellung zu diesem Getränk zu verarbeiten und ebenso wie den Zucker zu vermarkten.
Im 17. Jahrhundert wurde es so für Seeleute üblich, stets eine Flasche dieses Urrums mit sich zu führen. Daneben wurden auch die Sklaven mit diesem Getränk versorgt, da man sich hierdurch eine Stimmungsaufhellung und Steigerung der Leistungsfähigkeit dieser versprach.
Im Laufe des 18. Jahrhunderts erreichte der Rum auch zunehmend Europa und die noch junge USA. Hier begann man nun damit, dieses Getränk weiter zu verfeinern und in Fässern zu lagern. Das Ergebnis war der uns bekannte Rum, welcher heutzutage weltweit Anhänger hat und dementsprechend in vielen Teilen der Welt konsumiert wird.
Herstellung und Verarbeitung
Früher gewann man den Rum also aus jenen Abfällen, welche im Zuge der Zuckerproduktion entstanden. Doch wie gestaltet sich die heutige Herstellung dieser Spirituose und was muss während der Verarbeitung beachtet werden?
Die Grundsubstabstanz besteht aus Wasser, Zuckerrohrsaft und gehäckseltem Zuckerrohr. Letzteres wird im Falle industrieller Produktion auch häufig durch die so genannte Melasse ersetzt. Diese drei Hauptzutaten werden daraufhin in speziellen Fässern vermengt, wodurch eine Maische entsteht.
Diese Substanz wird daraufhin fermentiert, was wiederum einen Gärungsprozess darstellt, der für den Alkoholgehalt von etwa 5 Prozent am Ende dieses Vorgangs sorgt. Das Ganze wird daraufhin destilliert und hat nun einen Alkoholgehalt von über 60 Prozent.
Die Herstellung von weißem Rum
Soll eine weiße und nicht braune Rumerzeugung erfolgen, dann sind diesem Gemisch noch einmal destilliertes Wasser beizugeben. Heutzutage wird dieses Gemisch daraufhin noch in Eichenfässern gelagert. Während dieser Lagerung nimmt der Rum Aromastoffe des Fasses auf, sodass sich dessen Geschmack verfeinert.
Gleichzeitig kommt es aber auch zum Auftreten des so genannten Schwunds, also der Verdampfung von Alkohol aus dem Fassinneren. Dieses wird bei der Rumherstellung einerseits durch Wasser, andererseits aber auch durch Karamelsirup ersetzt. Letzteres sorgt nicht nur für einen aromatischen Gewinn und einen Substanzausgleich, sondern auch für eine Intensivierung der charakteristischen Farbgebung braunen Rums.
Die Rumproduktion ist daraufhin nach einigen Monaten des Reifens in Fässern abgeschlossen, so dass der Rum in Flaschen abgefüllt werden kann und nun verzehrfertig ist.
Sorten
Rum gibt es in verschiedenen Sorten und wird zudem auch anhand verschiedener Qualitätsmerkmale kategorisiert. Doch was sollte der Endverbraucher in diesem Zusammenhang wissen, so dass dieser Rumsorten sicher erkennen und ein Produkt erwerben kann, dessen Qualität bekannt ist?
Original Rum
Hinsichtlich der Sorten kann heutzutage einerseits Original Rum erworben werden. Bei diesem handelt es sich um ein importiertes Gut, welches nach den ursprünglichen Auflagen hergestellt wurde und einen Alkoholgehalt von rund 70 Prozent aufweist.
Echter Rum
Beim Echten Rum handelt es sich wiederum um einen Original Rum, welcher prinzipiell gleiche Merkmale aufweist, beim Abfüllen in die Flaschen aber auf einen Alkoholgehalt von rund 40 Prozent verdünnt wurde.
Blended Rum
Der so genannte Blended Rum stellt, ähnlich wie bei den Whiskeys, dagegen eine Mischung zahlreicher Original Rum Sorten dar, welche auch aus verschiedenen Jahrgängen stammen können.
Flensburger Rum
Beim so genannten Flensburger Rum Verschnitt handelt es sich um ein Mischgetränk, welches nur zu 5 Prozent aus dem Original Rum bestehen muss. Der Rest besteht aus Wasser und Neutralalkohol, sodass ein Alkoholgehalt des gesamten Gemisches von etwa 40 Prozent erreicht wird.
Rum agricole aus den französischen Antillen
Wer mal etwas Besonders schenken oder sich selbst etwas Gutes gönnen möchte, der kann zu besonderen Rumsorten greifen. "Rhum agricole" darf sich nur der Rum nennen, der in einer bestimmten Gegend, nämlich den französischen Antillen, produziert wird.
Im Gegensatz zum normalen Rum wird hier als Zutat Zuckerrohrsaft verwendet. Zwar gibt es auch einige andere Hersteller, die Zuckerrohrsaft verwenden, doch produzieren diese in anderen Gegenden und dürfen ihren Rum daher nicht "Rhum agricole" nennen.
Weißer Rum
Mindestens genauso bekannt ist der Weiße Rum, der zum Martinique Rum gehört und ein Qualitätsmerkmal darstellt. Nur der Rum, der drei Monate in speziellen Fässern aus Edelstahl gelagert wird, darf sich Weißer Rum oder "Rhum Agricole AOC blanc" nennen.
Ein etwas älterer Rum der ein Jahr gelagert wird, darf die Qualitätsbezeichnung "AOC" tragen, wenn der Rum in Fässern aus Eichenholz gelagert wurde.
Bei Jamaika-Rum auf Qualitätsunterschiede achten
Bekannt und beliebt ist auch der Jamaika-Rum, der sehr intensiv und teils scharf schmeckt. Hochwertigen Jamaika-Rum kann man pur genießen, billigen Jamaika-Rum jedoch nur zum Mischen von Cocktails oder für einen "Grog" verwenden.
Tschechischer Rum
Was früher als "Tschechischer Rum" bezeichnet wurde, heißt heute "Tuzemak". Es handelt sich dabei um einen Brand, der aus Zuckerrüben hergestellt wird.
Lagerungs- und Nutzungsunterschiede
Daneben können Rums auch noch hinsichtlich ihrer Lagerdauer differenziert werden.
- Während ein VO auf dem Etikett auf eine Fasslagerungsdauer von drei Jahren hinweist,
- stehen VSOP und XO für eine Lagerdauer von mindestens vier bzw. sechs Jahren.
Letztlich findet Rum auch noch in zahlreichen Cocktails Anwendung und wird häufig verdünnt serviert.
Inhaltsstoffe und Gesundheitswert
Rum ist das Kultgetränk der Seefahrt. So wurde dieses früher von Matrosen konsumiert, welche hierdurch glaubten vor dem Auftreten von Skorbut sicher zu sein. Doch hält der Verzehr von Rum überhaupt irgendwelche gesundheitlichen Vorzüge bereit oder treten im Falle des Konsums nicht doch nur die gewöhnlichen Risiken und Schäden des Alkoholverzehrs ein?
Tatsächlich sind hinsichtlich des Rumverzehrs keinerlei positive Auswirkungen bekannt. Der Konsum sollte stets verantwortungs- und maßvoll erfolgen, so dass die Risiken des Eintritts von Alkoholfolgeschäden minimiert werden und somit zu vernachlässigen sind.
Rum in Cocktails und beim Backen
Backwaren und Cocktails verleiht der Rum eine ganz eigene Note. Das Mixen von rumhaltigen Cocktails bekommt man auch zu Hause hin, und backen mit Rum ist denkbar einfach.
Cocktails mit Rum gibt es viele. Fast immer nennt man den Rum dann die "Basis" des Cocktails, weil er den Geschmack des Getränkes vorgibt.
Ein beliebter und bekannter Cocktail, der zu den so genannten Longdrinks gezählt wird, ist der "Cuba Libre". Neben Rum in unterschiedlichen Sorten gehören in diesen Cocktail noch
Nicht weniger beliebt ist aber auch der "Mojito", ein Cocktail aus Rum,
- Rohrzucker
- Minzblättern
- Limettensaft
- einer Limettenscheibe als Dekoration und
- Sodawasser.
"Swimming Pool" bezeichnet nicht nur das kühle Nass, das man im Sommer so liebt, sondern auch einen Cocktail, der unter anderem Rum enthält. Weitere Zutaten sind mitunter
- Wodka und
- Ananassaft.
Rumhaltigen Cocktail selbst mixen
Wenn man zu Hause einen Cocktail mit Rum mixen möchte, so benötigt man zum Beispiel
- weißen Rum
- Zuckersirup und
- Zitronensaft.
Diese Zutaten mischt man zusammen mit Eis gut durcheinander und serviert den Cocktail anschließend in einem schön dekorierten Cocktailglas.
Rumrosinen und andere Verwendungsmöglichkeiten von Rum beim Backen
Rumrosinen geben jedem Kuchen einen eigenen Geschmack. Dazu legt man einige Stunden oder am Tag vorher die benötigte Rosinenmenge in einer Schüssel mit Rum ein.
Die Rosinen nehmen den Geschmack an und können anschließend zum Backen verwendet werden, wie normale Rosinen. Besonders in Käsekuchen oder im Guglhupf schmecken die Rumrosinen besonders gut.
Bratapfel
Natürlich müssen auch die, die keine Rosinen mögen, nicht auf Rum in Gebackenem verzichten. So passt zur Winter- und Weihnachtszeit zum Beispiel ein leckerer selbst gebackener Bratapfel.
Neben
- Äpfeln einer aromatischen Sorte
benötigt man noch
- Mandelstifte
- Rum
- Honig und
- Butter.
Die Schale der Äpfel wird entfernt und das Kernhaus vorsichtig herausgeschnitten. Ganz einfach geht dies mit einem Apfelausstecher. Die Äpfel werden in eine Auflaufform gelegt und die Mandeln, der Honig und die Butter vermischt.
Mit dieser Masse werden nun die Äpfel gefüllt und mit Butterflöckchen bestreut. Nach etwa zwanzig Minuten im Ofen kann man die Bratäpfel mit Vanillesauce servieren.
Zum Backen von Kuchen und Torten kann man statt frischem Rum auch Rum-Aroma verwenden.