Brennnesseltee - Wie und wann wirkt er und wie wird er zubereitet?
Brennnesseln werden von vielen Menschen als ein lästiges Unkraut empfunden, doch gleichzeitig werden ihnen bereits seit Jahrtausenden gesundheitlich positive Wirkungen zugeschrieben. Brennnesseltee erfreut sich großer Beliebtheit. Er wirkt bei zahlreichen Beschwerden und regt den Stoffwechsel an. Lesen Sie über die Wirkung von Brennnesseltee und holen Sie sich Tipps zur Zubereitung.
Bei welchen Beschwerden hilft Brennnesseltee? - Wirkung und Inhaltsstoffe
Die Brennnessel ist bei uns meist als Unkraut bekannt und weit verbreitet. Ihre heilkräftige Wirkung ist nur den wenigsten Menschen bekannt.
Ihren Namen verdankt sie der Tatsache, dass sie bei Berührung unangenehm brennt. Man findet sie in Gärten auf Wiesen, Feldern und in Wäldern.
Brennnesseltee hat einen herben und ganz charakteristischen Geschmack; oft wird er mit anderen Kräutern kombiniert. Verwendet werden das Kraut und die Samen.
- Mineralsalze
- Carotinoide
- Caffeyol-Chinasäuren und
- biogene Amine
- in der Brennnessel konzentrieren sich viele bedeutsame Vitamine und Mikronährstoffe. Besonders zu erwähnen sind
die die Mineralspeicher des Körpers auffüllen. Carotionide schützen die Körperzellen vor oxidativem Stress, Kalium schwemmt überschüssiges Wasser aus und beugt so Infekten der ableitenden Harnwege und Nierengrieß vor. Auch Prostatabeschwerden lassen sich durch Brennessseltee lindern.
Gesundheitliche Vorzüge von Brennnesseltee
Der Brennnesseltee hat vor allen Dingen
- blutreinigende
- blutstillende und
- blutbildende
Eigenschaften. Außerdem kurbelt er den Stoffwechsel an. Deshalb wird er gerne auch als Frühjahrskur angewendet. Weiterhin wirkt er
- appetitanregend
- schleimlösend und
- harntreibend.
Die Kombination aus Eisen und Vitamin C macht Brennnesseln zu einem wertvollen Mittel gegen Eisenmangel, da der Körper das Eisen gut verwerten kann. Letztlich ist noch die hohe Konzentration an Kieselsäure erwähnenswert, welche unserem Körper als Grundbaustein für die Nagel- und Haarproduktion dient.
Die Brennnessel galt schon bei unseren Vorfahren als natürliches Mittel gegen
- Skorbut
- Rheuma und
- Erschöpfung.
Brennnesseltee kann aber noch mehr: er
- kräftigt Bindegewebe, Haare und Fingernägel
- stärkt die Abwehrkräfte
- lindert Schmerzen und
- hemmt Entzündungen.
Studien ergaben, dass der Brennnesseltee tatsächlich gesundheitstechnisch positiv einzustufen ist. Es sollte lediglich davon abgesehen werden, über längere Zeiträume Mengen über einen Liter täglich zu konsumieren, da sonst der natürliche Wasserhaushalt des Körpers aus dem Gleichgewicht gebracht werden kann.
Weitere Anwendungsgebiete des Brennnesseltees
Abgesehen davon zeichnet sich dieser Tee durch seine große harntreibende Wirkung aus und macht sich so zu einem idealen Bekämpfungsmittel von Harnwegsinfektionen. Daneben kann der Brennnesseltee auch in Form einer Durchspülungstherapie über eine Woche in großen Mengen konsumiert werden, was wiederum eine effektive Prophylaxe gegenüber Blasen- und Nierensteinen hat.
Ärzte empfehlen Brennnesseltee häufig bei chronischen Beschwerden wie
Es sollten deshalb vor allem Menschen mit rheumatischen Erkrankungen mit diesem Produkt experimentieren um herauszufinden, ob es auch bei ihnen zu einer Linderung dieser Gelenkserkrankung kommt. Verantwortlich für die entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung sind die in Nesseln enthaltenen Caffeoyl-Chinasäuren (Ameisensäure, Kieselsäure, Caffeoyl-Äpfelsäure).
In der Volksmedizin wird die Nessel gegen Osteoporose und Blutarmut eingesetzt. Eine erwiesene Wirkung besteht zudem bei
Einsatz von Brennnesseltee in der Kosmetik
Daneben kann der Brennnesseltee auch auf kosmetischer Ebene zum Einsatz kommen; die Brennnessel ist Inhaltsstoff zahlreicher Pflegemittel für Haut und Haar. Über den Tee können die wertvollen Substanzen aber auch direkt in den Organismus gelangen.
Brennnesseltee kann zum Beispiel in die Kopfhaut einmassiert werden. So soll diese Essenz auf natürlicher Basis Schuppen und fettiges Haar bekämpfen.
Der hohe Gehalt an Kieselsäure macht Brennnesseltee kräftigt Fingernägel und Haare. Auch das Bindegewebe wird durch Kieselsäure gestärkt. Entzündungshemmende Caffeoyl-Chinasäuren können die Behandlung von
- Akne oder
- anderen entzündlichen Hautveränderungen
unterstützen. Zu diesem Zweck sollte man seine Gesichtshaut mehrmals täglich mit einem in Brennnesseltee getunkten Wattepad abtupfen.
Sorten von Brennnesseltee
Prinzipiell lässt die Herstellung eines Brennnesseltees dem Produzenten nur wenige Spielräume. So kann einerseits zwischen der reinen und gemischten Form differenziert werden. Im Falle von letzterem, der gemischten Brennnesselteeform, werden diesem Getränk beispielsweise noch Zucker oder weitere Aromastoffe beigemischt.
Danbeben kann Brennnesseltee aber auch aus verschiedenen Untergattungen dieser Pflanze produziert werden. Ob der Tee aber aus einer Urtica dioica oder einer Urtica urens angefertigt wurde, macht sich in der Regel weder geschmacklich noch gesundheitlich bemerkbar. So ähneln sich zumindest die europäischen Untergattungen zu stark, um relevante Differenzierungen bezüglich des Endprodukts auszulösen.
Brennnesseltee selbst herstellen und richtig zubereiten
Tee ist an sich ein relativ einfaches Getränk. Im Falle des Brennnesseltees stellt sich nichtsdestotrotz die Frage, wie aus einer potentiell schmerzhaften Pflanze ein wohltuendes Getränk werden soll.
Brennnesseltee wird einerseits seitens kommerzieller Anbieter industriell hergestellt. Hierzu werden Brennnesselfelder regelrecht abgeerntet, um die einzelnen Blätter in mehreren Produktionsschritten zu Teebeuteln zu verarbeiten. Daneben besteht aber für Privatpersonen ebenso die Möglichkeit, den eigenen Brennnesseltee selbst herzustellen.
Brennnesselpflanzen sammeln
Hierzu sollte man sich zunächst einige gesunde und junge Brennnesselpflanzen suchen, von welchen daraufhin die Blätter entfernt werden. Die beste Zeit zum Sammeln der Blätter ist von April bis Juni.
Je jünger die Pflanzen sind, desto weniger Brennhaare besitzen sie und können daher auch als Salat oder Gemüse gegessen werden. Die Blätter müssen daraufhin getrocknet werden.
Durch Trocknung, Erhitzung und Zerkleinerung verlieren die Brennhaare ihre Wirkung. Beim Sammeln allerdings sollte man Handschuhe tragen.
Die Blätter trocknen
Beim Trocknen ist einerseits darauf zu achten, dass sich diese an einem luftigen trockenen Ort befinden, welcher nicht dauerhaft hohen Temperaturen oder dem Sonnenlicht ausgesetzt ist. Daneben sollten die Blätter auch regelmäßig kontrolliert werden, sodass diese beispielsweise im Falle einer Schimmelbildung entsorgt werden können.
Nach spätestens drei Tagen sind die Brennnesselblätter in der Regel vollständig getrocknet und sollten nun in kleine Stückchen zerschnitten werden. Wenn die Blätter und jungen Triebe getrocknet sind, kann man sie in einer Dose oder einem dunklen Glas aufbewahren.
Teezubereitung und richtige Dosierung von Brennnesseltee
Die Brennnesseln müssen letztlich nur noch etwa zehn Minuten in kochendes Wasser gegeben werden, wonach zu große Stückchen mit Hilfe eines Siebs herausgefiltert werden können. Auf 250ml kochendes Wasser nimmt man einen gut gehäuften Esslöffel Brennnesselblätter. Der hausgemachte Brennnesseltee ist nun zum Verzehr bereit.
Tipp: Die getrockneten Triebe kann man auch zerreiben und als Pulver in Salatsaucen, Dips und Suppen streuen. Wer dem Tee einen zusätzlichen Frischekick geben möchte, kann einen Spritzer Zitrone zugeben. Asiatisches Lemongras verbindet ein erfrischendes Aroma mit angenehmer Würze.
Die Dosierung hängt davon ab, zu welchem Zweck man den Brennnesseltee einnehmen möchte. Im Rahmen einer Entschlackungskur empfiehlt es sich, über einen Zeitraum von vier bis maximal sechs Wochen jeden Tag einen Viertel Liter des Tees zu trinken.
Liegt eine Blasen- oder Prostataentzündung vor, ist das Trinken von mehreren Tassen über den Tag verteilt angebracht. Allerdings hilft diese Teekur nur bei anfänglichen Beschwerden - bessern sich diese nicht, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Mögliche Nebenwirkungen von Brennnesseltee - Wann sollte er nicht getrunken werden?
Wer an einer Histaminunverträglichkeit leidet, sollte Tees mit Brennnessel meiden. Die Blätter enthalten reichlich Histamin. Zudem können Gerbstoffe die Funktion des zum Histamin-Abbau erforderlichen Enzyms Diaminoxidase (DAO) einschränken.
Insgesamt ist der Brennnesseltee ein äußerst gesundes Getränk, welches zahlreiche Leiden lindern und prophylaktisch wirken kann. Einem dauerhaften Konsum sollten aber gelegentliche Durchspülungstherapien über wenige Tage vorgezogen werden. So stellt die stark harntreibende Wirkung dieses Tees eine Gefahr für die Regulationsmechanismen des natürlichen Wasserhaushalts dar.
Ebenfalls zu vermeiden ist der Tee in folgenden Situationen:
- bei einer Nieren- oder Herzinsuffizienz
- bei Diabetes
- bei einem Alter unter zehn Jahren
- während der Schwangerschaft
Geschichte der Brennnesselpflanze
Die Brennnesselpflanze kann auf eine lange Geschichte innerhalb der menschlichen Kultur zurückblicken. So wurde diese bereits im alten Rom eingesetzt, um gezielt Erkrankungen zu bekämpfen und letztlich zu heilen.
Ersichtlich wird dies beispielsweise an Liedzeilen des Dichters Catull, welcher in diesen die heilende Wirkung der Brennnessel preist. Aber auch später in den Jahrhunderten des Mittelalters war die Brennnessel ein wichtiges Heilmittel, welches nun auch in flüssiger Form konsumiert wurde.
Belegt ist das Ganze in Form von Aufzeichnungen durch Mönche, welche klostereigene Heil- und Pflanzenwerke verfassten. Neben dem Brennnesseltee war dabei aber auch ein einfacher Brennnesselsaft populär.
In der Neuzeit erschlossen sich schließlich Möglichkeiten, den Brennnesseltee auch kommerziell anzubieten und entsprechend zu produzieren. So ist dieser heutzutage eine fest etablierte Teesorte, welche in vielen Kulturkreisen regelmäßig konsumiert wird.