Wissenswertes über Erkältungstee - Geschichte, Herstellung, Sorten und Anwendungshinweise

Tee gibt es in Europa seit dem 17. Jahrhundert. So kam es damals zu den ersten Importen dieses einst äußerst wertvollen Gutes. Seitdem hat sich die Teelandschaft stark gewandelt und es sind unzählige Teevarianten und Sorten erhältlich, welchen auch der Erkältungstee zuzuordnen ist.

Maria Perez
Von Maria Perez

Geschichte

Die genaue Entstehungsgeschichte des klassischen Erkältungstees lässt sich heute nicht mehr rekonstruieren. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass das gehobene Bürgertum, welches regelmäßig Tee konsumierte, im 18. und 19. Jahrhundert zunehmend die positive Wirkung von Tee im Falle von Erkältungen feststellte.

Daraufhin wurde mit verschiedenen Teevarianten und Teesorten experimentiert, um festzustellen, wie sich diese auf eine Erkältung und das Wohlbefinden des Betroffenen auswirken. Etwa im 19. Jahrhundert finden sich erste medizinische Schriften, die einen großen Teekonsum im Falle einer Erkältung nahelegen.

20. Jahrhundert: Tee als Massenprodukt

Im 20. Jahrhundert wurde Tee schließlich ein Produkt des Massenmarktes für alle Bevölkerungsschichten. Jetzt fingen Händler auch an, Erkältungstee als fertige Teebeutel anzubieten. Ein mühsamer Einzelerwerb oder Sammeln der Zutaten wurde somit überflüssig bzw. nicht mehr zwingend notwendig.

Heute ist der Erkältungstee eine der am meisten verbreiteten Teeformen. Dies dürfte nicht zuletzt auch auf die Tatsache zurückzuführen sein, dass Tee in unserer Gesellschaft von vielen Menschen grundsätzlich nur im Falle einer Erkrankung konsumiert wird.

Herstellung und Verarbeitung

Erkältungstee ist ein Produkt, welches leicht erworben oder selbst gemacht werden kann. Doch was benötigt man für eine solche Eigenproduktion, wie ist diese zu vollziehen und unterscheidet sich selbstgemachter Tee überhaupt von jenem, welchen man in Teebeuteln fertig erwerben kann?

Prinzipiell stellt der selbstgemachte Erkältungstee das wirksamere Mittel dar. Dies ist schlicht auf die Tatsache zurückzuführen, dass die einzelnen Zutaten frisch erworben und verarbeitet werden. Im Falle eines Teebeutels lagern diese hingegen teils über Monate und müssen oftmals mit Konservierungsstoffen versetzt oder stark ausgetrocknet werden, um diese lange Lagerungszeit überhaupt zu überstehen. Doch wie kann der Konsument den Erkältungstee nun überhaupt selbst produzieren?

Zubereitung

Zunächst müssen die einzelnen Zutaten erworben werden. Welche dies sind, wird später noch in der Rubrik wichtigste Sorten erläutert.

  • Diese müssen daraufhin teils getrocknet und zerkleinert werden.
  • Die gesamte Zugabenmenge wird daraufhin in das kochende Wasser gegeben und ziehen gelassen.
  • Nach dem Ziehen können manche Beigaben im Teewasser belassen werden, wohingegen andere mit einem Sieb entfernt werden sollten.

Um seinen eigenen, frischen Erkältungstee herzustellen, kann es sich auch lohnen, die einzelnen Zutaten nicht nur frisch auf einem Wochenmarkt zu erwerben. Vielmehr kann auch selbst in die Natur gegangen und diese gepflückt oder gar ein eigener Kräutergarten angelegt werden.

So stellt man sicher, dass nur absolut frische Grundzutaten zum Einsatz kommen. Eben dies lässt sich später beim Verzehr einerseits hinsichtlich des Aromas, andererseits aber auch hinsichtlich der gesundheitlichen Wirkung erkennen. Insgesamt unterscheidet sich die Herstellung eines Erkältungstees demnach auch nicht von der klassischen Teeproduktion und knüpft somit an eine jahrhundertelange Tradition an.

Sorten

Wie bereits angeklungen, handelt es sich bei Erkältungstees um einen Sammelbegriff und nicht um ein Getränk, dessen Zutaten und Verarbeitung festen Regeln unterliegt. Doch durch welche Zutaten lassen sich klassische Erkältungstees charakterisieren und wie werden die einzelnen Zutaten eingesetzt, um die gesundheitlich positive Wirkung zu erreichen?

Beim Erkältungstee sollte eine Reihe von Kräutern zum Einsatz kommen. In diesem Zusammenhang erfreuen sich bei gängigen Rezepten vor allem

einer großen Beliebtheit. Vor der Herstellung sollte dabei noch darauf geachtet werden, dass manche Kräuter erst ihre volle Wirkung entfalten, wenn diese zuvor getrocknet wurden. Dies ist beispielsweise bei den Brennnesselblättern der Fall, weshalb diese vor der Teeherstellung etwa drei Tage kühl und trocken gelagert werden sollten.

Während dieses Trocknungsprozesses der Kräuter ist zudem darauf zu achten, dass diese nicht einem Schimmelbefall unterliegen und somit eine gesundheitliche Gefahr darstellen würden. Letztlich werden diese Kräuter zerstoßen und zerkleinert, um daraufhin in das kochende Wasser gegeben zu werden.

Den Geschmack aufwerten

Die einzelnen Erkältungsteesorten unterscheiden sich hinsichtlich der Grundzutaten, aber auch in Bezug auf spätere Beigaben. So kann einem Erkältungstee nach der Zubereitung auch ein Schuss Honig oder Zucker beigegeben werden, sodass dieser besser verträglich ist und geschmacklich aufgewertet wird.

Beispiel: Holunderbeersaft

Der beliebte und leicht herzustellende Fliederbeersaft hilft super bei leichten Erkältungen und stabilisiert vorbeugend das Immunsystem. Erhitzt getrunken und gesüßt wirkt der wohlschmeckende Saft

  • schweißtreibend und
  • fiebersenkend

und

  • er reinigt sanft den Körper.

Die Fliederbeeren werden gewaschen in einen großen Topf gegeben und mit 2 Litern Wasser 10 Minuten sprudelnd gekocht. Dann wird der ganze Topfinhalt in einen sauberen Beutel oder ein sauberes Tuch geschüttet; zum Ablaufen wird ein Gefäß darunter gestellt.

Nach 24 Stunden wird der Saft mit

  • etwas Nelken
  • 3 Stangen Zimt und
  • gut 2 Pfund Zucker sowie
  • 1 Tasse Essig

solange gekocht, bis sich kein Schaum mehr bildet. Dann wird er heiß in saubere Flaschen gefüllt und geschlossen. Zum späterem Trinken wird die benötigte Menge wieder erhitzt und nach Bedarf noch Zucker oder ein Schuss Rum (natürlich nur zum Schwitzen!) hinzugefügt.

Inhaltsstoffe und Gesundheitswert

Erkältungstee wird natürlich vor allem im Falle einer Erkrankung konsumiert. Doch stellen die einzelnen Inhaltsstoffe tatsächlich gesundheitlich positive Auswirkungen sicher oder handelt es sich hierbei nicht eher um einen Placebo-Effekt?

Zunächst einmal erfahren viele Erkrankte eine Verbesserung ihres Zustandes im Falle eines ausgeprägten Teekonsums, da zum einen dem eigenen Körper schlicht viel Flüssigkeit zugeführt wird. Daneben sorgen aber auch tatsächlich die einzelnen Inhaltsstoffe für die Auslösung positiver Prozesse innerhalb unseres Organismus.

Lindenblüten

Lindenblüten

wodurch Krankheitserreger leichter aus dem Körper gespült werden.

Kamille

Kamille

  • beruhigt wiederum den Körper und
  • optimiert die Arbeit der körpereigenen Abwehrkräfte.

Ätherische Öle und Honig

Die zahlreichen ätherischen Öle und der eventuell beigemischte Honig sorgen letztlich noch für

Insgesamt ist ein Erkältungstee demnach ein gesundes Getränk, ohne natürlich gleich ein Allheilmittel zu sein.

Anwendungshinweise

Es gibt kaum Gegenanzeigen und unerwünschte Nebenwirkungen sind nicht zu erwarten. In seltenen Fällen kann allerdings eine Unverträglichkeit gegen ein Heilkraut oder andere Bestandteile bestehen.

  • In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte man möglichst auf Erkältungstees verzichten.
  • Manche Heilkräuter können eine abortive Wirkung haben, besonders wenn sie in hoher Dosierung eingenommen werden.
  • Kleinkindern sollte man Erkältungstees nur nach Absprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker geben.

Natürlich kann ein Erkältungstee auch vorbeugend eingesetzt werden; manche Heilkräuter stärken die körpereigene Abwehrkraft. Handelt es sich aber um einen schwerwiegenden Infekt, sollte man einen Arzt oder Heilpraktiker zu Rate ziehen.