Wissenswertes zum schwarzen Tee - Geschichte, Herstellung, Sorten und Gesundheitswert
Schwarzer Tee ist eine klassische Teevariante, welche in China auf eine jahrtausendelange Tradition zurückblicken kann. Heute wird in Europa vor allem diese Teevariante konsumiert; manchen Menschen dient er als Kaffeeersatz.
Geschichte
Die genaue Entstehung des schwarzen Tees kann heute nicht mehr datiert oder rekonstruiert werden. Aufzeichnungen der chinesischen Kaiser lassen aber bereits auf eine Nutzung dieser Teevariation vor Christi Geburt schließen.
Zu dieser Zeit, aber auch in den folgenden Jahrhunderten bis ins Mittelalter, sollte der schwarze Tee allerdings nur ein Genussmittel für den Adel und den Kaiser sein. In diesem Zusammenhang kam es auch zur Entstehung zahlreicher Teezeremonien, welche unter anderem auch dem schwarzen Tee gewidmet waren. Zur Verbreitung dieser Teesorte kam es dann aber erst im 19. Jahrhundert.
Die Suche nach Alternativen zum chinesischen Tee
So suchte Europa nach Alternativen zum chinesischen Tee, da man sonst aufgrund der Importe auf dieses Land angewiesen wäre, zu welchem bereits damals ein angespanntes Verhältnis bestand.
Man stieß dabei auf die chinesische Teesorte des schwarzen Tees, die aus einer Teepflanze gewonnen wird, welche auch in den damaligen Kolonien der europäischen Kolonialmächte prächtig gedeihen würden. Man fing deshalb damit an, Plantagen in den Kolonien anzulegen, wie sie heute beispielsweise noch in Indien vorzufinden sind.
Diese Produkte wurden daraufhin massenweise nach Europa exportiert, so dass sich der Absatzmarkt an diese neue Teevariante zu gewöhnen begann und diese schließlich als den Standard wahrnahm. Heutzutage genießt der schwarze Tee vor allem in der westlichen Welt einen hohen Grad an Popularität, wohingegen im Ursprungsland China immer noch vorzugsweise der grüne Tee angebaut, verarbeitet und konsumiert wird.
Herstellung und Verarbeitung
Schwarzer Tee wurde im 19. Jahrhundert erstmals nach Deutschland exportiert und erfreute sich seitdem großer Beliebtheit. Doch wie wird diese Teesorte überhaupt hergestellt, welche allein in Deutschland täglich millionenfach verzehrt wird?
Erste Schritte der Teeherstellung
Für die Herstellung werden natürlich zunächst Blätter der Teepflanze des schwarzen Tees benötigt. Diese werden dabei noch bis heute per Hand gepflückt, da maschinelle Erntehelfer deren feines Blattwerk beim Ernten beschädigen würden. Nach dem Sammeln der Blätter werden diese in Weidenkörbe zum Lüften gegeben. Daraufhin erfolgt das Rollen der Blätter, wodurch die Blätter leicht gebrochen werden und hierdurch ätherische Öle des Blattinneren austreten.
Fermentation
Dem Ganzen folgt die Fermentation, welche durch Temperaturen um die 30°C optimiert wird. Nachdem das Blattwerk eine rötliche Farbgebung angenommen hat, wird die Fermentation durch ein Erhitzen des Blattwerks beendet.
Dieses erfolgt über einen Zeitraum von maximal einer halben Stunde und circa 80°C, wobei dieses heutzutage in großen Steinöfen vorgenommen wird. Letztlich werden die getrockneten Teeblätter noch sortiert, da sich verschiedene Anteile des Blattwerks zur Herstellung verschiedener Teesorten eignen.
Sorten
Schwarzer Tee wird heutzutage in vielen Teilen der Welt angebaut und konsumiert. Doch was sind überhaupt die wichtigsten Sorten dieser Teesorte, welche sich auch auf dem internationalen Markt durchsetzen konnten?
China
China ist auf dem Markt des schwarzen Tees vor allem für
- den Pu Erh Tee
bekannt, welcher primär in der Provinz Yunnan hergestellt wird. Daneben erfreut sich auch
- der Keemun
einer großen Beliebtheit.
Indien
Indien ist heutzutage das größte Anbaugebiet für den schwarzen Tee weltweit und verfügt deshalb auch über eine ganze Reihe berühmter Sorten, über welche nun ein kurzer Überblick gewährt werden soll.
Eine kräftige indische Sorte des schwarzen Tees ist
- der Assam.
Aufgrund dieser kräftig herzhaften Note findet dieser auch oftmals bei ostfriesischen Teemischungen Verwendung.
- Der Darjeeling
aus den Westbengalen zeichnet sich wiederum durch seine hervorragende Qualität und der Schwierigkeiten beim Ernteprozess aus, da die hierfür genutzten Blätter aus Hängen in 2000 Meter Höhe stammen.
- Der Sikkim
stammt dagegen zwar aus der direkten Nachbarschaft des Darjeeling, schmeckt aber aufgrund anderer Anbauvoraussetzungen etwas kräftiger.
Weitere Anbaugebiete
Daneben stellen vor allem noch
- Sri Lanka (von hier stammt der herb-fruchtig Ceylontee)
- Afrika
- Südamerika und
- die Türkei
beliebte Anbaugebiete für schwarze Teesorten dar. Einen Unterschied im Geschmack macht auch noch die Zeit der Ernte,
- die Frühlingsernte ist leicht und fruchtig
- die Sommerernte kräftig und dunkler.
Inhaltsstoffe und Gesundheitswert
Im Falle einer Erkrankung greifen viele Menschen hierzulande auf einen schwarzen Tee zurück, der die Beschwerden lindern soll. Aber auch sonst wird der schwarze Tee aufgrund seiner vermeintlich positiven Auswirkungen auf die Gesundheit gepriesen. In diesem Zusammenhang stellt sich natürlich die Frage, ob dieser Volksglaube auch wissenschaftlichen Studien standhalten konnte und falls ja, inwiefern sich diese Vorzüge für die Gesundheit äußern.
Nach neuesten Untersuchungen soll der regelmäßige Genuss von schwarzem Tee
- das Immunsystem stärken und
- das Krebsrisiko senken
können. Darüber hinaus
- senkt er das Risiko, an Zahnkaries zu erkranken,
weil Schwarztee das Wachstum der säurebildenden Bakterien in den Zahnbelägen stoppt.
Koffein
Zunächst einmal enthält der schwarze Tee Koffein. Dieses liegt zwar nur in Dosierungen vor, welche etwa einem Viertel von jenen im Kaffee entsprechen, wirken sich aber dennoch auf den Organismus aus.
- So fördern kleine bis mittlere Aufnahmemengen die Verdauung und Konzentrationsfähigkeit,
- wohingegen sich große Mengen schwarzen Tees aufgrund des Koffeins negativ äußern können.
Theobromin
Ein weiterer wichtiger Wirkstoff ist Theobromin, welches auch in vielen Arzneimitteln vorgefunden werden kann und
- den Stoffwechsel verbessert.
Tannine
Letztlich sind noch die im schwarzen Tee enthaltenen Tannine erwähnenswert. Diese
- wirken primär entzündungshemmend und
- sollen auch für eine Besserung im Falle eines Durchfalls sorgen.
Weitere Inhaltsstoffe
Weiterhin enthält er wichtige Nährstoffe, wie beispielsweise
Letztlich sind auch noch
- Alkaloide
- Theophyllin
- Teegerbstoffe und
- Ätherische Öle
zu nennen.
Lagerung, Dosierung und Nebenwirkungen
Schwarzer Tee ist ein sehr beliebtes Heißgetränk. Vor allen Dingen in Sommermonaten wird er auch als Eistee getrunken. In der Naturheilkunde gilt der schwarze Tee als Heilpflanze.
Lagerung
Bei der richtigen Lagerung, nämlich
- trocken
- kühl und
- dunkel,
kann man ihn bis zu zwei Jahren, eigentlich fast unbegrenzt, aufbewahren. Bei einer unsachgemäßen Lagerung verändert er sein Aroma und er schmeckt dann nicht mehr so gut. Schwarzer Tee ist sehr aromaempfindlich und nimmt auch gerne Fremdgerüche an. Deshalb wird er in speziellen Teedosen aufbewahrt.
Dosierung
Die Dosierung von schwarzem Tee ist ganz unterschiedlich, denn es gibt verschieden Zubereitungsarten. Aber es gibt eine allgemeine Faustregel:
- Wenn man eine Kanne Tee zubereitet, gibt man so viele Teelöffel Tee hinein, wie Tassen getrunken werden und einen Löffel zusätzlich für die Kanne.
In den unterschiedlichen Teekulturen wird der Tee auch anders dosiert, zum Beispiel bei der russischen oder orientalischen Teezermonie; hier wird der Tee wesentlich stärker getrunken und anders zubereitet.
- Werden Teebeutel verwendet, so nimmt man einen Beutel für eine Tasse Tee.
Die ideale Dosierung hängt auch vom individuellen Geschmack ab. Je nachdem wie lange der Tee zieht, hat er eine unterschiedliche Wirkung. Zieht er nur kurz, wirkt er belebend, zieht er länger, hat er eine eher beruhigende Wirkung.
Generelle Tipps zur richtigen Zubereitung
Über die richtige Zubereitung von Tee sind schon ganze Bücher geschrieben worden.
- Schwarzer Tee sollte immer mit sprudelnd kochendem Wasser aufgegossen werden.
- Ziehen lässt man den Tee zwischen 3 und 5 Minuten.
Echte Teefreaks spülen weder die Teekanne noch die Tasse, aus der sie ihren Tee immer genießen, es bildet sich dann eine Patina die den Geschmack des Tees intensiviert.
Nebenwirkungen
Schwarzer Tee wird fermentiert, man nennt diesen Vorgang auch Oxidation. Er hat überhaupt ein breites Wirkungsspektrum, aber er kann auch Nebenwirkungen haben. Schwarzer Tee enthält Koffein, früher oft auch als Tein bezeichnet. Bedingt durch diesen Stoff, schüttet der Körper beim Genuss von schwarzem Tee Adrenalin aus.
- Dadurch wird die Herztätigkeit sehr angeregt und
- der Blutdruck steigt.
Deswegen ist von einem übermäßigen Genuss abzuraten. Menschen mit hohem Blutdruck sollten die Wirkung berücksichtigen. Weiterhin schreibt man schwarzem Tee eine antioxidative Wirkung zu und er enthält Wirkstoffe, die auch in Arzneimitteln Verwendung finden. Er kann aber auch beispielsweise
- die Bildung von Nierensteinen begünstigen.
Lesen Sie im nachfolgenden Absatz warum man schwarzen Tee zum Frühstück als Ersatz von Kaffee trinken kann...
Schwarzer Tee statt Kaffee am Morgen?
Der schwarze Tee gehört zu den echten Tees aus traditionellen Teepflanzen, wie etwa auch der grüne Tee oder Oolong Tee. Unter diesen ist er der beliebteste Tee in Deutschland, was vermutlich mit seinen vielseitigen Zubereitungsmöglichkeiten zusammen hängt. So kann er pur, aber auch mit Milch und Zucker oder Sahne genossen werden.
Zudem findet er in der Kaffeenation Deutschland auch großen Anklang als Getränk zum Frühstück. Unter anderem hängt das mit seinem relativ hohen Koffeingehalt zusammen. Die Wirkung ist nicht ganz so stark und schnell wie bei einer Tasse Kaffee, hält aber dafür länger an.
Schwarzer Tee fördert die Konzentration und macht wach. Doch je länger er zieht, umso mehr verringert sich der Koffeinanteil. Das liegt daran, dass die beim Ziehen freigesetzten Gerbstoffe das Koffein im Tee binden. So verstärkt sich bei einer längeren Ziehzeit auch der bittere Geschmack.
Er enthält diverse gesundheitsfördernde Stoffe wie etwa Theobromin und Theophyllin, die eine entzündungshemmende und stimmungsaufhellende Wirkung haben. Schwarzer Tee kann außerdem die Herzleistung steigern und Erkältungskrankheiten lindern. Auch Kalium, B-Vitamine, Mangan und Fluorid sind in dem Heißgetränk enthalten. Letzteres senkt zum Beispiel das Risiko für Karies.