Biowein - nur ein Trend oder doch die bessere Wahl?

Biowein erfreut sich großer Nachfrage. Auch die Großhandelsketten haben reagiert und man findet die Flaschen mittlerweile auch im Supermarktregal.

Von Claudia Rappold

Strenge Richtlinien für Biowein

Die biozertifizierten Weine unterliegen zwar strengen Richtlinien, aber das ist nicht unbedingt ein Garant für gute Qualität. Denn diese entsteht im Weinberg und viele unterschiedliche Faktoren spielen eine entscheidende Rolle - zum Beispiel

  • der Boden
  • der Jahrgang oder
  • die Witterung.

Der Kauf eines Bioweins unterliegt sicher mehr als einem Trend. Beweggründe dürfte es viele geben.

Ausschließlich natürliche Hilfsmittel

So zum Beispiel das Wissen, dass die Trauben nicht gespritzt werden dürfen und Bioweine entscheidend weniger Pestizide und andere Belastungen aufweisen.

Biowein-Richtlinien verbieten auch chemisch-synthetische Düngemittel. Zum Einsatz kommen nur natürliche Hilfsmittel. Auch gentechnisch veränderte Organismen sind bei der Biowein-Herstellung verboten.

Der Erwerb eines Bioweins trägt somit auch unmittelbar zum Umweltschutz bei. Denn die Biowein-Richtlinien schützen die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt im Weinberg.

Nicht gänzlich unumstritten

Doch auch beim Weinausbau im Keller gibt es strenge Bestimmungen. Kaum jemand dürfte wissen, dass zum Schönen, Stabilisieren und Klären von konventionellem Wein Gelatine und Rinderblut eingesetzt werden oder auch Metaweinsäure und andere umstrittene Mittel.

Biowein hingegen muss möglichst natürlich erzeugt werden. Darum ist beispielsweise die Umkehrosmose, die dem Most das Wasser entzieht oder ein Weinkonzentrat aus gefrorenen Trauben nicht erlaubt. Die Maische des konventionell hergestellten Weins wird oft auf über sechzig Grad erhitzt, bei Biowein ist eine Maximaltemperatur von lediglich vierzig Grad erlaubt.

Diese Art des Weinbaus nennt man auch

  • ökologischen Weinbau
  • biologischen Weinbau oder
  • biologisch-organischen Weinbau.

Durch diesen biologischen Anbau wird die Bodenfruchtbarkeit gepflegt, was ein intaktes Ökosystem zur Folge hat. Allerdings sind pflanzenstärkende Mittel, wie Gesteinsmehle oder Silikate erlaubt. Auch Kupfer und Schwefel werden in Maximalmengen zur Pilzkrankheitenbekämpfung eingesetzt.

Fazit

Natürlich gibt es beim Biowein, wie auch beim konventionellen Wein, preislich und qualitativ große Unterschiede. Doch auch für Weinkenner lassen sich unter den Bioweinen erlesene Tröpfchen finden. Das hochwertige Bioprodukt scheint nicht nur ein Trend zu sein, sondern auch die bessere Wahl.

Trotzdem führt der ökologische Weinanbau noch ein Nischendasein, er macht etwa vier Prozent der gesamten Weinproduktion aus, aber immer mehr Betriebe stellen bereits um.

Sowohl die Umstellungswilligkeit, als auch das Interesse am ökologischen Weinbau ist sehr groß. Auch Spitzenwinzer stellen ihren Anbau um. Damit wird das Angebot auch für den Verbraucher interessanter.

Wachsende Verbreitung

Auf der "BioFach" in Nürnberg, der weltweit größten und wichtigsten Fachmesse für Bioweine, waren viele deutsche Winzer vertreten. Aber auch Weinbauern aus

sowie beispielsweise auch aus

setzen auf den Biowein.