Die kunstvollen Frisuren der Geishas - Wareshinobu, Katsuyama und Sakko

Bei einer Geisha handelt es sich nicht wie häufig angenommen um eine Prostituierte, sondern um eine japanische Unterhaltungskünstlerin, welche traditionelle Künste der japanischen Kultur darbietet. Neben dem auffälligen Make-up und der traditionellen Kleidung sind Geishas auch wegen ihrer aufwendigen und kunstvollen Frisuren bekannt.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Vorbereitung des Haares

Bevor überhaupt eine der kunstvollen Frisuren frisiert werden kann, werden die langen Haare mit Hilfe von heißen Zangen geglättet und anschließend mit einer speziellen Paste, genannt bintsuke-abura, behandelt. So vorbereitet wird der Halt der Frisur verlängert.

Diese Behandlung der meist bis weit über den Rücken reichenden Haare ist notwendig, da die Haare nicht täglich, sondern nur wöchentlich von einem professionellen Friseur frisiert werden. Eine Maiko, wie die angehenden Geishas während der Zeit der Ausbildung genannt werden, muss deshalb sehr darauf achten, die Frisur nicht zu zerstören.

Geschlafen wird aus diesem Grund nicht auf einem bequemen Kopfkissen, sondern auf einer Nackenstütze, dem omaku, und einem kleinen Buchweizenkissen. Um der aufwendigen Frisur noch mehr Volumen zu geben, werden teilweise künstliche Haarteile mit in die Frisur eingearbeitet.

Wareshinobu

Wareshinobu bedeutet übersetzt "gespaltener Pfirsich" und ist eine der wichtigsten Frisuren der Maiko. Die wareshinobu-Frisur wird zu Beginn des Trainings - die Maiko ist zu diesem Zeitpunkt meist 15 Jahre alt - getragen und symbolisiert die Lieblichkeit.

  1. Um diese Frisur zu kreieren, wird das Haar zunächst hochgenommen und am Oberkopf zu einem Haarknoten, dem Dutt ähnelnd, drapiert.
  2. Das Haar wird nun um ein kleines rotes Kissen herum gelegt, welches vorne und hinten noch zu sehen ist.
  3. Zu besonderen Anlässen wird die wareshinobu-Frisur mit speziellen Haarnadeln verziert. Hauptsächlich sind diese Haarnadeln silberfarben mit Verzierungen aus Korallenstücken oder Perlen. Die Haarnadeln werden immer passend zur Jahreszeit und dem getragenen Kimono gewählt.

Ofuku

Nähert sich die Maiko dem 18. Lebensjahr, wechselt die wareshinobu-Frisur zur ofuku-Frisur. Dieser Haarstil ähnelt von vorne betrachtet der vorhergegangen Frisur. Der Unterschied zur wareshinobu-Frisur liegt darin, dass die Haare nicht um das kleine Kissen, sondern um ein Band in Form eines Dreiecks herum drapiert werden.

Katsuyama

Die katsuyama-Frisur wird traditionell zum Gion Fest getragen, welches jedes Jahr im Juli stattfindet. Diese Frisur repräsentiert den Sommer und wird dementsprechend prunkvoll gestaltet und verziert. Die katsuyama-Frisur wurde auch als marumage bezeichnet und von verheirateten Frauen getragen.

Sakko

Wenn das erikae bevorsteht, das heißt, wenn die Maiko die Ausbildung abgeschlossen hat und zur Geisha wird, folgt der letzte Haarstil, die sakko-Frisur. Die Maiko ist zu diesem Zeitpunkt etwa 21 Jahre alt.

  1. Um zu signalisieren, dass die Maiko bereit ist, zur Geisha zu werden, wird das für die vorherigen Frisuren aufgebauschte Oberhaar abgeschnitten.
  2. Das restliche Haar wird hochgenommen.
  3. Um die sakko-Frisur zu kreieren, werden einzelne Haarsträhnen zu kleinen Kreisen eingedreht und fixiert.
  4. Das gekürzte Oberhaar hängt über die eingedrehten Haarsträhnen und wird gekonnt drapiert.
  5. Verziert wird diese aufwendige und kunstvolle Frisur mit Haarnadeln sowie roten Bändern im toupierten Haar über der Stirn.