Die Geschichte des Friseurberufs
Der Friseurberuf hat eine lange Tradition. Schon immer wollten die Menschen schön sein, dazu gehörte eine Frisur, die in die jeweilige Zeit und Kultur passte. Der heutige Friseurberuf entwickelte sich im deutschsprachigen Raum aus dem mittelalterlichen Beruf des Barbiers oder des Baders.
Vom Barbier zum Friseur
Der Barbier oder Bader war im Mittelalter nicht nur für die richtige Frisur und Bartpflege zuständig, er war auch im Bereich der allgemeinen Körperpflege und Wundheilung ein gefragter Mann. Barbiere und Bader versorgten überwiegend männliche Kunden, sie führten
- das damals beliebte Schröpfen,
- den Aderlass und
- Klistiere
durch.
Auch wenn man
- ein Problem mit den Zähnen,
- eine Stich- oder Schussverletzung oder
- sonstige gesundheitliche Probleme
hatte, ging man zum Barbier.
Bis in unser Jahrhundert hinein hatten die Barbiere viele Aufgaben, die im Lauf der Geschichte und bedingt durch den Fortschritt der Medizin auf mehrere heutige Berufe aufgeteilt wurde. Staatlich geprüfte Bader und Barbiere gab es in Deutschland bis 1930.
Aus den damaligen Badern wurden die Heilberufe und die Barbiere spezialisierten sich in Sachen Perückenmacher. Dentistische und chirurgische Eingriffe übernahmen mehr und mehr die
- Zahnärzte,
- Allgemeinmediziner sowie
- Chirurgen.
Kopfhaar und seine große Bedeutung
In fast allen Kulturen wird dem Kopfhaar große Bedeutung beigemessen. Schon die alten Ägypter pflegten Ihr Haar und trugen aufwendige Frisuren, was Wandmalereien belegen. Mit aufgezwungenen Frisuren wurden die Menschen in einigen Kulturen unterdrückt oder brachten ihre Rebellion zum Ausdruck.
Lange Jahre wurde die Macht der Menschen auch mit ihrer Frisur demonstriert, vor allem bei den Damen konnte die Frisur nicht hoch genug aufgetürmt sein. Noch heute rebellieren immer wieder Jugendliche gegen die vermeintlich spießige Gesellschaft und färben ihr Haar in den grellsten Farben.
Friseurin, Coiffeurin oder Stylistin?
Der Friseurberuf ist heute fest in weiblicher Hand, 2010 waren nur sieben Prozent derjenigen, die das Handwerk des Friseurs erlernten, Männer. Während sich die Anrede vom Barbier oder Bader zum heutigen Friseur oder Frisör, in der weiblichen Form
- Frisörin,
- Friseurin,
- Friseuse oder
- Frisöse
entwickelt hat, schwappen die elegant klingenden Begriffe für diesen Beruf, wie
- Coiffeur,
- Coiffeuse,
- Coiffeurin
aus der Schweiz und Frankreich immer mehr zu uns herüber.
Leistungsstufen
Abhängig von der Berufserfahrung unterscheiden zahlreiche Friseursalons ihre Leistungsstufen. Da findet man
- Jung-Stylisten,
- Stylisten,
- Top-Stylisten und
- Master-Stylisten
mit unterschiedlich langer Berufserfahrung, vom Neuling bis hin zum Friseurmeister.
Selbstverständlich schlägt sich die Professionalität des Stylisten auf die Vergütung nieder. Ein Master-Stylist mit internationaler Erfahrung, der in einem angesagten Frisiersalon in bester Lage arbeitet, kann mit seinem Handwerk ein gewisses Maß an Ansehen und Reichtum erreichen.
Die Ausbildung zum/zur Friseur/in
In Deutschland dauert die Ausbildung zur Friseurin oder zum Friseur drei Jahre. Viele ausgebildete Friseure haben den Wunsch, sich irgendwann einmal selbstständig zu machen. Als beste Möglichkeit der Weiterbildung steht ihnen der Weg zum/zur Friseurmeister/in offen.
Ein angehängtes Studium zum Betriebswirt/in für Friseure macht den Lebenslauf perfekt. Gut gerüstet kann es nun in die Selbstständigkeit gehen oder die Karriereleiter steil nach oben in einem führenden, berühmten Frisiersalon.