Indische Frisuren in Indien
In Indien ist der Hinduismus die weitverbreitetste Religion. Im Hinduismus spielten die Haare seit jeher eine wichtige Rolle, sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern.
Beliebt für die Haarverlängerung
Indisches Haar ist in der Regel glatt, fest und gleicht genetisch dem europäischen Haar. Indische Frauen
- pflegen ihr Haar sehr intensiv,
- waschen es nur selten und
- lassen es danach an der Luft trocken.
Das Haar wird nicht chemisch behandelt und mit einem Tuch vor der Sonne geschützt, die es austrocknen könnte. Daher besitzt es meist eine intakte Schuppenschicht.
Da ist es kein Wunder, dass indisches Haar für Haarverlängerungen so beliebt ist. Indisches Echthaar zählt zu dem teuersten Haar. Der größte Teil des für die Haarverlängerungen benötigten Haares stammt auch aus Indien.
Tempelhaare
Wer sich nun fragt, wo das viele Haar eigentlich herkommt: Ganz einfach, zu Beginn eines jeden neuen Lebensabschnitts opfern die Inder ihr Haar.
Seit jeher ist es unter Hindu-Pilgern üblich, ihr Haar an eine Gottheit zu opfern, zum Beispiel während
- eines Hochzeitsrituals,
- einem Gelübde oder
- als Danksagung.
Hierfür pilgern die Inder an einen Wallfahrtsort, wo das Haar in einer Massenabfertigung mit stundenlangen Wartezeiten als Zopf abrasiert wird. Das sogenannte "Tempelhaar" wird nach Farbe und Länge sortiert und verkauft. Die Stiftung des Tempels Tirumala Tirupati macht mit dem Haar einen Jahresumsatz von 250 Millionen Euro und ist somit für die Tempel eine lukrative Einnahmequelle.
Bei uns wird das hochwertige Haar als
- Remi-Haar bzw.
- Remy-Haar
bezeichnet.
Verfilzte Haare der Männer
Bekannt sind bei uns auch die extrem langen Haare der hinduistischen Asketen. Die Männer lassen ihr Haar jahrzehntelang nicht schneiden und gewaschen wird es auch nicht.
Das Haar verfilzt meistens mit der Zeit und ähnelt den Dreadlocks aus Afrika. Die Asketen tragen ihr langes Haar wie einen Turban um den Kopf gewickelt.