Japanische Frisuren in Japan
Die kunstvollen Hochsteckfrisuren der Frauen haben in Japan jahrhundertealte Tradition. Die Japaner sprachen ihren Haaren magische Kräfte zu, loses oder wirres Haar versprach Unheil. Noch heute wird langes Haar in Japan hochgesteckt, aber auch kurzes Haar liegt im Trend.
Japaner glaubten früher daran, dass sich loses oder wirr abstehendes Haar junger Frauen des Nachts in gefährliche Schlangen verwandeln könnte. Auf Darstellungen wurden Geister mit abstehenden Haaren gezeigt. Wie in anderen Kulturen auch hängen die Frisuren in Japan von der politischen und gesellschaftlichen Situation ab.
Haarknoten und Schleifen
Im vierten und fünften Jahrhundert trugen die Männer eine eher weiblich wirkende Haarpracht mit Mittelscheitel und Zöpfen sowie mit Schleifen über den Ohren. Frauen banden ihr Haar hoch oben auf dem Kopf und verzierten es mit einer Schleife (shimadamage).
Bedingt durch den Einfluss von China und Korea im siebten Jahrhundert wurde die Knotenfrisur populär. Männer trugen einen Haarknoten am Hinterkopf, die Frauen bevorzugten den Haarknoten hoch auf dem Kopf, bei Festlichkeiten wurde der Haaransatz mit Blumen geschmückt.
Lange Haare, Hochsteckfrisuren und hohe Stirn
In der Heian-Zeit (Ende 8. bis Ende 12. Jahrhundert) war langes, offenes Haar modern. Das arbeitende Volk band das lange allerdings Haar zurück, damit es nicht störte.
In Kaufmannskreisen wurden die Haare ab dem 18. Jahrhundert wieder hochgesteckt.
Hohe Stirn und rasierte Augenbrauen
Ab dem 17. Bis weit in das 19. Jahrhundert war eine hohe Stirn üblich - diese sollte Klugheit ausstrahlen. Die Damen dieser Zeit rasierten sich das Stirnhaar ab und zupften ihre Augenbrauen komplett aus. Die Stellen wurden überschminkt, oberhalb der eigentlichen Augenbrauen malten sie neue Brauen auf (mayuzumi).
Bis heute sind asiatisch hochgesteckte Haare modern. Traditionell wird auf ein Pony verzichtet, das gesamte Haar am Oberkopf zusammengefasst und entsprechend geknotet. Eingearbeitete Kissen und Ringe geben dem Knoten mehr Volumen. Mit Haarlack und einem Bambus-Stäbchen wird die Frisur aufgepeppt.