Wovon eine rote Haarfarbe abhängt und welche Pflege rotes Haar benötigt

Es gibt blonde, braune, schwarze und weiße Haare in den unterschiedlichsten Nuancen und Schattierungen. Besonders selten ist jedoch echtes rotes Haar. Doch wie kommt das rote Haar eigentlich zustande und wie pflegt man es richtig?

Britta Josten
Von Britta Josten

Rote Haare sind etwas Besonderes

Seltenheit: Rote Haare sind eine echte Seltenheit - nur etwa zwei Prozent der Menschheit sollen naturrote Haare haben!

Dem einen gefallen rote Haare, der andere findet sie abstoßend. Doch ganz egal, wie man persönlich dazu steht, rote Haare sind dennoch etwas ganz Besonderes. Schon allein deshalb, weil Forschungsergebnissen des Max-Planck-Instituts zufolge lediglich zwei Prozent der Menschheit naturrote Haare haben.

Und es wird angenommen, dass es schon in ein paar Jahrzehnten keine naturroten Haare mehr geben wird. Als Grund wird angegeben, dass die Anlagen zur Ausbildung dieses Merkmals (rote Haare) von beiden Elternteilen vererbt werden müssen. Da es jedoch in unserer globalisierten Welt immer öfter dazu kommt, dass sich Paare aus ganz unterschiedlichen Regionen und Nationen finden, ist davon auszugehen, dass rote Haare immer seltener werden.

Besondere Gene

Die Hochburg der Rothaarigen ist übrigens Schottland. Hier tragen etwa 13 Prozent der Bevölkerung naturrotes Haar auf dem Kopf. Doch wie kommt es nun eigentlich zu den roten Haaren?

Wie schon erwähnt, ist es notwendig, dass beide Elternteile ihre Gene dazu beisteuern, damit ihr Kind rote Haaren bekommt. Dabei handelt es sich allerdings nicht um ganz gewöhnliche Gene, sondern um ein bestimmtes Gen, beziehungsweise um einen Gendefekt.

Defekt des "mcr1-Gens" ist verantwortlich für rote Haare

Für die Ausbildung der Haarfarbe (sowie Augen- und Hautfarbe) ist prinzipiell das Pigment Melanin verantwortlich. Dieses gibt es

  • als Eumelanin und
  • als Phäomelanin.

Menschen, bei denen das Eumelanin dominiert, haben in der Regel dunkle Haare. Menschen mit einem erhöhten Anteil des Pigments Phäomelanin hingegen werden eher blond.

Zu den roten Haaren kommt es nun durch einen Defekt des "mcr1-Gens", welches die Bildung von Eumelanin blockiert. Aus diesem Grund entstehen rote Haare. Außerdem sind auch die Augen und die Haut bei Trägern dieses Gens meist sehr hell.

Besondere Pflege

Nicht vergessen! Rote Haare sind oft weicher und feiner als dunkle Haare und brauchen deshalb eine besondere Pflege.

Rothaarigen werden die unterschiedlichsten Charakterzüge nachgesagt. Vor allem Frauen mit rotem Schopf wird allerlei angedichtet. So sollen sie

  • freizügig,
  • wild,
  • leidenschaftlich,
  • treulos und
  • verrucht

sein.

Ob das zutreffend ist, und ob das wirklich an der Haarfarbe liegt, sei dahingestellt. Fest steht jedoch, dass rote Haare ganz besondere Pflege brauchen.

Das farbgebende Phäomelanin ist deutlich kleiner als das Eumelanin. Deshalb sind rote Haare auch oft weicher und feiner als dunkles Haar.

Feuchtigkeit

Außerdem haben rote Haare häufig eine Naturkrause und die Tendenz zum Austrocknen. Deshalb sollte die passende Haarpflege für rotes Haar auf jeden Fall Feuchtigkeit spenden. Auch Haaröle können das empfindliche Haar vor dem Austrocknen schützen und es schön geschmeidig machen.

Ist das Haar ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt, dann leuchten die feurigen Locken auch besonders intensiv. Um die Farbe noch leuchtender zu bekommen, gibt es auch spezielle Shampoos, die die Pigmentierung verstärken.

Sonnenschutz

Da rote Haare aufgrund ihrer natürlichen Beschaffenheit nur wenig Sonnenschutz bieten, sollte gerade im Sommer immer darauf geachtet werden, dass ein Shampoo mit UV-Schutz verwendet wird. Auch die Stylingprodukte sollten einen UV-Schutz beinhalten.