Unterschiedliche Scheitelformen und zu welchen Frisuren sie passen
Es gab eine Zeit in der Geschichte der Frisuren, da hatte ein Scheitel mittig auf dem Kopf zu sitzen - und nirgendwo sonst. Nur der Mittelscheitel galt als sittsam, alles andere wäre undenkbar gewesen. Es wurde sogar ein regelrechter Kult um den Mittelscheitel veranstaltet, er wurde mit Diademen und Perlen geschmückt oder auch mit Farbe betont. Erst, als sich die Frauen Anfang des letzten Jahrhunderts von ihren langen Zöpfen zu trennen begannen, durfte das Diktat des Mittelscheitels weichen: Der Seitenscheitel hielt Einzug in die Haarmode.
Zuerst kam der Seitenscheitel..
Seit den Zwanzigerjahren war der Seitenscheitel die große Mode, da er sich perfekt dafür eignete, das seitliche, zu Wasserwellen gelegte Stirnhaar zu betonen. Dies galt auch für Männer, die den Seitenscheitel zum Smoking trugen.
In den 1930er Jahren wurde der Seitenscheitel im Rahmen des sogenannten Fassonschnitts, der sich durch aus dem Stirnbereich gekämmtes und pomadiertes Haar auszeichnet, bei den Herren auch im Alltag modern.
Was hier noch jugendlich und wild daherkam, sollte schon bald zum Inbegriff von Korrektheit und Spießbürgertum werden. Nicht unschuldig daran waren die Popper der Achtzigerjahre, die den Seitenscheitel für sich entdeckt hatten - und zwar in seiner wohl extremsten, das halbe Gesicht verdeckenden Form.
..dann der Zickzackscheitel
In den Neunzigerjahren kam durch Techno der Zickzackscheitel hinzu, der gern auch mit künstlich bunten Haarfarben kombiniert wurde. Die 2000er Jahre standen dann mit ihrem Trend zur neuen Wohnlichkeit und Natürlichkeit wieder ganz im Zeichen des Mittelscheitels - am liebsten getragen zum Sleek Look.
Heutige Trends in Sachen Scheitel
Heute
- erfreut sich der Seitenscheitel eines Revivals,
- der Mittelscheitel wird zu romantischen Frisuren ganz selbstverständlich präsentiert und
- der Zick-Zack-Scheitel in einer abgemilderten Form im Rahmen des Undone-Looks getragen.
Alle drei Formen passen ausgezeichnet zur wandlungsfähigen Bob-Frisur. Der Mittelscheitel ist der perfekte Begleiter zu langem und glattem Haar - und verlängert durch seine gerade Linie optisch das Gesicht, weshalb er von runden Gesichtsformen bevorzugt werden sollte. Ein Seitenscheitel staucht hier nur unnötig.
Der Seitenscheitel ist ein Alleskönner
Ansonsten ist der Seitenscheitel aber der Alleskönner unter den verschiedenen Scheitelformen - und je nachdem, ob er eher mittig oder als tiefer Seitenscheitel getragen wird, steht er den verschiedensten Gesichtsformen und schmückt die verschiedensten Frisuren,
- von kurz bis lang,
- von glatt bis lockig.
Der tiefe Seitenscheitel punktet besonders bei Kurzhaarfrisuren oder Hochsteckfrisuren im Retro-Look. Zudem gibt der Seitenscheitel einer Frau auch immer die Gelegenheit, ihre Schokoladenseite zu betonen, während ihre weniger vorteilhafte Seite gnädig hinter einem Vorhang aus Haar verschwindet.
Nicht zuletzt kann der Seitenscheitel von unregelmäßigen Gesichtszügen, beispielsweise einer großen Nase, ablenken. Ebenso ist er in der Lage, optisch die Spuren der letzten Nacht in Form von verquollenen Augen und Co. abzumildern.
Den Zick-Zack-Scheitel verschieden stylen
Verspielte Lockenfrisuren vertragen einen entschärften Zick-Zack-Scheitel - also einen, der gewollt unordentlich und unfrisiert aussieht. Der akkurate, mit Stielkamm gezogene Zick-Zack-Scheitel, der durch Haargel zusätzlich betont wird, ist eher etwas für Teenager-Mädchen im Girlie-Look - zumindest, wenn die Zacken verspielt eng gesetzt sind.
Großzügigere Zacken eignen sich jedoch auch für erwachsene Frisuren, nur sollte der Zick-Zack-Scheitel aussehen, wie zufällig nach einem Tag am Strand entstanden. Dazu reicht es schon, wenn man eine oder zwei Strähnen auf die jeweils andere Seite des Scheitels frisiert, um das geometrisch akkurate Zick-Zack-Muster zu zerstören und einen natürlichen Look zu erzielen. Und je natürlicher der Look, desto mehr wirkt er wie ein Weichzeichner auf die Gesichtszüge und schmeichelt der Trägerin.
Der Stielkamm ist ein Must-Have zum Ziehen eines perfekten Scheitels
Für welche Scheitelform auch immer man sich entscheidet, ein wesentliches Hilfsmittel sollte nie fehlen: der feinzinkige Stielkamm. Modelle mit einziehbarer Stahlspitze passen in jede Handtasche - passieren aber in der Regel den Security Check am Flughafen nicht, also auf Reisen daran denken, ihn in den Koffer zu packen.