Ursachen für Spliss, der Splissbildung vorbeugen und die Lüge vom Anti-Spliss-Shampoo

Spliss, d.h. gespaltenes Haar, wirkt kraus und "zottelig". Das strapazierte, meist ausgetrocknete Haar benötigt viel und vor allem die richtige Pflege, um wieder geschmeidig und glänzend zu werden. Daher gehen wir der Frage nach, wie Spliss entsteht und was sich tatsächlich dagegen tun lässt. Auch, ob und wie man der Splissbildung wirksam vorbeugen kann, soll dabei nicht außer Acht gelassen werden.

Von Sandra Spönemann

Der Zustand der Haare ist unter anderem Ausdruck der Gesundheit. Wer sich richtig ernährt, hat gute Chancen auf gesundes, starkes Haar.

Natürlich spielen aber auch die Gene eine Rolle. Von Natur aus krauses Haar ist anfälliger für Spliss. Und ob das Haar

  • dick und füllig oder
  • fein und glatt

ist, wird von unseren Genen bestimmt.

Spezielle Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln sind in Supermärkten und Apotheken erhältlich. Inhaltsstoffe wie Kieselerde wirken sich positiv auf die Haarstruktur aus.

Ursachen für Spliss und wie Sie der Splissbildung auf schonende Art vorbeugen

Zerfasern der Haarspitzen

Ein Faktor bei der Entstehung von Spliss ist das zunehmende Zerfasern der Haarspitzen. Durch Sonne und Wind werden die Haare stetig stark beansprucht, wodurch sich die Schuppenschicht, die den Haarschaft schützen soll, zunehmend ablöst. Dies hat zur Folge, dass die Haare insgesamt rauer und glanzloser werden und ihr Schutzschild verlieren.

Frisieren der Haare

Besonders langes und empfindliches Haar ist außerdem schneller strapaziert. Das Aufliegen der Haarspitzen auf Schultern und Rücken sowie häufiges Frisieren können also weitere Faktoren sein, die zu dem unerwünschten Spliss führen. Aber auch

steuern ihren Teil zur zerstörten Haarstruktur bei. Folglich liegt der innere Haarschaft mit seinen Fasern nach einiger Zeit völlig frei und die Spitzen beginnen sich zu spalten.

Blonde Frau hält eine Haarsträhne vor das Gesicht und blickt verärgert auf die kaputten Haarspitzen
Blonde Frau hält eine Haarsträhne vor das Gesicht und blickt verärgert auf die kaputten Haarspitzen

Nicht genügend Pflege

Ebenso fördert auch eine ungenügende und zu seltene Pflege die Entstehung von Spliss. Vor allem langes Haar ist in der Pflege aufwendiger, denn es ist besonders angreifbar und trocknet in den Spitzen generell schnell aus, da diese in der Regel schon mehrere Jahre alt und dementsprechend bereits arg strapaziert sind. Daher kann sich der Spliss besonders schnell ausbreiten, wenn man die Haare nicht mit ausreichenden Pflegestoffen mittels

versorgt.

Die richtigen Pflegeprodukte bei Spliss

Zur intensiven Pflege, mit der man dem Spliss bis zu einem gewissen Grad vorbeugen kann, eignen sich dabei vor allem auf trockene und strapazierte Haare abgestimmte Haarpflegemittel, da sie sehr viele feuchtigkeitsspendende sowie pflegende Inhaltsstoffe enthalten. Schon das Shampoo zur Haarwäsche sollte reichhaltig sein und Repair- und Fettsubstanzen beinhalten, die sich wie ein Film um das Haar legen und auf diese Weise eine Art Schutzschild bilden.

Die nach der Haarwäsche zur Ergänzung angewendete Spülung glättet dann die Haaroberfläche glättet und wirkt so dem Aufrauen entgegen. Eine intensive Haarkur bzw. Haarmaske sollte zusätzlich ca. einmal pro Woche verwendet werden. Sie kann auch nur in die Spitzen gegeben werden, wenn ein Beschweren der Ansätze durch diese enorm reichhaltige Pflege verhindert werden sollten.

Übrigens: Wer für Kuren aus dem Geschäft, die Inhaltsstoffe wie Nerzöl oder Ahnliches enthalten können, kein Geld investieren möchte, kann auch Rezepte aus dem Internet verwenden. In der Praxis hat sich gezeigt, dass diese "Hausmittelchen" den gekauften Produkten gegenüber nicht unbedingt im Nachteil sind.

Zu guter Letzt darf dann bezüglich der richtigen Pflegeprodukte für Spliss-anfälliges Haar auch ein spezielles Haarspitzen-Fluid nicht in Vergessenheit geraten. Dieses ist eigens zur Pflege der Haarspitzen angedacht und sollte ruhig täglich in die Haarenden einmassiert werden, um diesen eine gesonderte, sehr intensive Pflege zukommen zu lassen.

Zu seltenes Haareschneiden

Neben den das Haar belastenden Strapazen und einer unzureichenden Pflege ist auch das Versäumen des regelmäßigen Schneidens der Haarspitzen einer Bildung von Spliss enorm zuträglich. Auch ohne scheinbar große Belastungen können die Spitzen nach einiger Zeit immer aufrauen und leicht zerfasern, was bereits als Vorstufe des Spliss anzusehen ist. Dem kann man nur entgegenwirken, indem man die kompletten Spitzen alle paar Wochen um etwa einen Zentimeter kürzt und so dem beginnenden Spliss Einhalt gebietet.

Heiße Schere

Zur Vorbeugung von Spliss ist also vor allem das regelmäßige Schneiden der Haarspitzen entscheidend. Dabei kann man beim Friseur auch nach einer Behandlung mit der heißen Schere fragen. Werden die Spitzen damit geschnitten, gleicht dies nämlich einer Art Verschweißung, wobei einem Auseinanderreißen und Zerfasern der Haarspitzen entgegengewirkt wird.

Was tun gegen schon vorhandenen Spliss?

Unter dem Mikroskop betrachtet, erkennt man ein von Spliss befallenes Haar deutlich an der mehrfach abgespaltenen Struktur, wohingegen ein gesundes Haar glatte Konturen aufweist. Diese Abspaltungen lassen die Haarspitzen "fisselig" aussehen.

Flüssiges Keratin

Dagegen gibt es mittlerweile verschiedene Haarpflegemittel im Handel, die unter dem Begriff "flüssiges Keratin" bekannt sind. Diese enthalten den Baustoff der Haarstruktur, natürliches Keratin, das die Haarspitzen reparieren soll.

Dazu wird das Pflegemittel auf das handtuchtrockene Haar aufgesprüht und einmassiert. Anschließend sollten die Haare trocken geföhnt werden, damit die Wirkstoffe aushärten und sich ein Keratinfilm wie ein Schutzschild um die Haare legen kann.

Anti-Spliss-Shampoos helfen nicht

Das Einzige, was jedoch wirklich effektiv gegen den Spliss hilft, ist diesen beim Friseur abschneiden zu lassen und anschließend intensive Pflege zu betreiben. Die im Handel erhältlichen Anti-Spliss-Shampoos können die bereits aufgespaltenen Haare hingegen nicht reparieren, ihre Inhaltsstoffe legen sich lediglich wie eine Art Plastikmantel um jedes einzelne Haar. Dieses wirkt dann glatter und glänzt eventuell auch wieder stärker.

Der Nachteil liegt solcher Produkte allerdings darin, dass der Spliss nach wie vor da ist und die "Ummantelung" das Haar zusätzlich beschweren kann. Die Verwendung mancher Anti-Spliss-Shampoos führt außerdem dazu, dass der Ansatz sehr schnell fettig wird, die Haarspitzen aber fusselig bleiben.