Propolis, Kamille und Co. - Hilfreiche Hausmittel bei Entzündungen und leichten Infekten

Entzündungen oder auch Infekte lassen sich nicht nur mithilfe von Medikamenten behandeln. Auch zahlreiche Hausmittel können einen Beitrag dazu leisten. Und wiederum gibt es Hausmittel, die zwar viel versprechen, jedoch eher ins Reich der Mythen gehören.

Von Jens Hirseland

Fast jeder Mensch leidet hin und wieder unter einer Entzündung. Leichte Entzündungen lassen sich häufig mit Mitteln aus der Natur wirksam bekämpfen. Sogar in der Küche findet man zahlreiche entzündungshemmende Stoffe.

Hausmittel gegen Entzündungen

Viele Lebensmittel können auch als Hausmittel zur Behandlung von leichten Entzündungen eingesetzt werden. Sie eignen sich für unterschiedliche Anwendungsgebiete.

Kamille

Kamille lässt sich gegen

  • Hals- und Rachenentzündungen

verwenden. Die Pflanze, die über entzündungshemmende Eigenschaften verfügt, kann sowohl als Tee als auch als Spülung zur Anwendung kommen.

Ebenso eignet sich Kamille als Lösung zum Gurgeln. Bei einer Erkältung besteht zudem die Möglichkeit, ein Kamillendampfbad zu nehmen und die entzündungshemmenden Stoffe zu inhalieren.

Preiselbeeren

Frischer Preiselbeersaft gilt als wirksam gegen

Dabei kann man den Saft ruhig auch mit Mineralwasser vermischen.

Hafer

Hilfreich gegen

ist Haferbrei.

Dieser wird in Milch erwärmt und mit einer unparfümierten Creme wie Melkfett vermischt. Dadurch entsteht eine Paste, mit der man das entzündete Gelenk einreibt und umwickelt. Der Wickel bleibt dann über Nacht auf der betroffenen Körperstelle.

Ringelblume

Ringelblumensalbe zur Behandlung von

lässt sich auch selbst herstellen.

Dazu erhitzt man 2 Esslöffel Butter oder Butterschmalz in einem Topf und gibt 2 Esslöffel Ringelblumenblüten, die in der Apotheke erhältlich sind, hinzu. Danach schwenkt man diese Mischung 12 Minuten lang.

Wichtig ist, dass die Butter nicht braun wird. Nach dem Abseihen erfolgt das Kaltstellen der Zubereitung. Die selbst gemachte Ringelblumensalbe hält sich in der Regel bis zu drei Wochen.

Rote Bete

Als wirksam gegen freie Radikale und Entzündungen gilt Rote-Bete-Paste.

Für die Zubereitung der Paste werden 600 Gramm Rote Beete geputzt und in 1 ½ Liter Wasser 45 Minuten lang gekocht. Nach der Entnahme aus dem Topf lässt man die Rote Beete abkühlen. Anschließend wird sie geschält, püriert und mit etwas Öl versehen.

Basilikum

Basilikum lässt sich zur Behandlung von

verwenden. Zu diesem Zweck reibt man ein frisches Basilikumblatt über die Einstichstelle.

Speiseeis

Die Verwendung von Speiseeis bei

ist vor allem bei Kindern sehr beliebt. So wirkt sich die Kälte des Eises lindernd und wohltuend auf den Rachen aus.

Zitrone

Zur Linderung von Halsentzündungen werden Zitronenwickel empfohlen.

Dazu schneidet man einige frische Zitronen in Scheiben und wickelt sie in etwas Küchenpapier ein. Anschließend wird der entzündungshemmende Wickel auf den Hals gelegt und mit einem Schal befestigt.

Weitere Hausmittel gegen Entzündungen

Gegen Entzündungen lassen sich aber noch weitere Hausmittel einsetzen, wie zum Beispiel

Bei einer Nagelbettentzündung können Bäder mit Kernseife hilfreich sein. Weitere antibakterielle und entzündungshemmende Substanzen finden sich in Kräutern, Knollen und Pflanzen, wie etwa Meerrettich und Thymian.

Hausmittel gegen leichte Infekte

Zwiebel

Zwiebelwickel gegen Ohrenschmerzen

Gegen Ohrenschmerzen gelten Zwiebelwickel als hilfreich.

Nach dem Zerkleinern der Zwiebel füllt man diese in eine dünne Socke. Anschließend wird der Wickel auf das entzündete Ohr gelegt. Zum Befestigen lässt sich ein Stirnband verwenden.

Zwiebeln gegen Husten und Schnupfen

Heilsam bei einer Schnupfnase ist der Presssaft aus frischen Zwiebeln. Dieser kann direkt eingenommen werden, gibt aber auch einen guten Umschlag ab.

Die Zwiebel wirkt entzündungshemmend und schleimlösend. Wem der Saft pur zu bitter ist, der kann ihn mit Kandiszucker aufkochen und so einen eigenen Hustensaft herstellen.

Vitamine für das Immunsystem

Damit der Körper sich besser gegen Infekte zur Wehr setzen kann, ist es wichtig, sein Abwehrsystem durch Vitamine zu stärken.

Als reich an den Vitaminen A, C und E gelten

Hühnersuppe bei einer Erkältung

Wenn das Enkelkind krank wird, rückt Oma noch heute mit der guten Hühnersuppe an, die stärken und bei der Genesung helfen soll. Zu Recht, wie Forscher inzwischen bestätigen.

So wiesen US-amerikanische Forscher von der Universität Nebraska nun nach, dass Hühnersuppe tatsächliche eine antibakterielle Wirkung zeigt und Krankheiten lindern kann. Besonders gut hilft sie bei entzündlichen Prozessen in Hals und Atemwegen, wie etwa bei einer Erkältung.

Frisch zubereitere Hühnersuppe erzielt dabei eine bessere Wirkung als Fertigsuppen.

Ingwer bei Magen-Darm-Problemen

Wer an

leidet, dem können die Scharfstoffe und ätherischen Öle der Ingwerwurzel helfen. Ingwer kurbelt die Produktion von Gallenflüssigkeit und Magensaft an und unterstützt die Darmfunktion. Gut funktioniert das zum Beispiel durch einen frischen Ingwertee, bei dem Ingwerscheiben mit heißem Wasser übergossen werden.

Mit Essig Fieber stoppen

Essig ist nicht nur ein wahrer Alleskönner in Küche und Haushalt, sondern hat auch eine medizinische Wirkung:

Wenn man ihn im Verhältnis 1:3 mit Wasser mischt, erhält man einen Wadenwickel, der Schmerzen und Fieber hemmt.

Wer auf Propolis setzt, kann sowohl bei zahlreichen Entzündungen, als auch in Sachen Infektvorbeugung einiges unternehmen...

Anwendung und Inhaltsstoffe von Propolis

Propolis nennt man auch

  • Bienenharz
  • Bienenkittharz oder
  • Bienenleim.

Produziert wird das Stoffgemisch von den Bienen. Der Begriff "Propolis" entstammt dem Griechischen. Übersetzt bedeutet er etwa "für die Stadt". Dabei handelt es sich um eine harzartige Masse, die über

  • antivirale
  • antimykotische und
  • antibakterielle

Eigenschaften verfügt. Daher schützt es die Bienen in ihrem Bienenkorb vor schädlichen Bakterien, Viren und Pilzen.

Zunächst einmal wird von den Bienen Harz aus Baumknospen oder Nadelhölzern gesammelt, das sie dann im Bienenstock in Pollenkörbchen unterbringen. Dort kommt es zu einer Vermischung mit Blütenpollen und Wachs.

Auf diese Weise lassen sich die Innenräume des Bienenkorbs desinfizieren. Aufgrund seiner ausgeprägten antibiotischen Eigenschaften zählt Propolis zu den stärksten Antibiotika, die in der Natur vorkommen.

Gesundheitliche Aspekte und Anwendungsgebiete

Doch nicht nur die Bienen profitieren von den positiven Eigenschaften von Propolis, sondern auch der Mensch. So verwendeten es bereits die alten Griechen und Römer in der Antike, um

zu behandeln.

So setzt man Propolis unter anderem als Homöopathikum gegen nicht eiternde Schleimhautentzündungen ein. Dabei kann es sich zum Beispiel um

handeln. Ebenfalls zur Anwendung kommt es bei

Des Weiteren dient es

  • zur Stärkung der Abwehrkräfte
  • zur Harmonisierung der Verdauung, sowie
  • zur Vorbeugung von grippalen Infekten.

Aber auch in diversen kosmetischen Pflegeprodukten ist das Bienenharz zu finden.

Darreichungsformen

In der heutigen Zeit kommt Propolis in unterschiedlichen Darreichungsformen wie zum Beispiel

zur Anwendung.

Wertvolle Inhaltsstoffe

Die Zusammensetzung und die Wirksamkeit der Inhaltsstoffe von Propolis unterliegen jedoch jahreszeitlichen und regionalen Schwankungen. Aus diesem Grund lässt sich Propolis leider nur eingeschränkt als Arzneimittel verwenden. Es wird aber auch als Nahrungsergänzungsmittel angeboten.

Insgesamt verfügt Propolis über 150-200 verschiedene Inhaltsstoffe. So sind unter anderem

  • Vitamine
  • Silizium
  • Zink
  • Kupfer
  • Eisen sowie
  • Öle

enthalten, die einen pilzabtötenden Effekt haben. Ein besonders wichtiger Inhaltsstoff sind

Dabei handelt es sich um wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe, die eine antivirale, entzündungshemmende und gefäßverstärkende Wirkung haben. Darüber hinaus sagt man den Flavonoiden auch einen krebsbekämpfenden Effekt nach, was sich durch verschiedene Studien untermauern lässt.

Eigenschaften

Zu den charakteristischen Eigenschaften von Propolis gehören

  • seine hellgelbe bis braune Färbung sowie
  • sein scharfer und bitterer Geschmack.

In den meisten Fällen

  • riecht das Bienenharz süßlich,

allerdings hängt dies auch von seinem Herkunftsort ab. Ein Nachteil von Propolis ist, dass es bei manchen Menschen Allergien hervorrufen kann. Diese machen sich durch Bläschenbildung oder Hautreizungen bemerkbar.

Und wiederum gibt es angepriesene Hausmittel, welche jedoch weder bei Entzündungen, noch bei Infekten eine Hilfe sind...

Hausmittel, die ins Reich der Mythen gehören

Vielen alten Hausmitteln, wie etwa Kohlwickeln oder der guten alten Hühnersuppe, konnte inzwischen eine medizinische Wirkung nachgewiesen werden. In manchen Punkten lag Oma jedoch falsch.

Mit dem Internet und verschiedenen Diskussionsplattformen erleben viele alte und neue Hausmittel eine kleine Revolution. Ob

  • Olivenöl in der Nase
  • Knoblauchketten um den Hals oder
  • Körperwickel in den skurrilsten Formen,

hier findet sich für jedes Problem eine Lösung. Einige dieser Hausmittel können tatsächlich einen unterstützenden Effekt bei der Genesung haben, andere helfen jedoch lediglich auf der psychischen Ebene.

Kamille bei entzündeten Augen

In diesem Fall handelt es sich um ein Hausmittel, das sich tatsächlich gegenteilig auswirken kann. So lautet ein weit verbreiteter Tipp bei Bindehautentzündungen, sich Kamillenteebeutel oder teegetränkte Wattepads auf die Augen zu legen.

Grundsätzlich ist es wahr, dass Kamille eine entzündungshemmende Wirkung haben kann. Für das empfindliche Auge jedoch ist Kamillentee zu scharf und bedeutet eine zusätzliche Reizung. Zudem besteht die starke Gefahr, dass sich eine Allergie entwickelt. Besser ist das Reinigen der Augen mit klarem Wasser oder speziellen Augentropfen statt Kamillentee.

Vitamin C gegen Erkältungen

Nicht wirklich schädlich, aber ein hartnäckiger Mythos ist der Konsum von sehr viel Vitamin C gegen Erkältungen oder zur Stärkung des Immunsystems.

  • Heiße Zitrone
  • Kiwis
  • Grapefruits und
  • Sprudeltabletten

sollen hier helfen.

In Wirklichkeit ist ein Mangel an Vitamin C in Mitteleuropa ausgesprochen selten. Auch ohne fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag nehmen die allermeisten Menschen mehr Vitamin C zu sich, als die Deutsche Ernährungsgesellschaft empfiehlt.

Eine Analyse von 55 klinischen Studien hat ergeben, dass es tatsächlich keine Hinweise darauf gibt, dass eine vermehrte Aufnahme von Vitamin C zu weniger Erkältungen führt. Auch die Effekte auf den Krankheitsverlauf selbst sind minimal: bei einem Erwachsenen, der während eines grippalen Infektes täglich Vitamin C zu sich nimmt, vermindert sich die Krankheitsdauer um gerade einmal acht Prozent.