Anti-Cellulite-Cremes - Merkmale, Wirkstoffe und Anwendungshinweise

Wer unter Cellulite leidet, versucht alles, um die unschönen Dellen auf der Haut wieder los zu werden. Durch Sport und die richtige Ernährung lässt sich die Ausprägung der Dellen verringern. Zusätzlich kann zum Verbessern des Hautbildes eine Anti-Cellulite- eingesetzt werden. Im Handel sind sie immer öfter anzutreffen: Produkte, welche die Cellulite wirksam bekämpfen sollen. Glauben möchte man der Werbung gerne, aber können diese Cremes überhaupt halten, was sie versprechen? Beim Einsatz einer Anti-Cellulite-Creme gilt es einiges zu beachten - Informieren Sie sich hier.

Von Claudia Rappold

Problem Orangenhaut

Die Cellulite wird umgangssprachlich auch oft als Orangenhaut bezeichnet und beschreibt eine Bindegewebsschwäche. Das Bindegewebe findet man unter anderem auch als Organ- oder Organsystem umgebendes Gewebe, in jedem Fall hat es auch in der Haut eine Stützfunktion.

Durch eine Störung des Stoffwechsels verändert sich das Bindegewebe. Es kommt zu vermehrter Wassereinlagerung, was die Fettzellen im Unterhautgewebe aufquellen lässt.

Durch diese Quellung werden andere Hautschichten nach oben gedrückt, wodurch die lästige Orangenhaut entsteht.

Betroffene Problemzonen

Diese zeigt sich bei Mädchen und Frauen meist am Oberschenkel und am Po. Schließlich hat die Natur hier das Bindegewebe besonders schwach geschaffen, sodass es für den Fall einer Schwangerschaft Reserven einlagern konnte.

Das ist heute nicht mehr nötig, aber es dauert wohl noch ein Paar Jahrtausende, bis die Natur auf die für sie neuen Umweltbedingungen reagiert. Immerhin hat sich dieses Modell der Vorsorge für schlechte Zeiten eine lange Zeit bewährt.

Orangenhaut ist eine Bindegewebsschwäche und tritt besonders häufig an den Oberschenkeln und am Po auf
Orangenhaut ist eine Bindegewebsschwäche und tritt besonders häufig an den Oberschenkeln und am Po auf

Der Orangenhaut vorbeugen

Oberstes Gebot im Kampf gegen die Orangenhaut ist eine ausgewogene Ernährung:

  • Fett, Zucker und Salz fördern die Einlagerung von Wasser und sollten nur mäßig verzehrt werden.

  • Obst und Gemüse sollten den Hauptteil der Ernährung ausmachen.

  • Ergänzend dazu sollte man viel trinken. Zwei bis drei Liter Mineralwasser, ungesüßter Tee oder Saft schwemmt Giftstoffe aus dem Körper und hilft zu entschlacken.

  • Auch Alkohol lässt die Fettpölsterchen wachsen und somit Dellen entstehen.

Um die Haut zu straffen, Muskeln aufzubauen und die Durchblutung und den Stoffwechsel zu fördern ist Sport unabdingbar. Besonders durch eine Kombination aus Ausdauertraining und Krafttraining lässt sich Fett verbrennen und die Dellen auf der Haut reduzieren. Als Sportarten bieten sich zum Beispiel an:

Mehr Informationen zum Thema Ursachen und Vorbeugung der Cellulite erhalten Sie hier.

Anti-Cellulite-Creme: Nutzen und Wirkungsweise

Futuristisch sehen sie aus die Verpackungen der neuesten Anti-Cellulite-Cremes.

  • Es gibt Tuben, die ein Massagegerät eingebaut haben, mit welchem das Produkt möglichst gut in die Haut gearbeitet werden muss.
  • Es gibt Knautschtuben, die zwei verschiedene Produkte enthalten die erst kurz vor dem Auftragen miteinander vermischt werden dürfen.

Kurz, es gibt allerlei Produkte, die manchmal mit wunderlichen Inhaltsstoffen wie Kaviarextrakt versprechen, die Haut von der lästigen Cellulite zu befreien. Erhältlich sind Cremes gegen Cellulite sowohl im Drogeriemarkt als auch in der Apotheke.

Mittlerweile gibt es verschiedene Cremes gegen Cellulite von vielen verschiedenen Herstellern in allen möglichen Preiskategorien. Wer sich eine Anti-Cellulite-Creme kaufen möchte, muss bei der Auswahl auf die Inhaltsstoffe achten. Ohne die richtigen Inhalts- und Wirkstoffe ist das ganze Cremen umsonst.

Die Anti-Cellulite-Creme sollte die Durchblutung der Haut fördern. Dies kann mit Hilfe von Zusätzen von Ginkgo, Efeu, Eisenkraut oder Fruchtsäuren, wie zum Beispiel Zitrone, geschehen. Der Stoffwechsel in den Zellen wird vor allem durch Koffein und Koffeinsalze gefördert.

Ebenfalls hilfreich sind

  • Vitamin-A-Komplex
  • Carnitin
  • Provitamin B5 und
  • Glycerin.

Ziel dieser Wirkstoffe kann eine Entwässerung sein; zudem machen sie die Haut geschmeidiger. Des Weiteren lässt sich das Hautbild verbessern.

Cellulite-Cremes können keine Wunder vollbringen

Man sollte sich folgendes klarmachen: es gibt kein Wundermittel gegen Cellulite. Und mit Cellulite-Cremes lässt sich ohnehin nur "an der Oberfläche kratzen".

Die beste Methode, gegen Cellulite anzugehen, ist ein effektives Workout, um die Gewebedurchblutung zu fördern und die Fettzellen schrumpfen zu lassen. Die Wirkstoffe von Anti-Cellulite-Cremes schaffen es nicht, bis in die Unterhaut zu gelangen.

Dennoch bringen sie eine entschlackende und durchblutungsfördernde Wirkung mit, und gelten somit als Unterstützung der Cellulitevorbeugung aus dem kosmetischen Bereich.

Vor- und Nachteile von Cellulite-Cremse

Cellulite-Cremes bringen folgende Vorteile mit sich:

  • sie sind einfach anzuwenden
  • sie können entschlacken
  • sie fördern die Durchblutung
  • sie spenden Feuchtigkeit und
  • sie verschönern das äußere Hautbild

Zu ihren Nachteilen zählt jedoch:

  • sie wirken nur, solang sie verwendet werden
  • ihre Substanzen gelangen nicht bis in die Unterhaut
  • sie können das schwache Bindegewebe nicht verändern

Wirkstoffe in Anti-Cellulite-Cremes

Auf einige Wirkstoffe, die in Anti-Cellulite-Cremes Anwendung finden können, gehen wir im Folgenden ein.

Centella Asiatica gegen Cellulite

Centella Asiatica ist die lateinische Bezeichnung für den Indischen Wassernabel, der auch unter dem Namen Tigergras bekannt ist. Es handelt sich um einen Doldenblütler, der in der Traditionellen Chinesischen Medizin und in der ayurvedischen Medizin eine große Bedeutung besitzt. Zu seinen Inhaltsstoffen zählen unter anderem

Diese können keimtötend und zytostatisch wirken. Außerdem wird das Mittel zur Behandlung psychischer Störungen verwendet.

Seit Beginn des 21. Jahrhunderts hat Centella Asiatica auch in Europa Einzug gehalten. Hier wird das Gewächs vor allem in der Kosmetikindustrie und im Bereich der Wellness genutzt. Seine Inhaltsstoffe sollen zur Hautverjüngung beitragen und obendrein das Bindegewebe straffen.

Als alleiniges Mittel zur Behandlung von Cellulite dürfte Centella Asiatica nicht ausreichend sein. In Verbindung mit anderen Behandlungsmaßnahmen wird es einen positiven Beitrag leisten.

Chili gegen Cellulite

Die Chili ist ein Nachtschattengewächs, das zu den Paprikagewächsen zählt. Aufgrund der unterschiedlichen Konzentration des Inhaltsstoffes Capsaicin weist die Frucht der Pflanze eine geringere oder höhere Schärfe auf.

Gern wird sie in der Küche zum Würzen verwendet. Doch auch als Heilmittel wird die Chili in vielen Kulturen genutzt, beispielsweise soll sie gegen

helfen. Ihre Wirkung in der Therapie von Herzkrankheiten wird aktuell erforscht. Der Verzehr von scharf gewürzten Speisen kurbelt die Fettverbrennung an. Diversen Studien zufolge treten weniger Fettablagerungen auf.

In der Kosmetik wird der Chili eine hautstraffende Wirkung nachgesagt. Diverse Pflegemittel, die gegen Cellulite helfen sollen, sind mit Chili-Extrakten versehen.

Dong Quai gegen Cellulite

Dong Quai ist eine andere Bezeichnung für den Engelswurz, der die lateinische Bezeichnung Angelica sisensis trägt. Die krautige Pflanze zählt zu den in Europa und Asien vorkommenden Doldenblütlern, die sowohl in der alternativen Medizin sowie in der Traditionellen Chinesischen Medizin eine Rolle spielt. Dong Quai besitzt

  • viele Bitterstoffe sowie ätherische Öle,
  • Flavonoide,
  • Vitamine,
  • Gerbstoffe,
  • organische Säuren und
  • Harze.

Das Kraut regt die Fettverbrennung an und wirkt nervenstärkend, krampflösend, schweiß- und harntreibend. Wegen seiner Phytohormone mit östrogen- und progesteronsteuernder Wirkung wird es zur Beseitigung zyklusbedingter Beschwerden eingesetzt.

Von Bedeutung sind vor allem die Wurzeln nebst Wurzelstock, weniger das Kraut und die Blüten des Dong Quais. Nach der Ausgrabung werden diese getrocknet und anschließend luftdicht aufbewahrt.

Die Kosmetikindustrie macht sich die hautstraffende und verjüngende Wirkung von Dong Quai zunutze. So kommt es auch bei Cellulite zur Anwendung.

Efeu-Extrakt gegen Cellulite

Efeu-Extrakt wird aus dem Gemeinen Efeu gewonnen. Er ist auch unter der lateinischen Bezeichnung Hedera helix bekannt.

Als Kletterpflanze wird er traditionell zum Beranken von Hauswänden und Mauern eingesetzt, in der Medizin ist er ein altbewährtes Naturheilmittel zur Behandlung verschiedener Krankheiten. Verwendet werden die getrockneten Blätter des Efeus.

Zu ihren wichtigsten Inhaltsstoffen zählen die Saponine, welche eine krampf- und schleimlösende Wirkung besitzen. Aus diesem Grunde werden Efeu-Extrakte unter anderem zur Therapie von Bronchialerkrankungen eingesetzt.

Die Extrakte der holzigen Bestandteile des Efeus werden außerdem in der Kosmetikindustrie verwendet. Man mischt sie Cremes, Lotionen und Salben bei. Diese sollen

  1. den Stützapparat festigen,
  2. die Durchblutung anregen und
  3. die Haut geschmeidiger und elastischer machen.

Zur alleinigen Behandlung einer Cellulite beziehungsweise zur Prävention reicht die Anwendung eines Efeu-Extrakts aber nicht. Cremes dieser Art können im Handel erworben oder selbst hergestellt werden. Beim Umgang mit Efeu sollte sich der Anwender jedoch darüber bewusst sein, dass die Pflanze in all ihren Bestandteilen giftig ist.

Kastanien-Extrakt gegen Cellulite

Das für die Medizin bedeutsame Kastanien-Extrakt wird aus der Gemeinen Rosskastanie gewonnen. Gesammelt werden die reifen Kastanien, die von allein vom Baum fallen. Weiterhin können aus den Blüten und Blättern sowie aus der Rinde im Trocknungsprozess pharmazeutische Drogen gewonnen werden.

Rosskastanien-Extrakte besitzen viele wertvolle Inhaltsstoffe, die zur Vorbeugung und Behandlung der unterschiedlichsten Erkrankungen angewendet werden. Dazu gehören unter anderem

  • Aescin,
  • Aesculin,
  • Pektin,
  • verschiedene Bitterstoffe,
  • Flavon-Quercitrin,
  • Saponine und
  • Gerbstoffe.

Kastanien-Extrakt eignet sich zur inneren und auch zur äußeren Anwendung. Beispielsweise können aufgrund seiner entzündungshemmenden und straffenden Wirkung auf die Blutgefäße

beseitigt werden. Weiterhin kräftigen seine Inhaltsstoffe die Gefäßwände und senken den Cholesteringehalt im Blut. Schlacken werden schneller abtransportiert, so dass die Haut gesunder und glatter wirkt.

Das Kastanien-Extrakt allein kann Hautdellen nicht beseitigen. In der ganzheitlichen Behandlung von Cellulite und in der Prävention leistet es jedoch einen wertvollen Beitrag.

Kigelia-Extrakt gegen Cellulite

Kigelia-Extrakte werden aus den Früchten und Wurzeln des afrikanischen Leberwurstbaum gewonnens, der die lateinische Bezeichnung Kigelia afrikana trägt. Afrikanische Frauen setzen dieses Mittel seit jeher als Hautpflegemittel ein, welches eine verjüngende Wirkung verspricht.

Ursächlich hierfür sind die hautstraffenden Eigenschaften des Fruchtfleisches. Als Inhaltsstoffe des Kigelia-Extrakts haben insbesondere

  1. die Flavonoide sowie
  2. die Saponine

eine Bedeutung. Ihre Eigenschaften ähneln denen von natürlichen Hormonen. Hierdurch gelingt es dem Kigelia-Extrakt, die Faltenbildung zu reduzieren und das Hautbild zu verfeinern.

Auch das Bindegewebe profitiert von diesen Eigenschaften. Unschönen Hautdellen kann mit einer regelmäßigen Anwendung des Kigelia-Extrakts vorgebeugt werden.

Anwendung einer Anti-Cellulite-Creme

Wenn die ersten kleinen Dellen sichtbar werden, sollte man altersunabhängig sofort mit einer intensiven Figurpflege anfangen. Ein hilfreiches und unterstützendes Pflegemittel kann eine Anti-Cellulite-Creme sein. Sie spendet vorrangig Feuchtigkeit und sollte einen hautstraffenden Effekt haben, um eine bessere Silhouette zu erzielen.

Die Anti-Cellulite-Creme sollte regelmäßig und mindestens ein- bis zweimal täglich angewendet werden. In kreisenden Bewegungen einmassiert, ist schon nach zwei Wochen ein verfeinertes Hautbild zu erwarten.

Um den bestmöglichen Effekt zu erzielen, sollte die Creme gründlich in die Haut einmassiert werden. Ebenfalls sollten sich die Wirkstoffe über einen längeren Zeitraum auf der Haut befinden. Es bietet sich also an, die Creme abends vor dem Schlafen gehen anzuwenden.

So wird sichergestellt, dass ein Großteil der Wirkstoffe weit in die tiefer gelegenen Hautschichten eindringen kann und dort einen sichtbaren Effekt auslöst.

Auch wenn die Creme jedoch einen sichtbaren Effekt erzielt, lässt sich die Orangenhaut damit nicht effektiv und dauerhaft bekämpfen, sondern nur das Erscheinungsbild der Haut verbessern. Sobald die Creme über einen längeren Zeitraum nicht mehr verwendet wird, kommt es schnell wieder zur Bildung der unschönen Dellen.

Die Anti-Cellulite-Creme muss regelmässig 1-2 mal täglich angewandt werden
Die Anti-Cellulite-Creme muss regelmässig 1-2 mal täglich angewandt werden

Verstärkte Wirkung der Cellulite-Creme

Besonders förderlich gegen Cellulite sind Massagen. Diese fördern die Durchblutung der Haut und angesammelte Flüssigkeit wird leichter aus den Zellen abtransportiert.

Cellulite-Creme plus Cellulite-Roller

Ein besonderer Effekt gegen die Orangenhaut wird mit Hilfe einer Kombination aus Cellulite-Roller und Creme erzielt. Teils sind bereits neben dem einzelnen Roller auch Kombinationen aus Creme mit Rollenaufsatz erhältlich. Trockene Bürstenmassagen regen die Durchblutung und den Stoffwechsel an, so kann die Anti-Cellulite-Creme besser aufgenommen werden.

Cellulite-Creme plus Ultraschallgerät

Ebenfalls unterstütztend kann die Anwendung eines Ultraschallgeräts sein. Durch dieses kann sich das Hautbild ebenso positiv verändern.

Cellulite-Creme plus Körperpeeling

Eine Cellulite-Creme wirkt besonders gut, wenn man diese gründlich in die Haut einarbeitet. Dies gelingt durch Kneten, Zupfen oder Streichen. Sinnvoll ist beispielsweise auch die Anwendung eines Körperpeelings vor der Dusche, sodass die Haut anschließend perfekt für die Wirkstoffe der Creme vorbereitet ist.

Alternativen: Weitere Körperpflege-Maßnahmen gegen Cellulite

Hilfe gegen Cellulite findet man nicht nur im Handel in Form von Cremes oder ähnlichem, auch zu Hause kann man gegen die Orangenhaut mit Hilfe von Hausmitteln vorgehen.

  • Durch Wechselduschen wird die Durchblutung und der Stoffwechsel angeregt. Um gegen Dellen an zum Beispiel den Oberschenkeln vorzugehen, sollten diese zuerst eine Minute mit warmen und anschließend für einige Sekunden mit kaltem Wasser abgeduscht werden.

  • Massagen sind nicht nur wohltuend, sondern machen die Haut elastischer und fördern die Durchblutung. Mit Hilfe einer Noppenbürste oder einem Massagehandschuh gelingt dies am besten.

  • Eine weitverbreitete Alternative zur Anti-Cellulite-Creme sind Kartoffelmasken. Diese sollen das Bindegewebe straffen und so den Dellen entgegen wirken.

    Hierfür wird eine rohe Kartoffel geschält und in dünne Scheiben geschnitten. Diese werden auf den betroffenen Stellen verteilt und mit einem Baumwolltuch abgedeckt. Nach 15 Minuten wir die Maske wieder entfernt.

Hier geben wir weitere Ideen zur Behandlung von Cellulite mit der richtigen Körperpflege.

Fazit

Wer wirklich etwas gegen Cellulite tun möchte, der sollte sein Geld lieber für gesunde Nahrungsmittel ausgeben, und darauf achten, möglichst zwei Liter Flüssigkeit am Tag zu sich zu nehmen. Wer dann noch etwas Sport treibt und auf das ein oder andere Hausmittel setzt, der tut unheimlich viel gegen seine Orangenhaut, ohne dass die Finanzen darunter leiden.