Creme, Lotion und Gel - wo liegen die Unterschiede?
Die Grundlage schöner, gesunder Haut ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Für die äußerliche Pflege gibt es Cremes, Lotionen und Gele. Die Hersteller unterscheiden bei Emulsionen zwischen den Gemischen "Öl-in-Wasser" (O/W) und "Wasser-in-Öl" (W/O). Doch was unterscheidet diese drei Produktgruppen?
Die Haut
Die Haut ist das größte Organ des Menschen. Dementsprechend aufwändig ist auch die Pflege und Gesunderhaltung der Haut. Da eine schöne, glatte, geschmeidige Haut vor allem auf eine gesunde Lebensweise zurückzuführen ist, kann man mit der richtigen Ernährung schon einen großen Schritt in die richtige Richtung machen.
- Vitaminreiche Ernährung, die reichlich Antioxidantien enthält, schützt die Haut unter anderem vor vorzeitiger Hautalterung.
- Und auch ein ausgewogener Flüssigkeitshaushalt wirkt sich positiv auf das Hautbild aus.
- Darüber hinaus ist natürlich ein guter Sonnenschutz notwendig, um die Haut gesund zu erhalten.
Doch nicht jeder Mensch pflegt einen derart gesunden Lebenswandel und Faktoren wie:
- Stress,
- falsche Ernährung,
- Allergien oder
- Krankheiten
können zu Hautproblemen führen. In diesen Fällen (aber auch bei einem gesunden Lebenswandel) kann man seiner Haut mit kosmetischen Produkten etwas Gutes tun.
In den Apotheken, Parfümerien oder Drogeriemärkten findet man für die Hautpflege eine reichliche Auswahl an unterschiedlichen Cremes, Lotionen oder Gelen. Doch wo liegen eigentlich die Unterschiede bei diesen Produktgruppen?
Was unterscheidet Cremes, Lotionen und Gele?
Cremes, Lotionen und Gele haben zunächst einmal gemeinsam, dass sie die unterschiedlichsten Pflege- und Wirkstoffe enthalten. Der große Unterschied zwischen diesen Produkten ist die Zusammensetzung, beziehungsweise die Art, wie die unterschiedlichen Inhaltsstoffe gelöst wurden. Es kann also durchaus sein, dass eine Creme, eine Lotion und ein Gel die gleichen Inhaltsstoffe oder Wirkstoffe enthalten, die einzigen Unterschiede sind dann bei der Konsistenz zu finden.
Für die Verbindung von flüssigen Pflege- oder Wirkstoffen werden sogenannte Emulgatoren benötigt. Bei Cremes sind dies zum Beispiel Fette oder Öle. Cremes erhalten dadurch ihre eigentümliche weiche Konsistenz, ebenso wie Lotionen. Diese enthalten jedoch geringer Anteile an Fetten oder Ölen und einen höheren Anteil an Wasser, weswegen Lotionen auch flüssiger sind als Cremes.
Zudem können Lotionen auch Alkohol enthalten. Alkohol ist auch in den meisten Gelen enthalten. Dafür sind Gele jedoch komplett frei von Fett.
"Oil-based" und "Water-based" - verschiedene Arten von Emulsionen
Das Verhältnis zwischen Wasser und Öl, die Grundbestandteile einer jeden Creme, entscheidet über die Wirkungsweise der Emulsionen. Entsprechend ist nicht jede Creme für alle Ansprüche und Hauttypen gleichermaßen gut geeignet. Ein Blick auf die Herstellerangaben ist daher unerlässlich.
- Für eine fettige Haut ist eine leichte Öl-in-Wasser-Emulsionen völlig ausreichend,
- während trockene Haut mehr Pflege benötigt und zu einer Wasser-in-Öl-Creme gegriffen werden sollte.
"Water-based" Öl-in-Wasser-Emulsion
"Water-based" Öl-in-Wasser-Emulsion (auch als O/W bekannt): Eine leichte Emulsion, die eine wässrige Grundlage besitzt und mit ein paar Tropfen Öl angereichert wurde. Im Durchschnitt haben Water-based-Emulsionen einen Wasseranteil von etwa 80 Prozent. Zu den Öl-in-Wasser-Emulsionen gehören:
- Lotionen,
- Gele,
- Fluids und
- leichtere Tagescremes.
Die Öl-in-Wasser-Emulsion zieht sehr schnell in die Haut ein, ist günstig in der Herstellung und hat einen kühlenden Effekt, während das Wasser verdunstet. Hydrophile Cremes vom O/W-Typ werden zur Pflege von fettiger Haut eingesetzt, weil sie eine geringere Hautfettung bewirkt. Öl-in-Wasser-Emulsionen unterstützen das Wasserbindevermögen der Haut durch ihre feuchtigkeitsbindenden Substanzen - zum Beispiel:
- Hyaluronsäure,
- Harnstoff,
- pflanzliches Glyzerin,
- Milchsäure oder
- Urea.
Damit Cremes nicht verderben, was bei Cremes mit hohem Wasseranteil schnell passieren kann, werden sie mit Parabene oder Sorbinsäure konserviert. Weiterhin können Cremes Konsistenzverbesserer, Spreitverbesserer, Feuchthaltemittel und fast immer Parfümstoffe enthalten.
"Oil-based" Wasser-in-Öl-Emulsion
"Oil-based" Wasser-in-Öl-Emulsion (auch als W/O bekannt): Cremes aus Öl mit einem geringen Anteil Wasser. Bei dieser Zusammensetzung fühlt sich die Emulsion nahrhafter, fettiger und einer Salbe ähnelnd an, sie besteht zu ca. 60 Prozent aus Öl.
Lipophile Cremes ziehen in der Regel rasch in die Haut ein, hinterlassen aber einen leichten Okkulusionseffekt, wodurch die eingecremten Hautareale luft- und wasserundurchlässig abgedeckt werden und die obersten Hautschichten leicht aufquellen. Die Feuchtigkeit wird darunter gestaut und die Verdunstung über die Haut gehemmt, was einer trockenen Haut zugutekommt. Aus dieser nahrhaften Zusammensetzung bestehen:
- Nacht-,
- Nähr- oder
- Anti-Aging- beziehungsweise Faltencremes und auch
- viele Tagescremes für trockene und sehr trockene Haut.
Für sehr fettige Hauttypen ist diese Zusammensetzung nicht geeignet, die Haut würde noch fettiger und glänzender werden und Hautunreinheiten vermehrt auftreten. Typische Bestandteile der "Oil-based"-Emulsionen sind:
- synthetische Glyceride,
- auf Kohlenwasserstoffen basierende Paraffine,
- tierische Wachse (Bienenwachs, Wollwachs) und
- pflanzliche Öle und Fette (u.a. Erdnussöle, Kakaobutter, Mandelöle).
Wegen ihrer besseren Konsistenz und Haltbarkeit werden vermehrt chemisch modifizierte Öle verwendet. Die zugesetzten Emulgatoren Wollwachsalkohole, Sorbitanfettsäureester oder Monoglyceride stabilisieren die emulsionsartigen Cremestrukturen. Beim O/W-Typ werden Macrogolether, Polysorbate, Fettalkoholsulfate und andere Emulatoren eingesetzt.
Welches Produkt wird wann angewendet?
Gele sind in den meisten Fällen mit Wirkstoffen versetzt, die zum Beispiel kühlend wirken können. Durch den hohen Wasseranteil ziehen sie schnell in die Haut ein und der enthaltene Alkohol sorgt dafür, dass die Haut sich nach dem Auftragen eines Gels schnell trocken anfühlt.
Lotionen hingegen enthalten meist sehr viele pflegende Inhaltsstoffe. Auch sie ziehen schnell ein, und auf der Haut bleibt meist kein Film zurück.
Bei Cremes ist das allerdings oft anders. Denn je nachdem wie hoch der Fettanteil ist, bleibt auf der Haut ein leichter Film zurück. Dies ist vor allem bei Cremes für trockene Haut der Fall. Hier pflegt der hohe Fettanteil die Haut und bildet gleichzeitig einen Schutz.
Lotionen oder Gele mit hohem Wasseranteil und Alkohol wirken dagegen eher austrocknend, und sind damit vor allem für fettigere Haut gut geeignet.
Fazit
Bei der Auswahl der Creme sollte auf die Inhaltsstoffe geachtet werden. Entscheidend sind der jeweilige Hauttyp und das Anwendungsgebiet, für das die Creme gedacht ist. Die Kosmetikindustrie bietet für jeden Hauttyp ganze Pflegeserien an, die mit den unterschiedlichsten Aufbau- und Pflegestoffen angereichert sind.