Genitalcreme als Arzneimittel, stimulierende Creme und Hautpflegemittel

Genitalcreme geht auf die speziellen Bedürfnisse der Haut im Intimbereich ein. Sie kann die Haut heilen, wenn Infektionen oder andere Erkrankungen vorliegen, sie kann die Haut aber auch pflegen und mit nährenden Inhaltsstoffen versorgen, sodass sie schön und frei von Unreinheiten und Rötungen ist. Genitalcremes sind in Apotheken frei verkäuflich. Was liegt da näher als sich bei unangenehmem Juckreiz im Schritt selbst zu behandeln. Manchmal ist der Gang zum Arzt jedoch unumgänglich; wird er versäumt kann dies schlimme Folgen für die Zeugungsfähigkeit haben.

Von Ingrid HammermÃ¼ller

In welchen Bereichen kommt Genitalcreme zum Einsatz und empfiehlt sich eine Eigenbehandlung oder der Gang zum Arzt? — © Drobot Dean - www.fotolia.de

Besonders wichtig ist es bereits im Vorfeld abzuklären, wofür die Genitalcreme angewendet wird.

Genitalcreme zur Linderung von Beschwerden

Häufig kommt es im Intimbereich zu lästigen Pilzinfektionen, Feigwarzen anderen Erkrankungen. Diesen Krankheiten kann man am besten mit einer speziellen Genitalcreme zu Leibe rücken.

Es ist wichtig, Erkrankungen im Genitalbereich rechtzeitig zu behandeln, da sich diese ohne Behandlung schnell verschlimmern und ausweiten können. Genitalcreme ist hier die richtige Lösung. Der Arzt verschreibt je nach Erkrankung die richtige Creme und bereits nach einigen Tagen stellt sich eine deutliche Verbesserung ein.

Bei einigen Präparaten ist eine regelmäßige Anwendung absolut notwendig, da sich die Symptome ansonsten verschlimmern könnten. Wer einmal vergessen hat, sich einzucremen, sollte aber beim nächsten Mal nicht die doppelte Menge verwenden, sondern in Zukunft einfach ans Eincremen denken.

Symptome

Häufig möchte man sich Pilzinfektionen oder andere Krankheiten nicht eingestehen.

Wenn die Haut aber gerötet oder geschwollen ist,
sich ein unangenehmer Ausfluss bemerkbar macht oder
man von unerträglichem Juckreiz gequält wird,

sollte man schnellstens einen Arzt aufsuchen. Dieser untersucht die betreffende Stelle und verschreibt ein Präparat, das mehrmals täglich aufgetragen wird und schnelle Besserung verspricht.

Wenn die Ursache für den Juckreiz eine einfache Pilzinfektion ist, spricht nichts dagegen diese mit einer Genitalsalbe aus der Apotheke zu behandeln.

Kommt zu dem Juckreiz jedoch noch nässender Ausschlag und/oder hohes Fieber hinzu, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Denn nicht nur Pilzerkrankungen führen zu Juckreiz im Schritt, sondern auch Krankheiten die auf dem sexuellen Weg übertragen werden.

Waren die Raten der Tripper- und Syphilisinfektionen, die auf den Gesundheitsämtern in den letzten Jahren gemeldet wurden, immer rückläufig, so wurden in den vergangenen Jahren immer wieder neue Infektionen gemeldet.

Scheidenpilz

Bei der Erkrankung mit einem sogenannten Scheiden- oder Hefepilz (Candida albicans) kann es nötig sein eine spezielle Genitalcreme zu verwenden.

Eine solche Creme verschreibt in der Regel der Frauenarzt, sie muss jedoch von der Patientin selbst gezahlt werden. Da diese Spezialcreme in der Apotheke frei verkäuflich ist, spricht nichts dagegen sie gleich selbst zu kaufen und auf den Besuch beim Arzt zu verzichten.

Candida albicans - Der Hefepilz auf Gewebe

Anzeichen für Scheidenpilz

Allerdings sollte Frau sich dann sehr sicher sein das sie unter eine Infektion mit einem Scheidenpilz leidet. Wichtige Anzeichen hierfür sind:

ein starker Juckreiz,
Rötungen, Pustelbildung und
ein starker Ausfluss aus der Scheide.

Wenn die Scheide mit einem Pilz infiziert ist, ändert sich auch die Farbe und der Geruch des Ausfluss. Normalerweise ist dieser durchsichtig bis Weiß. Bei der Infektion mit einem Pilz wird der Ausfluss gelblich bis grünlich und hat eine sehr dicke Konsistenz.

Riecht der Ausfluss normalerweise etwas sauer, so ändert sich der Geruch unter einer Pilzinfektion. Der Ausfluss beginnt dann, sehr stark und unangenehm zu riechen. Bringt die Anwendung einer Genitalcreme diese Symptome nicht zum Verschwinden, sollte Frau unbedingt den Rat ihres Gynäkologen einholen.

Hauptursache: ungeschützter Geschlechtsverkehr

Ungeschützter Geschlechtsverkehr als häufige Ursache

Ein Hauptgrund hierfür ist, dass immer mehr junge Menschen beim Sex auf den Schutz durch ein Kondom verzichten. Oft geschieht dies einvernehmlich, da beiden Partnern die Gefahr nicht bewusst ist, die aus ungeschütztem Geschlechtsverkehr resultiert. Nicht nur die Infektion mit dem HIV-Virus droht hierdurch, sondern auch die Ansteckung mit den klassischen Geschlechtskrankheiten:

Für den Mann ist besonders die Infektion mit dem Tripper- und Syphilisvirus gefährlich. Werden diese Krankheiten nicht mit Antibiotika behandelt, ist ihr Verlauf sehr lang. Neben Schmerzen und Juckreiz droht dann im schlimmsten Fall die Zeugungsunfähigkeit.

Für Frauen ist besonders die Ansteckung mit Chlamydien gefährlich. Diese führen bei einer schwangeren Frau häufig dazu, dass sie eine Fehlgeburt erleidet.

Keine falsche Scham

Wenn der Intimbereich zu jucken beginnt, scheuen vor allem Männer den Gang zum Arzt. Größtenteils wohl aus Scham, weil sie es als unangenehm empfinden ihren Penis von einem Arzt berühren zu lassen. Frauen gehen damit viel selbstbewusster um, schließlich ist für sie die regelmäßige Untersuchung beim Frauenarzt Routine.

Auch wenn die Scham groß ist, mit dem Verdacht, an einer Geschlechtskrankheit zu leiden, einen Arzt aufzusuchen, ist dieser Schritt meist ein Muss. Besonders, wenn zum Juckreiz noch die oben beschriebenen Symptome kommen, ist der Besuch eines Arztes unumgänglich.

Vor einer Stigmatisierung durch diese Krankheit muss sich aber niemand fürchten, denn diese Erkrankungen sind zwar meldepflichtig, jedoch erfolgt die Meldung anonymisiert.

Die Creme wird nach genauer Diagnose des Krankheitsbildes von einem Arzt verschrieben und in der Apotheke abgeholt.
Die Verwendung ist ausgesprochen einfach: Die Genitalcreme wird täglich auf den erkrankten Bereich aufgetragen bis eine Besserung eintritt. Einige Cremes sollte man auch nach Erlöschen der Symptome noch weiter verwenden, um eine Neuerkrankung auszuschließen.
Bei Pilzinfektionen und ansteckenden Krankheiten ist es wichtig, dass auch der Partner behandelt wird - auch wenn dieser keine Symptome hat.
Einige Genitalcremes bekommt an in der Apotheke auch ohne Rezept, man sollte aber in diesem empfindlichen Bereich des Körpers nicht "herumdoktern", sondern immer zuerst einen Arzt zur Rate ziehen.

Mit Genitalcreme das Liebesleben aufpeppen

Wer sein Sexualleben aufpeppen und bessere Orgasmen erleben möchte, kann es einmal mit einer anregenden Genitalcreme versuchen. In

bekommt man stimulierende Cremes und Gels, die die Durchblutung im Intimbereich verbessern und gewisse Stellen so empfindsamer machen. Berührungen werden intensiver gespürt, Orgasmen werden intensiviert, der Spaß am Sex steigt.

Wenn also einmal Flaute im Bett herrschen sollte oder Sie einfach etwas Neues ausprobieren möchten, empfehlen wir Ihnen stimulierende Genitalcreme zu verwenden.

Mit Genitalcreme die Haut pflegen

Wenn die Haut im Intimbereich gerötet und von Pickelchen übersät ist, kann es sein, dass sie mehr Pflege benötigt. Durch regelmäßiges Rasieren wird die Haut in diesem Bereich stark beansprucht und kann sich häufig nicht rechtzeitig erholen. Sichtbar wird dies durch Rötungen und Unreinheiten.

Hier können pflegende Genitalcremes helfen, die einfach nach dem Rasieren oder auch zwischendurch aufgetragen werden und die Haut mit pflegenden Inhaltsstoffen versorgen. Bereits nach einigen Anwendungen werden Sie eine deutliche Besserung sehen und vor allem spüren. Eine Genitalcreme, die dazu dient die Haut der Geschlechtsteile zu pflegen, enthält besonders viel Fett, um die Haut in diesem empfindlichen Bereich geschmeidig zu halten.

Beim männlichen Geschlecht kann das ganze Geschlechtsteil mit der Genitalcreme gepflegt werden.
Für das weibliche Geschlechtsteil gilt, dass die Creme nur Außen angewendet wird. In keinem Fall dürfen die Scheide und die inneren Schamlippen eingecremt werden. Denn dadurch könnte die natürliche Besiedlung der Scheide mit Döderlein-Bakterien gestört werden. Infolgedessen wäre das Scheidenmilieu so gestört, dass sich sehr leicht Pilzsporen dort ansiedeln können.

Viele Menschen verwenden pflegende Genitalcreme auch vorbeugend, damit es erst gar nicht zu Hautreizungen und Unreinheiten kommt. Beim Kauf sollten Sie darauf achten, dass kein Alkohol in der Creme enthalten ist, da dieser die Haut zusätzlich reizen könnte. Eine milde, sanft pflegende Creme ist in diesem Fall ideal.

Grundsätzliche Tipps zum Kauf von Genitalcreme

Beim Kauf von Genitalcreme sollten Sie grundsätzlich auf qualitativ hochwertige Produkte achten. Es nützt nichts, sich mit günstigen Produkten zu versorgen, denn der Intimbereich ist sehr empfindlich und wird es Ihnen danken, wenn Sie ihn mit guten Präparaten versorgen.
Kaufen Sie Genitalcreme immer in der Apotheke oder in der Drogerie und niemals von zwielichtigen Marktständen oder ähnlichen Verkaufsorten.
Beim Kauf sollten Sie außerdem überprüfen, ob sich die Genitalcreme nur für den äußeren Genitalbereich oder auch für innen eignet. Auch wenn Genitalcremes speziell für diesen Bereich hergestellt wurden, sollten die meisten Produkte nicht in das Innere der Scheide gelangen, da es schnell zu Reizungen und im schlimmsten Fall zu Infektionen kommen kann.
Es ist nicht ratsam, sich frei verkäufliche Genitalcremes für die Linderung von gesundheitlichen Beschwerden zu besorgen und diese nach eigenem Gutdünken anzuwenden, wenn Sie bestimmte Krankheitssymptome haben. Hier sollten Sie sich auf jeden Fall in der Apotheke beraten lassen, auch wenn es Ihnen unangenehm erscheint.
Des weiteren sollte man darauf achten, dass die ausgewählte Genitalcreme so wenig künstliche Inhaltsstoffe wie möglich hat. Denn im Intimbereich ist die Haut besonders dünn und empfindlich.

Fazit

Genitalcremes müssen als nicht immer etwas Negatives bedeuten. Sie können uns helfen, lästige und unangenehme Krankheiten zu heilen, die empfindliche Haut zu pflegen und sogar unser Sexualleben bereichern.

Passend zum Thema