Pickel: Wann zum Hautarzt gehen?
Treten Pickel vermehrt auf, liegt häufig der Verdacht nahe, man könnte unter der gefürchteten Akne leiden. Liegt diese tatsächlich vor und möchte man keine hässlichen Narben riskieren, dann sollte man rechtzeitig einen Hautarzt (Dermatologen) aufsuchen. Doch wann sollte man mit Pickeln zum Hautarzt gehen, wie erkennt man die behandlungsbedürftigen Hautunreinheiten? Lesen Sie hier, wie man normale Pickel von einer Akne unterscheiden kann wann man zum Hautarzt gehen sollte.
Nicht alle Pickel sind behandlungsbedürftig
Wer ab und zu unter wenigen Pickeln leidet, der muss sich darüber keine großen Gedanken machen. Die meisten Menschen haben - je nachdem, was sie essen und wie sie ansonsten so leben - irgendwann einmal vereinzelte Pickel. Treten diese jedoch gehäuft auf und überziehen
sollte man sich mit der Ursache dieser Hauterscheinung beschäftigen.
Normale Pickel oder richtige Akne?
Die Verwechslungsgefahr zwischen Akne und Pickeln besteht meist in der ersten Phase der Akne. Denn beginnende Akne bildet genauso wie heranwachsende Pickel kleine Knoten unter der Haut.
Entscheidendes Kriterium für eine realistische Einschätzung ist hier die Schnelligkeit der Entwicklung: Ein Pickel
- entwickelt sich relativ schnell,
- zeigt zeitnah Entzündungszeichen in den benachbarten Hautarealen und
- bildet schnell Eiter aus.
Die Knoten, die sich bei einer Akne bilden,
- bleiben monatelang unter der Haut und
- entzünden sich sehr langsam.
- Auch die Bildung von Eiter ist stark zeitverzögert.
Ein wichtiges Kriterium zur Unterscheidung zwischen Akne und anderen Pickel-Arten ist auch, wenn Pickel in unterschiedlichen Reifegraden zusammen auftreten. Das heißt, es bilden sich kleine Knötchen im Unterhautfettgewebe, die an der Hautoberfläche nur durch eine Rötung auffallen. Gleichzeitig gibt es
- Pickel,
- reifende Pickel und
- abheilende Pickel.
Bei diesem Hautbild liegt der Verdacht nahe, dass es sich nicht um einfache Pickel handelt, sondern um eine Akneerkrankung.
Verschiedene Krankheitsgrade bei Akne
In der leichtesten Form, in welcher die Akne auftreten kann, sind nur Verdickungen der Haut spürbar und sichtbar. In diesem Anfangsstadium, das auch Acne comdonica genannt wird, kommt es nur zu wenigen Entzündungen und die Bildung von Narben ist nicht zu befürchten.
Der zweitschwerste Grad dieser Hauterkrankung ist die Acne papulo-pustulosa. In dieser Stufe bilden sich vermehrt Papeln und Pickelchen, die sich leicht entzünden. Beim Abheilen dieser Hautreaktionen kann es in Folge der Entzündung zu einer Narbenbildung kommen.
Bei der schwersten Form der Akne, der Acne conglobata entwickeln sich die Papeln und Pusteln zu Fisteln. Diese Fistelkomedonen sind große, weitverzweigte Eiterherde welche unter der Haut verlaufen. Diese ziehen die Bildung von erheblichen Narben mit sich.
Krankheitsbild Akne im kurzen Überblick
Die Akne gehört zu den weltweit am häufigsten auftretenden Hauterkrankungen. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene bis zum 30. Lebensjahr leiden häufig an der sogenannten Acne vulgaris.
Ursache für diese Erkrankung ist die Umstellung des Hormonhaushaltes und damit einhergehende Hormonschwankungen. Besonders, wenn ein Übermaß an männlichen Geschlechtshormonen im Körper vorhanden ist, reagiert die Haut mit der Bildung von Pickeln und Mitessern.
Jedoch kann Akne auch andere Ursachen haben. Diese können im Körper liegen oder in den äußeren Umständen zu finden sein. Nicht zu unterschätzen ist dabei vor allem die Akne, die als Folge von einer Erkrankung des Stoffwechsels ausbricht.
Aber auch eine zu intensive Sonneneinstrahlung kann zum Auftreten von Akne führen. Diese im Volksmund als "Mallorca-Akne" bezeichnete Form entsteht durch eine fototoxische Reaktion zwischen Kosmetika, wie zum Beispiel Sonnencreme, und der Haut.
Wann sollte man wegen Pickeln zum Hautarzt gehen?
Wer die Befürchtung hat, er könnte unter Akne leiden, der sollte unbedingt einen Dermatologen aufsuchen. Denn nur ein ausgebildeter Hautarzt kann eine Akne richtig diagnostizieren und die entsprechende Therapie einleiten. Diese sollte immer schon im Anfangsstadium begonnen werden, um sich vor einem langwierigen und schwierigen Verlauf zu schützen.
Zu den großen Risiken der entzündlichen Hauterkrankung zählt die Tatsache, dass es langfristig zu Narben kommen kann. Wer frühzeitig eine ärztliche Behandlung anstrebt, kann diese Gefahr eindämmen.
Doch auch bei einer leichten Form von Akne ist ein Besuch beim Arzt sinnvoll. Denn in diesem Stadium lässt sie sich gut mit Medikamenten behandeln.
Merke: Wer viele und eiternde Pickel hat, sollte einen Hautarzt aufsuchen, um festzustellen, ob es sich um Akne handelt, und dann schnell mit einer Therapie beginnen zu können.
Besonders wichtig einen Dermatologen aufzusuchen ist es, wenn es zu einer vermehrten Bildung von Eiterherden bei den Pickeln kommt. Das ist nicht nur äußerst schmerzhaft, sondern kann auch zu einer extremen Narbenbildung führen, da der Eiter unter der Haut gesundes Gewebe zerstören kann.
Spätestens bei der Eiterbildung sollte daher ein Dermatologe aufgesucht werden, um zu klären, ob man vielleicht unter einer der verschiedenen Formen der Akne leidet.
Ob es sich um, hormonbedingte Hautunreinheiten handelt, kann durch einen Test des Hormonstatus im Blut herausgefunden werden. In der Regel wird solch ein Test vom Dermatologen oder Frauenarzt durchgeführt.
Bei Pickeln zunächst zum Hausarzt gehen?
Es stellt sich die Frage, ob der Gang zum Hausarzt nicht ausreichend ist. Sofern dieser Erfahrung mit Akne hat, kann er eine medikamentöse Behandlung bereits beginnen. Jedoch sollte man langfristig einen Spezialisten auf dem Gebiet aufsuchen.
Wann ist bei Pickeln zunächst der Gang zur Apotheke ausreichend?
In der Apotheke finden sich einige Mittelchen, die bei leichten Hautunreinheiten Wirkung zeigen können. Allerdings raten Dermatologen von diesen Maßnahmen ab - denn dadurch kommt es eher zu Verzögerungen der notwendigen Behandlung.
Wer einen Termin beim Hautarzt vereinbart hat und noch etwas länger auf den Termin warten muss, für den ist ein Gang zur Apotheke jedoch zu empfehlen. Hier erhält man wirkungsvollere Mittel als beispielsweise in der Drogerie - und kann sich außerdem schon mal einen fachlichen Rat einholen.
Behandlung von Pickeln beim Hautarzt
Wird mit der Behandlung in einem sehr frühen Stadium der Erkrankung begonnen, ist Akne in der Regel gut zu behandeln und auch die Narbenbildung größtenteils zu vermeiden. Dennoch muss sich aber jeder bewusst sein:
Auch die beste Aknetherapie lässt die Entzündungen nicht von heute auf morgen verschwinden. Bei der Behandlung ist sehr viel Geduld gefragt, auch eine vorübergehende Verschlechterung des Hautbildes ist ganz normal.
Behandlung von Pickeln durch die Pille
Beispielsweise kann Akne, die aufgrund von hormonellen Schwankungen auftritt, mit herkömmlichen Anti-Pickel Mitteln nicht bekämpft werden. Ist die Ursache für die Pickel tatsächlich ein Überschuss an männlichen Geschlechtshormonen, wird Frauen häufig empfohlen die Pille einzunehmen, um dem Körper weibliche Hormone zuzuführen.
Behandlung von Pickeln mit Cremes und Tabletten, z.B. Antibiotika
Außerdem gibt es heute viele spezielle Cremes, die mithilfe von Hormonen oder dem Inhaltsstoff Antibiotika die Hauterscheinungen, die mit Akne einhergehen, schnell und effizient bekämpfen. Zu ihnen greifen Hautärzte sehr gerne. Bei einem schweren Verlauf der Akne ist darüber hinaus
- Antibiotika oder
- Isotretinoin
auch in Tablettenform angebracht.
Allerdings sind alle diese Mittel verschreibungspflichtig und dürfen nicht frei in Apotheken und Drogerien verkauft werden.
Weitere Behandlungsmöglichkeiten bei Pickeln
Letztlich gibt es noch die Möglichkeiten der
- UV-Bestrahlungen,
- Vitamin-A-Säure und
- vieles mehr.
Über die Therapieform entscheidet jedoch der Hautarzt.
Lesen Sie außerdem, was als Sofortmaßnahme bei Hautunreinheiten und Akne zu tun ist und was man bei Pickeln generell beachten sollte..
Was kann man unterstützend selbst gegen die Hautunreinheiten tun?
Als Soforthilfe bei Hautunreinheiten und Akne ist zudem das zweimal tägliche Waschen (nicht häufiger) mit einem pH-hautneutralen Wasch-Syndet (pH-Wert 5,5) das beste Mittel. Der Säureschutzmantel der Haut wird hierbei besonders geschont und damit das Eindringen von Bakterien vermindert. Gleichzeitig wird die Haut aber gründlich von Schmutzpartikeln und überschüssigem Hautfett gereinigt.
Sehr wichtig ist auch das Abtrocknen. Hierfür sollte täglich ein frisches Handtuch verwendet und die Gesichtshaut sanft trockengetupft werden. Nach der gründlichen Reinigung benötigt die Haut dann eine leichte, feuchtigkeitsspendende Creme oder Lotion.
Die Finger aus dem Gesicht lassen
Auch wenn es noch so schwer fällt: Das
- Quetschen,
- Drücken und
- Betasten
der Pickel und Mitesser ist das Schlimmste, was man tun kann. Die Pickel können nach innen aufplatzen und noch stärker entzünden, schlimmstenfalls können Narben zurückbleiben. Das Ausdrücken der Pickel sollte immer von einer Kosmetikerin oder dem Hautarzt vorgenommen werden. Informieren Sie sich hier spzeiell über Hautunreinheiten, die das Gesicht betreffen.