Ackerschachtelhalm - Wirkung, Anwendungsgebiete und Zubereitung
Vom Laien kann der Ackerschachtelhalm mit kleinen Nadelbaumpflänzchen verwechselt werden. Schon im Altertum wusste man um die heilkräftige Wirkung des Ackerschachtelhalms. Mit dieser Heilpflanze können unterschiedliche Beschwerden gelindert werden. Auch in der Küche findet die Pflanze Verwendung. Informieren Sie sich über Wirkung, Anwendungsgebiete und die richtige Zubereitung des Ackerschachtelhalms.
Medizinische Verwendung des Ackerschachtelhalms - Welche Wirkung hat er?
Ackerschachtelhalm wirkt
- harntreibend
- abschwellend und
- immunstimulierend.
Er stärkt das gesamte Verdauungssystem und hat eine blutstillende Eigenschaft. Zudem kommt eine das Bindegewebe kräftigende sowie die Wundheilung unterstützende Wirkung hinzu. Außerdem regt der Ackerschachtelhalm den Stoffwechsel an und fördert Nagel- und Haarwachstum.
Zu den Inhaltsstoffen - dazu im weiteren Verlauf mehr - zählt auch Kieselerde bzw. Kieselsäure (Silicium). Für den Menschen ist diese wichtig für
- die harten Substanzen wie Nägel, Zähne und Knochen
- Haare
- Haut
- Sehen und Bänder sowie
- Bindegewebe.
Besonders Frauen im mittleren und älteren Alter profitieren von der Wirkung des Krauts. So nutzen sie es beispielsweise bei Venenleiden oder Bindegewebsschwäche.
Anwendungsgebiete: Wann kann der Ackerschachtelhalm helfen?
Er findet Verwendung bei
- Blasen- und Nierenleiden
- Durchblutungsstörungen
- Blutungen
- Krampfadern und
- rheumatische Beschwerden.
Wie wendet man Ackerschachtelhalm an?
In der Regel wird der Ackerschachtelhalm als Teezubereitung eingenommen. Da dient er der Durchspülung bei bakteriellen und entzündlichen Vorgängen.
Ein Elixier findet in der Arthrose-Therapie Verwendung. Äußerliche Anwendung findet er bei Wunden und Entzündungen.
Der Ackerschachtelhalm ist Bestandteil von einigen Fertigarzneien wie
- Blutreinigungstees
- Blasen- und Nieren-
- Husten- und
- Rheumatees.
Zur medizinischen Verwendung kommen die Sommertriebe.
Sportler verwenden ihn zur Stärkung von Sehnen und Bändern. Ackerschachtelhalm wird auch als pflanzliches Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt.
Als Aufguss kann der Ackerschachtelhalm bei Mund- und Rachenentzündungen eingesetzt werden. Diese können dadurch schneller verheilen. Zur Wundheilung lässt sich der Ackerschachtelhalm als Bad oder Umschlag anwenden.
Anwendung von Ackerschachtelhalm-Konzentrat, -Pulver oder -Kapseln
Ackerschachtelhalm lässt sich als fertiges Produkt anwenden, so zum Beispiel in Form eines Konzentrats. Davon gibt man täglich 1 TL in ein Glas Wasser oder Schorle.
Das Kraut lässt sich dabei als Pulver einnehmen. Man kann es beispielsweise für Tees, Salben oder auch Smoothies verwenden. Alternativ lassen sich täglich drei Kapseln unzerkaut schlucken.
Ackerschachtelhalm in der Ernährung verarbeiten
Ackerschachtelhalm weist pur einen recht holzigen Geschmack auf. Er lässt sich dennoch im Rahmen der Ernährung einnehmen.
Möglich ist biespielsweise, ihn zu mahlen und
- Püree
- Suppen oder
- Saucen
beizufügen. Alternativ kann man ihn als Zutat in einem Smoothie verwenden.
Zubereitung eines Tees mit Ackerschachteltee
Um einen Tee mit Ackerschachtelhalm zuzubereiten, benötigt man für eine Tasse 1 EL der Pflanze in frischer oder getrockneter Form. Um den Geschmack zu verbessern, können weitere Kräuter hinzugefügt werden.
Für den Tee gießt man den Ackerschachtelhalm in einem Topf mit dem Wasser auf und bringt dieses zum Kochen. Der Tee sollte 5 Minuten kochen und anschließend 10 Minuten ziehen.
Dann seiht man ihn ab und fügt je nach Geschmack weitere Kräuter hinzu. Bis zu drei Tassen können am Tag getrunken werden.
Zubereitung eines Umschlags mit Ackerschachtelhalm
Um die Heilung einer Wunde zu fördern, kann man den Ackerschachtelhalm für einen Umschlag verwenden. Zunächst kocht man einen Tee aus einem Liter Wasser und 10 g getrocknetem Kraut her. Nun tränkt man ein Baumwolltuch damit und legt diesen ein mal am Tag für 20 Minute auf die Wunde.
Bei Ekzemen oder Prellungen nutzt man 2 Teelöffel des Krauts und 1 Tasse Wasser. Beides lässt man für fünf bis 10 Minuten kochen und tränkt die Kompressen mit der abgeseihten Flüssigkeit.
Zubereitung eines Bads mit Ackerschachtelhalm
Für ein Bad mit Ackerschachtelhalm nimmt man 100 Gramm des Krauts und gibt es in 1 Liter Wasser. Dieses bringt man zum Kochen und lässt es anschließend für eine halbe Stunde kochen.
Anschließend seiht man es ab und gibt es ins Badewasser. Das Bad eignet sich zur Stärkung des Bindegewebes und der Abwehrkräfte sowie zur Festigung der Muskeln und Bänder von Blase und Becken.
Zubereitung einer Haarspülung mit Ackerschachtelhalm
Ackerschachtelhalm lässt sich auch in Form einer Spülung anwenden. Diese sorgt für eine Kräftigung des Haars.
Man überbrüht 4 TL des Krauts mit 2 Tassen kochendem Wasser. Das Ganze lässt man 20 Minuten lang ziehen und seiht es danach ab.
Nach der Haarwäsche übergießt man die Haare mit dem kalten Sud. Zum Schluss spült man die Haare noch kurz mit Wasser ab.
Zubereitung einer Tinktur mit Ackerschachtelhalm
Eine Tinktur aus Ackerschachtelhalm lässt sich sowohl innerlich als auch äußerlich anwenden. Sie hilft bei Bindegewebsschwäche, Blasenleiden, Akne oder beispielsweise Scheidenpilz.
Man schneidet den Ackerschachtelhalm klein und füllt ihn in ein verschließbares Gefäß. Nun übergießt man ihn mit Alkohol (mindestens 38 %), bis alle Teile bedeckt sind.
Das Gefäß gut verschließen und vier Wochen lang ziehen lassen. Regelmäßig schütteln.
Nach den vier Wochen filtert man die Tinktur durch ein feines Leinentuch oder einen Kaffeefilter. Nun füllt man sie in dunkle Flaschen.
Mögliche Risiken und wichtige Einnahmehinweise für Ackerschachtelhalm
Bei der Einnahme bzw. Anwendung von Ackerschachtelhalm sollte man einige Punkte beachten. Auf einen zu langen Konsum ohne ärztliche Betreuung sollte verzichtet werden.
Zudem gilt es zu wissen, dass man das Kraut in manchen Fällen nicht anwenden sollte. Dies wäre etwa bei Nieren- oder Herzproblemen der Fall.
Merkmale und Lebensraum des Ackerschachtelhalm
Der Ackerschachtelhalm heißt mit botanischem Namen Equisetum arvense und er gehört zu der Familie der Schachtelhalmgewächse. Volkstümlich kennt man ihn auch unter den Namen
- Acker-Zinnkraut
- Katzenwedel
- Pfannebutzer
- Pferdeschwanz
- Scheuerkraut
- Schaftheu und
- Zinnkraut.
Seine volkstümlichen Namen verdankt er der Tatsache, dass er früher zum Reinigen von Zinngeschirr benutzt wurde.
Generelles zum Schachtelhalm
Der Schachtelhalm ist eine Sporenpflanze, deshalb kann er auf Blüten und Blätter verzichten. Im Frühjahr wachsen der mehrjährigen Pflanze blassgelbe Stängel, an deren Spitze eine Sporenähre sitzt, mit der sich die Pflanze vermehrt. Der Stängel wächst in mehreren Abschnitten, die ineinander verschachtelt sind; dieser Tatsache hat er seinen Namen zu verdanken.
Die Triebe, welche im Frühling erscheinen enthalten kein Chlorophyll; sie ernähren sich ausschließlich aus dem Wurzelgeflecht. Ihr einziger Zweck dient der Fortpflanzung, danach sterben sie ab.
Im Mai erscheinen dann die sattgrünen Sommertriebe, das so genannte Zinnkraut, diese erreichen eine Wuchshöhe von ungefähr einem halben Meter. Von dem Stängel stehen in Quirlform kleine Zweige ab und die Gestalt erinnert an kleine Nadelbäume.
Zu der Familie der Schachtelhalme gehören etwa 15 bis 20 Arten, wie zum Beispiel:
- der Winter-Schachtelhalm
- der Ästige Schachtelhalm
- der Bunte Schachtelhalm
- der Acker-Schachtelhalm
- der Teich-Schachtelhalm
- der Sumpf-Schachtelhalm oder
- der Wiesen-Schachtelhalm.
Wachstum und Standorte des Ackerschachtelhalms
Die mehrjährige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe bis zu einem halben Meter. Die tief greifenden und zähen Wurzeln verzweigen sich weit unter der Erdoberfläche. Da der Ackerschachtelhalm eine Sporenpflanze ist, kann er auf Blüten und Blätter verzichten.
Im zeitigen Frühjahr wachsen blassgelbe Stängel, die eine Sporenähre an der Spitze tragen. Der Stängel setzt sich aus mehreren Abschnitten zusammen, die ineinander verschachtelt sind; dieser Tatsache hat er seine Namensgebung zu verdanken. Die Frühlingstriebe dienen ausschließlich der Fortpflanzung.
Ab Mai wachsen die grünen Sommertriebe, die in ihrer Gestalt an kleine Nadelbäumchen erinnern. Am Stängel stehen quirlförmig kleine Zweige ab.
Der Ackerschachtelhalm ist auf der nördlichen Erdhalbkugel verbreitet. Er wächst
- auf Äckern
- in Gräben
- auf Böschungen und
- auf Wiesen;
er bevorzugt einen lehmigen und feuchten Boden.
Ackerschachtelhalm sollte nur von Pflanzenkennern gesammelt werden, da er leicht mit dem giftigen Sumpfschachtelhalm oder anderen giftigen Schachtelhalmarten verwechselt werden kann. Im Gartenbau wird eine Jauche mit Ackerschachtelhalm zur prophylaktischen Schädlingsbekämpfung und als Stärkungsmittel für die Pflanzen eingesetzt.
Inhaltsstoffe des Ackerschachtelhalms
Die Pflanze hat einen sehr hohen Gehalt an Kieselsäure, weshalb sie stärkend auf das Bindegewebe wirkt. Sie regt den Stoffwechsel und die Durchblutung an. Zu ihren weiteren Inhaltsstoffen gehören unter anderem
- Carbonsäuren
- Flavonoide
- Glykoside und
- Kalium.
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- Das neue Handbuch der Heilpflanzen: Botanik, Drogen, Wirkstoffe, Anwendungen, Kosmos, 2004, ISBN 3440093875
- Kurzcharakteristik Die Kraft der Heilpflanzen, Weg zur Gesundheit, 2017, ISBN 3925207317
- Das große Buch der Heilpflanzen: Gesund durch die Heilkräfte der Natur, Nikol, 2013, ISBN 3868201912
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- Die Natur-Apotheke: Das überlieferte und neue Wissen über unsere Heilpflanzen, Servus, 2019, ISBN 9783710401718
- HEILPFLANZEN - Das Naturheilkunde Buch, 2019, ISBN 1713160064
- Alles über Heilpflanzen: Erkennen, anwenden und gesund bleiben Kindle Ausgabe, Verlag Eugen Ulmer, 2007, ISBN 3800149796
- Heilpflanzenrezepte: Die besten aus der Freiburger Heilpflanzenschule, Verlag Eugen Ulmer, 2014, ISBN 3800179962
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